Schweiz wehrt sich gegen Preiserhöhung für neue Kampfflugzeuge

Zürich (Reuters) - Die USA fordern von der Schweiz einen höheren Preis für die bereits bestellten Kampfflugzeuge vom Typ F-35A.
Bereits im August 2024 hätten die USA angedeutet, dass der ursprünglich vereinbarte Festpreis von rund sechs Milliarden Franken für die 36 Maschinen steigen könne, teilte die Regierung in Bern am Mittwoch mit. Mitte Juni 2025 hätten die USA diese Sicht bestätigt und erstmals den Betrag beziffert. Es handle sich um mögliche Mehrkosten von 650 Millionen bis 1,3 Milliarden Dollar. Die USA stellten sich auf den Standpunkt, dass die Schweiz Mehrkosten aufgrund der hohen Inflation schultern müsse.
Die Schweizer Regierung will dagegen von der Gültigkeit des Festpreises nicht abrücken und hofft auf eine diplomatische Lösung. Gegenpartei der Schweiz ist nicht der Hersteller Lockheed Martin, sondern die USA. Die Schweiz beschaffe die F-35A über das "Foreign Military Sales"-Programm der USA. Dies schließe eine rechtliche Streitbeilegung aus. Die Schweiz hält indes an der Beschaffung der F-35A fest. Den Vertrag mit der US-Regierung zu kündigen, hätte erhebliche Folgen, so die Regierung. Denn so könnte die Schweiz die Sicherheit des Luftraums und der Bevölkerung ab 2032 nicht mehr gewährleisten. Die bisherigen Kampfflugzeuge F/A-18 würden ihr Nutzungsende erreichen.
(Bericht von Oliver Hirt, Marleen Käsebier und John Revill, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)