Börse am Morgen 19.03.2025

Dax ist im Minus – Gold erreicht neues Rekordhoch – Vonovia-Aktie gibt vorbörsliche Gewinne ab

onvista · Uhr
Quelle: FOTOGRIN/Shutterstock.com

Auf dem Rekordniveau des Dax treten die Anleger zur Wochenmitte erst einmal auf die Bremse. Nachdem das historische Finanzpaket im Deutschen Bundestag die erste Hürde genommen hat, verlagert sich der Fokus der Anleger nach Washington. Dort entscheidet die US-Notenbank über den Leitzins, die wohl wichtigste Stellschraube für die globalen Finanzmärkte.

Nach gut einer Stunde Handel liegt der Dax mit 0,2 Prozent im Minus bei 23.289 Punkten. Befeuert von einer gelockerten Schuldenbremse und Milliardeninvestitionen in Infrastruktur und Rüstung hatte er am Vortag bei gut 23.476 Zählern eine Höchstmarke erreicht. Nach etwa 17 Prozent Plus im laufenden Jahr wird die Luft aber dünner.

Jetzt kommt der schwierigere Teil der Rally.

Jochen Stanzl (CMC Markets)

Goldpreis steigt auf weiteres Rekordhoch – Globale Unsicherheit treibt an

Der Goldpreis hat am Mittwoch seine Rekordjagd fortgesetzt. Vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank zog der Preis für eine Feinunze (etwa 31,1 Gramm) an der Rohstoffbörse in London bis auf gut 3.045 US-Dollar an. Zuletzt lag er etwas darunter. Erst am Freitag hatte er die runde Marke von 3.000 Dollar überwunden. "Die weltweit gestiegene Unsicherheit lässt den Goldpreis ein Rekordhoch nach dem anderen erklimmen", schrieben die Analysten der Landesbank Baden-Württemberg.

Zu der Unsicherheit trug zum einen bei, dass die Folgen der zwischen US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin erzielten Vereinbarung im Ukraine-Krieg ungewiss sind. Aus Washington, Moskau und Kiew gab es unterschiedliche Interpretationen zum Inhalt der Abmachung und ihren Erfolgsaussichten. Sicher ist nur, dass es nicht zu der von Trump angestrebten Einigung auf eine vollständige Waffenruhe von 30 Tagen kam - und in der Ukraine wieder Luftalarm herrschte.

Zum anderen drohte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu eine Intensivierung der massiven Angriffe auf Stellungen der islamistischen Hamas im Gazastreifen an. „Von jetzt an werden Verhandlungen nur unter Feuer geführt“, sagte Netanjahu in einer Videoübertragung.

Damit ist Gold als vermeintlich sicherer Anlagehafen weiter gefragt, obwohl am Markt zuletzt Wetten auf eine weitere Lockerung der US-Geldpolitik in diesem Jahr zurückgefahren wurden - ein Szenario, das normalerweise das Edelmetall belasten würde, da es keine Zinsen abwirft.

In einem durch hohe Unsicherheit geprägtem wirtschaftlichen Umfeld wird die US-Notenbank Fed an diesem Mittwoch ihre Leitzinsen voraussichtlich beibehalten. Die Zinsspanne dürfte nach Einschätzung der meisten Ökonomen angesichts der immer noch hartnäckigen Inflation bei 4,25 bis 4,50 Prozent verharren. Angesichts der aggressiven Zollpolitik von Trump sind die Aussichten für die künftige Geldpolitik unsicher.

Vonovia-Aktie gibt vorbörsliche Gewinne ab

Aussagen von Vonovia zur zukünftigen Geschäftsentwicklung und eine unerwartet hohe Dividende sind am Mittwoch am Finanzmarkt gut angekommen. Im vorbörslichen Handel auf Tradegate gewannen die Papiere der Immobiliengruppe 3,3 Prozent auf 26,35 Euro. Diese Gewinne gab die Aktie im frühen Handel wieder ab. Nach gut einer Stunde Handel liegt die Aktie mit 0,1 Prozent im Plus bei 25,55 Euro.

Zwei positive Aspekte gebe es mit Blick auf die Ziele von Vonovia, schrieb Analyst Neil Green von JPMorgan. Zum einen sei das Unternehmen hinsichtlich des mittelfristigen Wachstums der Mieteinnahmen etwas optimistischer geworden. Noch hilfreicher seien die Prognosen für das Wachstum des bereinigten operativen Ergebnisses (Ebt) von 2024 bis 2028. Diese Annahmen seien neu, fügte der Experte hinzu.

Gastgewerbe im Januar mit besseren Geschäften

Preiserhöhungen haben Deutschlands Gastwirten und Hoteliers im Januar höhere Umsätze als ein Jahr zuvor beschert. Nominal lagen die Erlöse um 3,9 Prozent über dem Niveau von Januar 2024, wie das Statistische Bundesamt anhand vorläufiger Zahlen mitteilte. Bereinigt um Preiserhöhungen (real) stand jedoch ein Minus von 0,3 Prozent in den Büchern.

Von Dezember 2024 auf Januar 2025 stiegen die Erlöse nach Angaben der Wiesbadener Statistiker sowohl real (plus 2,7 Prozent) als auch nominal (plus 2,5 Prozent).

Umsatzniveau der Vor-Corona-Zeit noch nicht erreicht

Das Gesamtjahr 2024 hatte das Gastgewerbe in Deutschland mit einem realen Umsatzminus von 2,6 Prozent abgeschlossen. Weil Preise für Getränke, Speisen oder Übernachtungen erhöht wurden, gelang es der Branche jedoch, ihre nominalen Umsätze im Vergleich zum Vorjahr um 0,6 Prozent zu steigern. Das Umsatzniveau der Zeit vor der Corona-Pandemie hat das Gastgewerbe in Deutschland aber noch nicht wieder erreicht.

Während der Pandemie hatte die Bundesregierung das Gastgewerbe zeitweise mit einem ermäßigten Mehrwertsteuersatz unterstützt. Seit dem 1. Januar 2024 gilt für Speisen in der Gastronomie wieder der reguläre Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent, das hat oft höhere Preise für die Kundschaft zur Folge.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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