Schwächerer Handelsauftakt nach neuem Allzeithoch gestern

Deutschland: Schwächerer Auftakt
Für den zuletzt rekordhungrigen Dax zeichnen sich am Freitag Gewinnmitnahmen ab. Eine Stunde vor Handelsbeginn signalisierte der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex einen Kursrückgang um knapp ein Prozent auf 23.193 Punkte. Auf Wochensicht entspräche das aber immer noch einem beeindruckenden Plus von 2,8 Prozent.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird am Freitagmorgen 0,8 Prozent tiefer erwartet. Die vergangenen Tage hatten die von den wohl künftigen Regierungsparteien Union und SPD geplanten Milliarden-Kredite für Verteidigung und Infrastruktur den Dax beflügelt. An diesem Freitag könnte es für ihn aber noch einmal ungemütlich werden. Denn am Nachmittag steht der US-Arbeitsmarktbericht auf der Agenda, der großen Einfluss auf die Geldpolitik der US-Notenbank Fed hat.
Laut Portfoliomanager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners ist mit einem moderaten Stellenzuwachs und einer unveränderten Arbeitslosenquote zu rechnen. Mindestens genauso wichtig sei aber die Entwicklung der Löhne. "Zuletzt war der Anstieg bei den Löhnen steil. Und ein schnelles und starkes Lohnwachstum könnte die Fed noch länger von weiteren Zinssenkungen abhalten", schrieb er.
Auch von der Europäischen Zentralbank (EZB) können die Börsen in nächster Zukunft wohl wenig Rückenwind erwarten. Diese hatte am Donnerstag zwar ihren Leitzins wie erwartet ein weiteres Mal gesenkt. Weil die Zollkonflikte mit der Regierung von US-Präsident Donald Trump die Teuerung anheizen könnten, warnen manche Notenbanker aber vor zu weitgehenden Zinssenkungen. Ökonomen gehen daher davon aus, dass die EZB im April eine Zinspause einlegen könnte.
Zuletzt gab es an der Zölle-Front zwar Entspannungssignale, da Trump im Streit mit Kanada und Mexiko ein Stück zurückruderte. Demnach sollen für alle Einfuhren aus den beiden Nachbarländern, die unter das nordamerikanische Freihandelsabkommen USMCA fallen, bis zum 2. April keine Strafabgaben gelten. Im Raum stehen aber weiter US-Einfuhrzölle für europäische Waren, die Trump schon mehrfach angedroht hat.
USA: Schwach
Die weiter steigenden Anleiherenditen haben am Donnerstag an den US-Börsen vor allem die Technologiewerte stark unter Druck gesetzt. Die höheren Zinsen machen Tech-Unternehmen besonders zu schaffen, denn aus heutiger Sicht sind deren in Aussicht gestellten, hohen Gewinne in der Zukunft weniger wert. Als Belastung hinzukamen Sorgen mit Blick auf den KI-Wettbewerb aus China.
Anzeichen einer leichten Entspannung im Zollstreit der Vereinigten Staaten mit ihren wichtigsten Handelspartnern konnte die Stimmung nicht heben. Der Leitindex Dow Jones Industrial büßte 0,99 Prozent auf 42.579,08 Punkte ein.
Asien: Kursverluste
Die wichtigsten Aktienmärkte in Asien haben am Freitag nach den jüngsten Gewinnen nachgegeben. Die schwächere Verfassung der Aktienmärkte in den USA dämpfte die Stimmung. In Japan büßte der Leitindex Nikkei-225 kurz vor dem Handelsende 2,3 Prozent ein. In China besteht unterdessen weiterhin die Hoffnung, dass die Regierung die Wirtschaft gezielt stützt. Der Hang Seng in Hongkong trat nach den kräftigen Gewinnen der Vortage auf der Stelle, während der CSI 300 mit den wichtigsten chinesischen Festlandaktien leicht um 0,2 Prozent nachgab.
Index | Punkte | Veränderung |
---|---|---|
Nikkei 225 | 36.887 | -2,25Prozent |
Hang Seng | 24.369 | +0,15 Prozent |
CSI 300 | 3.945 | -0,20 Prozent |
Renten4
Punkte/ Rendite | Veränderung | |
---|---|---|
Bund-Future | 128,03 | +0,09 Prozent |
10-jährige Bundesanleihen | 2,80 | +0,01 Prozent |
10-jährigen US-Anleihen6 | 4,24 | -0,10 Prozent |
Devisen:
Währungspaar | Kurs | Veränderung |
---|---|---|
EUR / USD | 1,0818 | -0,16 Prozent |
USD / JPY | 147,50 | +0,09 Prozent |
EUR / JPY | 159,53 | -0,07 Prozent |
Rohöl:
Umstufungen von Aktien:
BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR DHL GROUP AUF 41 (38) EUR - 'EQUAL WEIGHT'
BERENBERG HEBT ZIEL FÜR JOST WERKE AUF 62 (52) EUR - 'BUY'
BERENBERG HEBT ZIEL FÜR ZALANDO AUF 44 (38) EUR - 'BUY'
BERENBERG SENKT ZIEL FÜR GFT TECHNOLOGIES AUF 27 (28) EUR - 'BUY'
BERNSTEIN HEBT ZIEL FÜR LUFTHANSA AUF 9 (8) EUR - 'OUTPERFORM'
BERNSTEIN SENKT ZIEL FÜR STRÖER AUF 70 (72) EUR - 'OUTPERFORM'
JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR DHL GROUP AUF 50 (42,5) EUR - 'OVERWEIGHT'
JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR ZALANDO AUF 29 (28) EUR - 'NEUTRAL'
JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR HAPAG-LLOYD AUF 75 (80) EUR - 'UNDERWEIGHT'
UBS HEBT ZIEL FÜR ZALANDO AUF 42 (40) EUR - 'BUY'
Redaktion onvista/dpa-AFX