"Non-performing loans"

Deutlichster Anstieg fauler Kredite bei deutschen Banken

dpa-AFX · Uhr (aktualisiert: Uhr)
Quelle: Alexey Fedorenko/Shutterstock.com

FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutschlands Banken haben im europäischen Vergleich mit dem höchsten Anstieg fauler Kredite zu kämpfen. Fast ein Viertel (24,9 Prozent) mehr ausfallgefährdete Kredite ("Non-performing loans"/NPL) als ein Jahr zuvor standen hierzulande in den Bilanzen für 2024, wie eine Analyse des Beratungsunternehmens BearingPoint ergab. Im Schnitt der 163 untersuchten Geldhäuser in Europa lag der NPL-Zuwachs bei 1,1 Prozent.

Hauptursachen für den sprunghaften Anstieg in Deutschland seien "die stark gestiegene Anzahl an Unternehmensinsolvenzen sowie die massiven Wertverluste und steigenden Kreditausfälle im gewerblichen Immobiliensektor", erklärte BearingPoint.

Corona-Nachwirkungen treiben Firmen in die Pleite

Im vergangenen Jahr hatte es in Deutschland mit 21.812 Insolvenzen so viele Firmenpleiten gegeben wie seit 2015 nicht. Mit einem deutlichen Anstieg hatten Experten gerechnet, nachdem die staatliche Unterstützung aus der Corona-Pandemie ausgelaufen war. Zudem belasten hohe Energiepreise, Bürokratie und politische Unsicherheit die Unternehmen. Für das laufende Jahr wird ein weiterer Anstieg der Unternehmensinsolvenzen hierzulande erwartet.

Leere Büros, leere Kassen

Der Markt für Gewerbeimmobilien steht in vielen Ländern seit längerem unter Druck, etwa weil wegen des Homeoffice-Trends weniger Büroflächen gebraucht werden. Auch etliche Geschäfte stehen leer, weil Konsumenten reichlich im Internet einkaufen.

Ein Kredit gilt dann als "notleidend", wenn die Wahrscheinlichkeit als gering eingeschätzt wird, dass der Kreditnehmer das Geld vollständig zurückzahlt. Banken drohen in solchen Fällen Verluste. Das könnte sich dann auch auf die Vergabe neuer Kredite auswirken.

Insgesamt jedoch zeige sich der europäische Bankensektor in einem weiterhin schwierigen wirtschaftlichen Umfeld widerstandsfähig, so das Fazit von BearingPoint. Viele Banken konnten ihre Nettogewinne trotz gestiegener Kosten halten oder gar ausbauen. Die durchschnittliche Gesamtkapitalquote sei im dritten Jahr in Folge auf 23,5 Prozent im Jahr 2024 gestiegen./ben/DP/zb

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