Ifo-Geschäftsklimaindex

Unternehmensstimmung steigt auf höchsten Stand seit über einem Jahr

dpa-AFX · Uhr (aktualisiert: Uhr)
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Sinkende Zinsen und die geplanten Milliardeninvestitionen der neuen Bundesregierung in die Infrastruktur hellen die Stimmung in der deutschen Wirtschaft weiter auf. Das Ifo-Geschäftsklima legte im Juni um 0,9 Punkte auf 88,4 Punkte zu, wie das Ifo-Institut am Dienstag in München mitteilte. Das wichtigste deutsche Konjunkturbarometer stieg den sechsten Monat in Folge und erreichte den höchsten Wert seit Mai 2024. "Die deutsche Wirtschaft schöpft langsam Zuversicht", kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest das Umfrageergebnis.

Volkswirte hatten einen Anstieg des Ifo-Index erwartet, aber im Schnitt nur auf 88,0 Punkte. Die Umfrage unter rund 9.000 Unternehmen zeigte bei der Bewertung der aktuellen Lage kaum eine Verbesserung. Die Erwartungen an die künftigen Geschäfte werden hingegen deutlich besser eingeschätzt.

Dienstleistung-Sektor mit besonders guter Stimmung

Besonders stark hellte sich die Stimmung im Bereich Dienstleistungen auf. In den Industriebetrieben verbesserte sich das Geschäftsklima hingegen nur leicht. Die Firmen des Verarbeitenden Gewerbes "sind weiterhin sehr unzufrieden mit dem Auftragsbestand", heißt es in der Mitteilung.

Generell gebe es aber gute Gründe für vorsichtige Zuversicht, sagte Analyst Jens-Oliver Niklasch von der Landesbank Baden-Württemberg. Seiner Einschätzung nach sorgen die sinkenden Zinsen und milliardenschwere Investitionen der Bundesregierung für eine bessere Stimmung. Ein Risiko für die Konjunktur sieht Niklasch hingegen nach wie vor in der Handelspolitik der US-Regierung.

Für den Chefvolkswirten der VP Bank, Thomas Gitzel, ist die bessere Stimmung in den Unternehmen erstaunlich in Anbetracht des Konflikts in Nahost und der noch immer nicht geklärten Zollfrage mit den USA. "Vermutlich ist es das von der neuen deutschen Bundesregierung lancierte große Infrastrukturprogramm, das die Aussicht auf eine Ankurbelung der Binnenwirtschaft gibt", sagte Gitzel. Außerdem sei eine von der Bundesregierung geplante Entlastung von Unternehmern wieder stärker in den Vordergrund gerückt und dürfte zur spürbar besseren Stimmung beigetragen haben./jkr/jsl/mis

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