Dax klettert auf Rekord - und schließt höher denn je

Zum Wochenschluss hat der Dax noch einmal den Vorwärtsgang eingelegt und eine von Gewinnen geprägte Woche mit einem neuen Rekord gekrönt. Im Handelsverlauf riss der Leitindex des deutschen Aktienmarkts zunächst die Markte von 23.500 Punkten und stieg in der Spitze bis auf 23.543 Punkte.
Im weiteren Handel sank der Index zwar wieder unter 23.500 Punkte, schloss aber mit einem Zuwachs von 0,63 Prozent auf 23.499 Punkte und damit höher als je zuvor. Auf Wochensicht verbucht der Index damit ein Plus von 1,7 Prozent.
Der MDax der mittelgroßen Werte verbesserte sich um 0,60 Prozent auf 29.730 Punkte. Der Euro Stoxx 50 gewann 0,39 Prozent hinzu.
Hoffnung auf den "Dealmaker" Trump
Die Börsenampeln stehen weiter auf grün", kommentierte Claudia Windt von der Landesbank Hessen-Thüringen. "Die Anleger greifen zu, vermutlich um nichts zu verpassen." Anfang April war der Dax noch bis auf knapp 18.490 Punkte abgesackt, weil US-Präsident Donald Trump massive Zollpakete bekannt gegeben und China mit Gegenmaßnahmen reagiert hatte.
Treiber der Rally am Aktienmarkt ist die Hoffnung, dass US-Präsident Trump als "Dealmaker" erfolgreich sein wird. Eine erste Einigung im Zollstreit hatte er am Vortag mit Großbritannien vermeldet. Gespräche zwischen den USA und China werden zudem am Wochenende erwartet. Eine Aussage von Trump an diesem Freitag, wonach Zölle in Höhe von 80 Prozent auf chinesische Waren richtig erschienen, hinterließ im Dax letztlich kaum Spuren.
Außerdem wirkten anständige Quartalsberichte der Unternehmen als Kurstreiber, schrieben die Experten der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Hinzu kämen Erwartungen, dass die neue Bundesregierung die richtigen wirtschaftspolitischen Impulse setze
Commerzbank überrascht mit starkem Auftakt ins Jahr
In der Bilanzsaison hierzulande ging es nach der Zahlenflut am Vortag nun etwas gemächlicher weiter. Aus dem Dax berichtete die Commerzbank, die in ihrem Abwehrkampf gegen die italienische Unicredit einen überraschend starken Jahresstart hinlegte. Das passe zum guten Abschneiden anderer Banken im ersten Quartal, sagten Händler. Außerdem strebt die Commerzbank zu Beginn des dritten Quartals den nächsten Aktienrückkauf an. Die Aktien zogen um 4,3 Prozent an.
Krones bekräftigte nach einem Umsatz - und Ergebnisplus zum Jahresauftakt seine Prognose. Die Märkte des Unternehmens seien weniger von konjunkturellen Schwankungen betroffen und die Investitionsbereitschaft der Kunden weiterhin robust, teilte der Hersteller von Abfüll- und Verpackungsanlagen mit. Die Krones-Aktien gewannen nach jüngst starkem Lauf weitere 2,5 Prozent und kratzten am Rekordhoch.
Rheinmetall kamen von ihrem gleich zum Auftakt markierten Rekordhoch von 1.744 Euro wieder etwas zurück und verloren 0,4 Prozent. Andere deutsche Rüstungstitel wie Hensoldt und Renk gaben ebenfalls nach. Analyst David Perry von der US-Bank JPMorgan hob derweil sein Kursziel für die Rheinmetall-Papiere von 1.400 auf 2.100 Euro an.
Euro legt etwas zu, Gold ebenso
Der Kurs des Euro legte zum Wochenschluss etwas zu. Am Freitagnachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1281 US-Dollar. Am Morgen hatte sie noch etwas niedriger notiert. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1252 (Donnerstag: 1,1297) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8887 (0,8851) Euro.
Der Euro machte jedoch nur einen kleinen Teil seiner deutlichen Vortagsverluste wett. Hoffnungszeichen im Handelskonflikt hatten den Dollar gestützt.
Auch Gold verteuerte sich etwas. Der Preis für eine Feinunze (31,1 Gramm) stieg um gut ein Prozent auf 3.341 US-Dollar. In Euro gerechnet ging es um 0,37 Prozent auf 2.964 Euro aufwärts.
(mit Material von dpa-AFX)