Dax ist im Minus – Deutz erwartet Erholung – RTL will operativ mehr verdienen

Gestern nahmen die Anleger Gewinne mit und dies setzt sich heute fort. Nach gut einer Stunde Handel liegt der Dax mit 0,6 Prozent im Minus bei 21.160 Punkten. Nach etwa 17 Prozent Plus im laufenden Jahr ist die Luft dünner geworden.
Die US-Währungshüter haben am Vorabend die Zinsen wie allgemein erwartet unverändert belassen. Analyst Christian Reicherter von der DZ Bank sprach aber von zahlreichen Unsicherheitsfaktoren, die die Währungshüter mit Blick auf Zinssenkungen in diesem Jahr weiter vorsichtig stimmten. Die Zinssignale hatten den Kursen in New York eine Fortsetzung der Erholung ermöglicht, was nach der jüngsten Rekordrally beim Dax aber nicht mehr als Kurstreiber wirkt. Die großen US-Leitindizes liegen 2025 bislang im Minus.
Nach Geschäftseinbruch: Motorenhersteller Deutz erwartet 2025 Erholung
Der Motorenhersteller Deutz hat 2024 einen Geschäftseinbruch erlitten. Wegen einer rückläufigen Nachfrage gingen Absatz, Umsatz und Gewinn deutlich zurück, wie das im SDax gelistete Unternehmen am Donnerstag in Köln mitteilte.
Für 2025 rechnet Vorstandschef Sebastian Schulte nun mit einer spürbaren Erholung des Marktes. Umsatz und Gewinn im Tagesgeschäft sollen wieder steigen. Die Aktionäre können sich mit der Aussicht auf eine unveränderte Dividende von 17 Cent je Aktie trösten.
Im vergangenen Jahr setzte Deutz im fortgeführten Geschäft rund 142.900 Motoren ab und damit fast ein Viertel weniger als ein Jahr zuvor. Der Umsatz sank auch wegen der Trennung von der Torqeedo-Gruppe um 13,5 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro.
Der um Sonderposten bereinigte operative Gewinn (Ebit) brach um 36 Prozent auf knapp 77 Millionen Euro ein. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von knapp 52 Millionen Euro, ein Rückgang um rund 37 Prozent. Für 2025 peilt Deutz-Chef Schulte einen Umsatz von 2,1 bis 2,3 Milliarden Euro an. Davon sollen fünf bis sechs Prozent als bereinigter operativer Gewinn übrig bleiben, nachdem diese Marge 2024 auf 4,2 Prozent gesunken war. Die Prognose berücksichtige aber noch nicht die Folgen der erhöhten Zölle der USA, stellte Deutz klar.
Geringere Streaming-Anlaufverluste: RTL Group will operativ mehr verdienen
Die RTL Group will dank sinkender Anlaufverluste bei ihren Streaming-Diensten im laufenden Jahr den operativen Gewinn wieder steigern. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und immateriellen Abschreibungen (Ebita) soll auf rund 780 Millionen Euro steigen, wie der zu Bertelsmann zählende TV-Konzern am Donnerstag in Luxemburg mitteilte.
Das wäre dann eine Rückkehr auf das Niveau von 2023. Der Umsatz soll unterdessen leicht auf rund 6,45 Milliarden Euro zulegen. Voraussetzung hierfür seien aber mindestens stabil bleibende TV-Werbeerlöse, hieß es.
Im abgeschlossenen Jahr hatten knappe Werbebudgets und fehlende Umsätze aus der Produktion mit Inhalten die Stimmung gedrückt, was den Konzernerlös bei rund 6,25 Milliarden Euro verharren ließ. Das operative Ergebnis (Ebita) fiel dagegen wegen geringerer Ergebnisse der französischen M6 Group von 782 Millionen Euro auf nun 721 Millionen Euro. Damit bewegte sich RTL im Rahmen der zuletzt gesenkten Jahresziele.
Unser Streaming-Geschäft wächst weiterhin dynamisch, wir haben die Anlaufverluste 2024 spürbar reduziert, und wir sind auf Kurs, bis 2026 profitabel zu werden.
Im kommenden Jahr sollen demnach rund neun Millionen Menschen für die Streaming-Dienste wie RTL+ und M6+ bezahlen und etwa 750 Millionen Euro an Umsatz reinspülen. Stand Ende 2024 zählte der Konzern bei RTL+ und M6+ fast 6,8 Millionen zahlende Abonnenten.
Anders sieht es bei der Prognose für die Inhalteproduktion Fremantle aus: Die Umsatzmarke von drei Milliarden Euro soll nun mittelfristig erreicht werden - bislang war die Rede von 2026. Ihren Aktionären will die RTL Group für das vergangene Jahr je Aktie eine Dividende von 2,50 Euro zahlen - im Jahr zuvor waren es noch 2,75 Euro.
Redaktion onvista/dpa-AFX