Aktien, Devisen, Edelmetalle, oder doch etwas anderes? Das ist das stärkste Asset des Jahrzehnts

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Das Jahr neigt sich so langsam dem Ende zu und am 1. Januar beginnt nicht nur ein neues Jahr, sondern auch ein neues Jahrzehnt. Blickt man aus Investment-Sicht auf die zurückliegende Dekade zurück, findet man einige sehr interessante Entwicklungen bei verschiedenen Assets, hervorgerufen durch verschiedene wirtschaftliche wie politische Ereignisse. An den Finanzmärkten waren die zentralen Ereignisse wohl die Krise in der Eurozone, aber auch der längste Bullrun aller Zeiten, der als Erholung nach der großen Finanzkrise von 2008 angesetzt hatte und in dem wir uns immer noch befinden. Die Bank of America hat in ihrem jüngsten Report einige bemerkenswerte Entwicklungen dargestellt, positiv wie negativ. CNN hatte zuerst darüber berichtet.

USA hat bei Aktien die Krone auf

Den Titel des am besten performten Aktienmarktes der Welt haben sich die US-Märkte verdient, in ihrem Bericht haben die Analysten der BoA herausgestellt, dass 1 dort investierter Dollar heute einen Wert von 3,46 Dollar hat – das entspreche einer Wertsteigerung von knapp 250 Prozent.

Der S&P 500 blickt im vergangenen Jahrzehnt auf ein Plus von knapp 190 Prozent, der Dow Jones konnte um 173 Prozent klettern. Der Technologie-Index NASDAQ ist jedoch mit einem Plus von fast 375 Prozent der absolute Gewinner.

Und Europa?

Beim EuroStoxx 50 sieht man zu Beginn des Jahrzehnts die herben Auswirkungen der Eurokriese in aller Deutlichkeit, doch diese Verluste konnten bis zur Mitte des Jahrzehnts wieder überholt werden. Zum Ende steht ein Plus von etwas mehr als 30 Prozent für den wichtigsten europäischen Index.

Schon besser sieht es da beim deutschen Leitindex aus. Der Dax konnte zwar auch nicht mit seinen US-Pendants mithalten, doch auch er konnte mit einem Plus von knapp 127 Prozent große Gewinne verbuchen. Das ist aber gar nichts gegen den deutschen Wirtschaftsmotor, dem Mittelstand, der auch über die Nebenwerte-Indizes M- und SDax abgebildet wird. Hier gab es mächtige Kursgewinne, genau gesehen 246 Prozent beim SDax und sogar 281 Prozent beim MDax.

Es gibt jedoch nicht nur positive Entwicklungen in Europa. In der BoA-Studie wurde Griechenland, einer der größten Leidträger der Eurokrise, als eines dieser Beispiele aufgegriffen. Die Analysten haben aufgezeigt, dass 1 Dollar, der 2010 in den griechischen Aktienmarkt investiert wurde, jetzt nur noch 7 Cent wert ist. Blickt man auf den griechischen Aktienindex Athex Composite, sieht man über 10 Jahre einen Wertverlust von über 58 Prozent.

Beim geographischen Nachbarn, der Türkei, zeichnet sich ein ähnliches Bild: Das Land blickt auf die schlechteste Anleihen-Wertentwicklung, ein Dollar in türkischen Benchmark-Anleihen zu Beginn des Jahres 2010 ist jetzt laut der BoA nur noch 61 Cent wert. Auch die türkische Lira hat ein desaströses Jahrzehnt hinter sich: Gegenüber dem Euro ist sie um 66,88 Prozent abgewertet, gegenüber dem US-Dollar um 74 Prozent.

Ein etwas besseres Bild zeichnet sich bei türkischen Aktien: Der Istanbul ISE National 100 Index verbucht für das Jahrzehnt einen Zuwachs von 120 Prozent.

Bleiben wir bei Devisen: Die Lira musste zwar extrem an Wert abgeben, das ist jedoch nichts im Vergleich zur Währung des ehemals als Burma bekannten Staates Myanmar, dem Kyat. Laut BoA haben ethnische Konflikte, Gewalt und Instabilität die Nation in den vergangenen 10 Jahren geprägt, die Währung ist im Vergleich zu früher, ausgehend von einem investierten Dollar, heute nur noch vier Zehntel eines Dollar-Cents wert.

Gegenüber dem Euro hat der Kyat 99,44 Prozent verloren, gegenüber dem Dollar 99,57 Prozent. Sozusagen ein kompletter Wertverlust.

Das zurückliegende Jahrzehnt stand jedoch auch im Zeichen eines Paradigmenwechsels was die Geldpolitik angeht. Um die tiefen Schrammen der Finanzkrise 2008 und der Eurokrise 2011 zu verarzten, haben die Zentralbanken die Geldschleusen extrem aufgedreht und die Märkte mit Liquidität versorgt – sicherlich einer der treibenden Gründe für die gute Entwicklung der Aktienmärkte.

Diese Politik hat aber auch die Sorgen der anleger immer wieder befeuert und sie sich nach Alternativen umschauen lassen. Das Asset, das als Hauptschutz gegen Inflation, Nullzinsen und generell Absicherung zum Werterhalt gilt, ist Gold. Das sieht man auch anhand des 10-Jahrescharts. Auf dem Höhepunkt der Eurokrise erreichte das Edelmetall auch sein bisheriges Allzeithoch bei etwa 1900 Dollar. Danach ging es wieder bergab, mit einer anschließenden, jahrelangen Konsolidierung im Bereich zwischen 1000 und 1350 Dollar. In diesem Jahr folgte jedoch angesichts der wachsenden politischen wie wirtschaftlichen Unsicherheiten der Ausbruch und Gold konnte in der Spitze auf bis zu 1550 Dollar steigen. Auf 10-Jahressicht konnte das Edelmetall gut 33 Prozent an Wert zulegen. Hinterherhinken musste jedoch bisher der kleine Bruder Silber. Den letzten Peak im Jahr 2011 hatte das Metall sogar stärker mitgenommen als Gold, doch dem Ausbruch in diesem Jahr konnte Silber bisher nicht folgen. Auf 10-Jahressicht steht ein Minus von 1,5 Prozent. Der Ausreißer unter den Metallen ist jedoch ohne Zweifel Palladium, das dieses Jahr ein Allzeithoch von über 2000 Dollar erreicht hat und in diesem Jahrzehnt ein Plus von 428 Prozent hingelegt hat.

Und das schwarze Gold?

Für die Rohöl-Preisentwicklung waren die letzten 10 Jahre ebenfalls eher verhalten. Ein 2010 investierter Dollar wäre laut der Studie heute nur noch 74 Cent wert.

Und der Gewinner?

Bei den oben gezeigten Assets sind zwar einige wirklich beeindruckende Wachstumszahlen dabei, doch das ist alles nichts im Vergleich zu einem Asset, das kurz vor Beginn dieses Jahrzehnts erst das Licht der Welt erblickt hat. Die Rede ist von der Kryptowährung Bitcoin. Laut den Analysten der Bank of America hätte man, wenn man 2010 einen Dollar in Bitcoin investiert hätte – und man hätte damals für einen Dollar ungefähr 12 bis 13 BTC kaufen können – nun 90.000 Dollar.

Damit gewinnt Bitcoin auch gleichzeitig den Platz für das volatilste Assets überhaupt in diesem Jahrzehnt. Der Spitzenwert für die tägliche Volatilität im Vergleich zum Vortageskurs fällt dabei mit etwa 16 Prozent ins Jahr 2011. Bis zum Jahr 2014 gab es weitere Peaks bis 14 Prozent, im Laufe des Jahrzehnts hat sich die Volatilität jedoch verhältnismäßig abgeflacht. 2019 lag der bisherige Spitzenwert bei etwa 6,5 Prozent.

Von Alexander Mayer

Titelfoto: tomertu / Shutterstock.com

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