Nach der besten Wochenperformance seit 16 Jahren befindet sich der Euro in einem Bullenmarkt
Henry Philippson

Rückblick:
Das charttechnische Fazit vom Wochenausblick ("Anziehende Renditen schieben den Euro auf ein neues Jahreshoch") aus der vergangenen Handelswoche lautete wie folgt:
Erst ein Stundenschlusskurs unterhalb von 1,0500 Dollar dreht das kurzfristige Chartbild wieder zu Gunsten der Verkäufer und macht einen Abverkauf Richtung 1,0370/90 Dollar wahrscheinlich. Bis dahin stehen die Chancen für eine Fortsetzung auf der Oberseite Richtung 1,0600/40 Dollar nicht schlecht aus technischer Sicht.
Der Euro brachte die avisierte Aufwärtsbewegung im Wochenverlauf, das angesprochene Ziel auf der Oberseite wurde dabei sogar noch deutlich überboten. Die Einheitswährung konnte im Wochenverlauf sogar die 1,08er Marke zurückerobern und damit den mittelfristigen Bärenmarkt beenden. Die Performance in der abgelaufenen Handelswoche war die beste Wochenperformance seit 2009 für die Euro-Käufer.
Maßgeblicher Treiber für die Euro-Rally war ein Anstieg von gut 50 Basispunkten von 2,40 auf 2,90 Prozent bei den 10-jährigen Bundesanleihen nach den Schlagzeilen um das geplante Finanzpaket.
Ausblick:
Nach einem eher ruhigen Wochenauftakt hat der Datenkalender ab Mittwoch gleich mehrere Höhepunkte zu bieten. Am Mittwochvormittag steht eine Rede von EZB-Chefin Christine Lagarde auf dem Kalender und am Nachmittag werden mit den US-Konsumentenpreisen wichtige Inflationsdaten aus den USA erwartet.
Am Donnerstagnachmittag werden dann die Produzentenpreise aus den USA erwartet und am Freitag steht das vorläufige Sentiment der Uni Michigan auf dem Kalender. Aus der Eurozone werden keine nennenswerten Daten erwartet.
Charttechnischer Ausblick:
Im Gegensatz zum Dax, der am Montag unter heftigen Verkaufsdruck gerät, zeigt sich der Euro gegenüber dem Dollar komplett unbeeindruckt von den Schlagzeilen aus Berlin, nach denen die Grünen das geplante Finanzpaket torpedieren wollen. Das Währungspaar hält sich weiter stabil im Bereich um 1,0850 Dollar in der Nähe des Jahreshochs.
Die Konsolidierung oberhalb von 1,0800 Dollar ist tendenziell bullisch zu interpretieren und spricht für eine Fortsetzung auf der Oberseite Richtung 1,10 Dollar und höher in den kommenden Tagen und Wochen. Der Bereich 1,0630/50 Dollar fungiert nun mittelfristig als entscheidende Unterstützung auf der Unterseite. Größere Rücksetzer im Währungspaar bleiben oberhalb dieser Marke vorerst weiter kaufenswert aus charttechnischer Sicht.
Wichtige Daten & Termine im Wochenverlauf:
Montag: Nur Daten aus der 2. Reihe
Dienstag: 15 Uhr US-JOLTS-Report
Mittwoch: 9:45 Uhr Lagarde-Rede, 13:30 Uhr US-CPI
Donnerstag: 13:30 Uhr US-Produzentenpreise
Freitag: 15:00 Uhr vorl. Sentiment der Uni Michigan
