Dax mit leichtem Minus nach Rekordhoch - Henkel-Aktie gefragt

Nach seinem Sprung über die Marke von 24.000 Punkten und einem weiteren Rekordhoch hat der Dax zur Wochenmitte ein wenig nachgegeben. Kurz nach Handelsbeginn sank der Leitindex am Mittwoch um 0,3 Prozent auf 23.963 Punkte
Der MDax verlor 0,5 Prozent auf 30.411 Zähler, nachdem er es am Dienstag auf den höchsten Stand seit rund drei Jahren geschafft hatte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es am Morgen um 0,2 Prozent nach unten.
Tags zuvor war der Dax in seinem Rekordlauf bis auf 24.082 Zähler gestiegen und hatte damit in diesem Jahr die vierte Tausendermarke hinter sich gelassen.
Nach seinem bereits 27. Allzeithoch im laufenden Jahr, fehlten dem wichtigsten deutschen Börsenbarometer noch drei weitere Rekorde zu den 30 Bestmarken aus dem ersten Halbjahr 2024, betonte Analyst Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Aus technischer Sicht sei der Dax jetzt aber im "überkauften Bereich" angekommen, warnte er.
Henkel nach Kaufempfehlung gefragt
Nach einer Kaufempfehlung der Deutschen Bank sind die Aktien von Henkel am Mittwoch in einem trägen Marktumfeld gefragt. Die Papiere der Düsseldorfer kletterten rund eine Stunde nach Handelsstart um 0,6 Prozent auf 71,26 Euro.
In den Aktien sei ein Abschwung eingepreist, der sich so in den Daten nicht abzeichne, schrieb der Deutsche-Bank-Experte Tom Sykes. Henkel-Papiere könnten also schon zur Neubewertung ansetzen, wenn schlechte Nachrichten ausbleiben - sie bräuchten nicht einmal gute.
Mit Sykes erhöhtem Kursziel von 80 Euro würden Henkel-Aktien auf das Niveau von Mitte März zurückkehren. Seinerzeit waren sie nach der Vorjahresbilanz und dem Ausblick jäh vom Jahreshoch bei 88,50 Euro zurückgefallen. Sie hatten sich erst Mitte April bei 66 Euro wieder wirklich stabilisiert.
Hornbach Holding schwach: Gedämpfter Ausblick
Die Aktien der Hornbach Holding haben am Mittwoch im vorbörslichen Handel mit einem deutlichen Kursabschlag auf Nachrichten zum operativen Geschäft des Baumarktkonzerns reagiert. Die Papiere sackten rund eine Stunde nach Handelsstart um circa 12,2 Prozent auf 93,60 Euro ab, nachdem sie tags zuvor auf den höchsten Stand seit fast drei Jahren gestiegen waren und ihre Gewinnsträhne seit Jahresanfang auf rund 47 Prozent ausgebaut hatten.
Laut Hornbach dürften die miese Verbraucherstimmung und der anhaltende Kostendruck in den kommenden Monaten für Belastung sorgen. Derweil lief der Start in die Frühjahrssaison laut dem Unternehmen "sehr erfolgreich".
Den Umsatz für das seit Anfang März laufende neue Geschäftsjahr erwartet das Management auf oder leicht über dem Vorjahresniveau. Gleichzeitig wird ein stabiles bereinigtes operatives Ergebnis avisiert, während Experten eine Steigerung erwartet hatten. Analyst Volker Bosse von der Baader Bank sprach in einer ersten Reaktion von einem gedämpften Ausblick.
Infineon-Aktien stark wegen Kooperation mit Nvidia
Die Aktien von Infineon haben am Mittwochmorgen an ihren starken nachbörslichen Trend vom Vorabend angeknüpft. Sie stiegen gut eine Stunde nach Handelsbeginn um fast 1,7 Prozent. Am Dienstag hatten die Münchner die Kooperation mit Nvidia bei der KI-Stromversorgung vermeldet.
"Infineon verfolgt das Ziel, neue Standards in der Stromversorgung für KI-Rechenzentren zu schaffen", hieß es. Abseits des üblichen Getöses zeige die Meldung, wie gut der Draht zwischen Infineon und Nvidia wirklich ist, kommentierte ein Marktteilnehmer.
(mit Material von dpa-AFX)