US-Wahl: Trump erklärt sich zum Sieger und will weitere Auszählung stoppen lassen ++ BMW: Gutes Quartal stützt Aktie nicht ++ Vonovia: Dividende wird erhöht
Eigentlich war die Stimmung unter den Anlegern angesichts der US-Wahl nur leicht angespannt. Dies änderte sich allerdings schlagartig, als Donald Trump vor gut 30 Minuten eine Rede gehalten hat. Dabei erklärte sich der amtierende US-Präsident zum Sieger der Wahl und kündigte an, die Wahl stoppen zu wollen.
Donald Trump hat angesichts der Verzögerung bei einem Wahlergebnis bei der US-Wahl von „Betrug“ gesprochen. Trump kündigte am Mittwochmorgen (Ortszeit) im Weißen Haus an, vor das Oberste US-Gericht zu ziehen, um eine weitere Auszählung der Stimmen zu stoppen.
Bei der bisherigen Auszählung der Stimmen kommt Donald Trump deutlich besser weg, als von den Umfragen prognostiziert. Daher hatten sich die Aktien-Märkte auch auf einen eher gelassenen Verlauf der Auszählung vorbereitet. Diese Hoffnung ist allerdings nun verflogen.
Jetzt scheint die Wahl beim obersten Gericht angekommen zu sein und davor hatten viele Anleger gezittert, da ein Wahlergebnis dadurch viel länger dauern könnte.
Dax: Trump lässt Leitindex deutlich fallen
Die Aussagen von Donald Trump haben den deutschen Leitindex verunsichert. Nachdem es vorbörslich nur nach leichten Verlusten aussah, ist der Dax zum Handelstart klar mit 1,8 Prozent im Minus und steht bei 11.860 Punkten.
BMW: Gute Zahlen – JP Morgan warnt vor Corona
Der Autobauer BMW konnte im dritten Quartal wie auch andere Autobauer nach dem Corona-Schock im Frühjahr wieder Boden gut machen. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern lag zwischen Juli und Ende September bei gut 1,92 Milliarden Euro und damit knapp 16 Prozent unter dem Vorjahreswert, wie der Dax-Konzern am Mittwoch in München mitteilte. Damit traf BMW die Analystenerwartungen. Im zweiten Quartal hatte BMW hier ein deutliches Minus verzeichnen müssen. Das Unternehmen hatte bereits mitgeteilt, dass es die Fixkosten gesenkt und Investitionsausgaben gekürzt hatte.
Die wichtige Kernsparte mit dem Automobilbau verzeichnete eine operative Rendite (Ebit) von 6,7 Prozent und damit 0,1 Prozentpunkte mehr als ein Jahr zuvor. Analysten hatten mit einem Rückgang gerechnet. Unter dem Strich verdiente BMW 1,82 Milliarden Euro und damit sogar gut 17 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die gute Entwicklung im China habe über die Beteiligung am dortigen Gemeinschaftsunternehmen zum Gewinnanstieg beigetragen, hieß es. Der Gesamtumsatz fiel um 1,4 Prozent auf 26,3 Milliarden Euro. Den Ausblick bestätigte BMW.
Branchenexperte Jose Asumendi JPMorgan sprach in einer ersten Einschätzung von einem starken Zahlenwerk. Das Kerngeschäft Automobil habe mit dem operativen Ergebnis (Ebit) seine Annahme um 29 Prozent übertroffen und die Markterwartung um 9 Prozent. Gleichzeitig riet der Analyst aber zur Vorsicht und begründete dies mit den aktuellen Lockdowns in Europa.
Vonovia: Dividende soll steigen
Die Geschäfte für Deutschlands größten Immobilienkonzern Vonovia laufen dank Auslandszukäufen und steigender Mieten in Großstädten weiterhin gut. Beim Jahresziel für den operativen Gewinn (FFO) will das Dax-Unternehmen das obere Ende der prognostizierten Spanne von 1,275 bis 1,325 Milliarden Euro erreichen, wie Vonovia am Mittwoch bei Vorlage der Neunmonatszahlen in Bochum mitteilte. Davon sollen auch die Aktionäre profitieren, die für 2020 eine Dividende in Höhe von 1,69 Euro je Aktie bekommen sollen. Das wären 0,12 Euro mehr als ein Jahr zuvor.
Und im kommenden Jahr will das Unternehmen noch mehr verdienen. Das operative Ergebnis (FFO) soll 2021 auf 1,415 bis 1,465 Milliarden Euro steigen. Das wäre ein Plus von bis zu rund elf Prozent im Vergleich zum erwarteten Ergebnis für 2020. Zudem will Vonovia bis zu 1,6 Milliarden Euro in Modernisierung und Neubau stecken.
In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres summierte sich der operative Gewinn auf gut eine Milliarde Euro, das waren rund neun Prozent mehr als im Vorjahr. Dazu trugen höhere Mieten, der Zukauf der schwedischen Hembla sowie der Neubau bei. Die Mieteinnahmen stiegen bei einem weiterhin geringen Leerstand um knapp 12 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro.
Zalando: 3. Quartal wie erwartet gut verlaufen
Die Corona-Pandemie beschert Zalando weiterhin schwungvolle Geschäfte. Im dritten Quartal konnte der Internethändler seinen Umsatz um fast 22 Prozent auf 1,85 Milliarden Euro steigern, wie der MDax -Konzern am Mittwoch in Berlin zur Vorstellung seiner endgültigen Zahlen mitteilte. Neben der steigenden Nachfrage der Kunden nach Digitalangeboten im Zuge der Corona-Krise profitiert das Unternehmen auch von der guten Entwicklung der Partnerprogramme – hier verdient Zalando mit, wenn Händler auf seiner Internetplattform Waren verkaufen.
Da sich die Kollektionen aus dem Frühjahr und Sommer außergewöhnlich stark abverkauften konnte Zalando wie bereits bekannt Wertberichtigungen in Höhe von 35 Millionen Euro auflösen, die der Konzern wegen der Pandemie vorsorglich vorgenommen hatte. Dies wirkte sich im Berichtszeitraum positiv auf die Profitabilität aus, aber auch Effizienzsteigerungen trugen zu einem höheren Gewinn bei.
Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) erreichte mit 118,2 Millionen ein Vielfaches des Vergleichswertes aus dem Vorjahr von 6,3 Millionen Euro. Unter dem Strich erwirtschaftete Zalando 58,5 Millionen Gewinn, nachdem ein Jahr zuvor noch ein Verlust von 13,6 Millionen Euro angefallen war. Wegen des starken dritten Quartals hatte das Zalando-Management bereits Anfang Oktober die Jahresziele angehoben.
Kurz & knapp:
Fraport: Der Einbruch des Passagierverkehrs in der Corona-Krise und der geplante Stellenabbau haben den Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport im Sommer noch tiefer in die roten Zahlen gerissen als befürchtet. Unter dem Strich stand im dritten Quartal ein Verlust von 304 Millionen Euro nach einem Gewinn von 222 Millionen Euro ein Jahr zuvor, wie das im MDax gelistete Unternehmen am Mittwoch in Frankfurt mitteilte. Damit verfehlte Fraport die durchschnittlichen Erwartungen von Analysten. Allein die Aufwendungen für den geplanten Abbau tausender Arbeitsplätze belasteten das Unternehmen mit 280 Millionen Euro. Fraport-Chef Stefan Schulte zeichnete für das laufende und das kommende Jahr ein düsteres Bild. So werde die Zahl der Fluggäste 2020 am Frankfurter Flughafen mit 18 bis 19 Millionen voraussichtlich mehr als 70 Prozent unter derjenigen aus dem Vorjahr liegen. Für 2021 geht er von nur 35 bis 45 Prozent des Passagieraufkommens von 2019 aus.
HannoverRück: Der weltweit drittgrößte Rückversicherer Hannover Rück rechnet trotz der Belastungen durch die Corona-Krise in diesem Jahr mit einem Gewinn von mehr als 800 Millionen Euro. Für 2021 peilt der Vorstand einen Überschuss von 1,15 bis 1,25 Milliarden Euro an, wie das im MDax gelistete Unternehmen am Mittwoch in Hannover mitteilte. Der Rückversicherer hatte seine ursprüngliche Gewinnprognose für 2020 von 1,2 Milliarden Euro wegen der Pandemie im Frühjahr zurückgezogen. Im Vorjahr hatte die Hannover Rück fast 1,3 Milliarden Euro verdient. Im dritten Quartal zehrten die Versicherungsschäden infolge der Pandemie sowie Naturkatastrophen erneut am Ergebnis. Der Nettogewinn brach im Jahresvergleich um 22 Prozent auf rund 266 Millionen Euro ein. Analysten hatten im Schnitt allerdings mit einem deutlich stärkeren Einbruch gerechnet. Den Aktionären stellte der Vorstand für 2020 eine Basisdividende von 4 Euro in Aussicht – genauso viel wie im Vorjahr. Ob es zudem wieder eine Sonderdividende gibt, will das Management erst später entscheiden.
Redaktion onvista / dpa-AFX
Foto: Joseph Sohm / Shutterstock.com
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