Vorbörse: Dax-Crash geht weiter – 10.000-Punkte-Marke in Gefahr – Panik an den US-Märkten
DEUTSCHLAND: – CORONA-CRASH BESCHLEUNIGT SICH – Der Ausverkauf an den Aktienmärkten nimmt nach dem US-Einreisestopp für die meisten Europäer an Fahrt auf. Für den Dax indiziert der Broker IG knapp eineinhalb Stunden vor Xetra-Handelsstart am Donnerstag einen Einbruch um fast sechs Prozent 9825 Punkte – damit droht dem deutschen Leitindex erstmals seit 2016 der Rutsch unter die psychologisch wichtige Marke von 10.000 Zählern. Seit dem Start des Corona-Crashes am 24. Februar hat der Dax bis Mittwoch bereits mehr als 3000 Punkte oder rund 23 Prozent eingebüßt. Das Rekordhoch von 13 795 Punkten von Mitte Februar ist inzwischen meilenweit entfernt. Nach den jüngsten Verlusten sorgte in der Nacht auf Donnerstag die Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, die US-Grenzen für Ausländer aus Europa zu schließen, für neuen Druck.
USA: – STARKE VERLUSTE – Nach einem Tag der Erholung hat sich zur Wochenmitte an den US-Börsen erneut Panik breit gemacht. Angesichts der weltweiten Ausbreitung des Coronavirus trennten sich Anleger in großem Stil von Aktien. Der Leitindex Dow Jones Industrial weitete im Tagesverlauf die Verluste immer mehr aus und schloss 5,86 Prozent niedriger bei 23.553,22 Punkten. In den vergangenen drei Wochen wurden somit die Kursgewinne mehr als eines Jahres zunichte gemacht. Der marktbreite S&P 500 verlor 4,89 Prozent auf 2741,38 Punkte. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es um 4,37 Prozent auf 8006,12 Zähler nach unten.
ASIEN: – DEUTLICH IM MINUS – Die sich weiter zuspitzende Coronavirus-Krise hat auch die Aktienmärkte in Asien erneut tief ins Minus gedrückt. Der japanische Leitindex Nikkei 225 verlor mehr als vier Prozent und auch an den anderen wichtigen Handelsplätzen wie in Shanghai und Hongkong ging es deutlich nach unten. Der CSI 300 mit den 300 wichtigsten Aktien der chinesischen Festlandbörsen büßte mehr als zwei Prozent ein. Der Hang Seng sackte um fast vier Prozent ab.
DAX 10.438,68 -0,35%
XDAX 10.337,59 -4,96%
EuroSTOXX 50 2.905,56 -0,15%
Stoxx50 2.761,38 -0,11%
DJIA 23.553,22 -5,86%
S&P 500 2.741,38 -4,89%
NASDAQ 100 8.006,12 -4,37%
ANLEIHEN / DEVISEN / ROHÖL
RENTEN:
Bund-Future 177,22 +0,25%
DEVISEN:
Euro/USD 1,1298 0,25%
USD/Yen 103,63 -0,89%
Euro/Yen 117,08 -0,63%
Der Euro ist am Donnerstag leicht gestiegen. Die Ankündigung eines Einreisestopps für Ausländer aus Europa in die USA belastete den US-Dollar, während der Euro im Gegenzug zulegen konnte. Am Morgen wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,1293 Dollar gehandelt und damit etwas höher als am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Mittwochnachmittag auf 1,1336 Dollar festgesetzt.
In der vergangenen Nacht stieg der Eurokurs in wenigen Minuten von 1,1270 Dollar bis auf 1,1333 Dollar. Ausschlaggebend war eine Ankündigung des US-Präsidenten Donald Trump. Wegen der Ausbreitung des Coronavirus werden die USA ihre Grenzen für Ausländer aus Europa für eine Dauer von zunächst 30 Tagen schließen. An den Devisenmärkten zeigte sich nach der Ankündigung der Maßnahme darüber hinaus eine verstärkte Nachfrage nach Schweizer Franken und japanischen Yen, die beide als sichere Anlagehäfen gelten.
Im weiteren Handelsverlauf dürfte sich der Fokus der Anleger zunehmend auf geldpolitische Beschlüsse der EZB richten, die am frühen Nachmittag erwartet werden. Europas Währungshüter stehen unter Handlungsdruck. Etliche Volkswirte erwarten, dass die Notenbank mit Notfallmaßnahmen auf die Folgen der Coronaviruskrise und jüngste Turbulenzen an den Finanzmärkten reagieren wird. EZB-Präsidentin Christine Lagarde hatte die Handlungsfähigkeit der Notenbank betont: „Wir sind bereit, bei Bedarf geeignete und gezielte Maßnahmen zu ergreifen, die den zugrundeliegenden Risiken angemessen sind.“
ROHÖL:
Brent 34,22 -1,57 USD
WTI 31,60 -1,38 USD
UMSTUFUNGEN VON AKTIEN
– BERENBERG HEBT RATIONAL AUF ‚BUY‘ (HOLD) – ZIEL 655 (680) EUR
– CREDIT SUISSE SENKT ZIEL FÜR ADIDAS AUF 230 (300) EUR – ‚NEUTRAL‘
– CREDIT SUISSE SENKT ZIEL FÜR LANXESS AUF 52 (57) EUR – ‚NEUTRAL‘
– DEUTSCHE BANK HEBT ZIEL FÜR EVOTEC AUF 28 (25) EUR – ‚BUY‘
– DEUTSCHE BANK SENKT ZIEL FÜR LANXESS AUF 70 (73) EUR – ‚BUY‘
– GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR ADIDAS AUF 290 (340) EUR – ‚BUY‘
– JPMORGAN HEBT DEUTSCHE POST AUF ‚OVERWEIGHT‘ (NEUTRAL) – ZIEL 28,44 (30,07) EUR
– WDH/BAADER BANK HEBT SOFTWARE AG AUF ‚BUY‘ (ADD) – ZIEL 34 EUR
– WDH/COMMERZBANK SENKT ZIEL FÜR DEUTSCHE POST AUF 34 (37) EUR – ‚BUY‘
– WDH/DEUTSCHE BANK SENKT ZIEL FÜR K+S AUF 9 (10) EUR – ‚HOLD‘
– WDH/GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR DEUTSCHE POST AUF 46 EUR (50) – ‚BUY‘
– WDH/GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR LANXESS AUF 56 (58) EUR – ‚NEUTRAL‘
– WDH/GOLDMAN STUFT FRAPORT AUF ‚NEUTRAL‘ HOCH – ZIEL 53 EUR
– WDH/HSBC SENKT ZIEL FÜR SIEMENS AUF 120 (130) EUR – ‚BUY‘
– WDH/RBC SENKT ZIEL FÜR MUNICH RE AUF 240 (290) EUR – ‚OUTPERFORM‘
– JPMORGAN SENKT BOEING AUF ‚NEUTRAL‘ (OVERWEIGHT) – ZIEL 210 (370) USD
– JPMORGAN HEBT HP INC AUF ‚OVERWEIGHT‘ (NEUTRAL) – ZIEL 24 USD
– BERNSTEIN HEBT ASML AUF ‚OUTPERFORM‘ (MARKET-PERFORM) – ZIEL 316 EUR
– BERNSTEIN HEBT HERMES INT. AUF ‚OUTPERFORM'(MARKET-PERFORM) – ZIEL 630 (680)EUR
– BERNSTEIN SENKT ZIEL FÜR KERING AUF 440 (530) EUR – ‚MARKET-PERFORM‘
– BERNSTEIN SENKT ZIEL FÜR LVMH AUF 360 (455) EUR – ‚OUTPERFORM‘
– CREDIT SUISSE SENKT ZIEL FÜR SHELL AUF 2050 (2750) PENCE – ‚OUTPERFORM‘
– CREDIT SUISSE SENKT ZIEL FÜR TOTAL SA AUF 50 (61) EUR – ‚OUTPERFORM‘
– DEUTSCHE BANK SENKT ZIEL FÜR KERING AUF 530 (550) EUR – ‚HOLD‘
– DEUTSCHE BANK SENKT ZIEL FÜR LVMH AUF 375 (390) EUR – ‚HOLD‘
– GOLDMAN HEBT FLUGHAFEN ZURICH AUF ‚CONV. BUY LIST‘ (BUY) – ZIEL 210 (221) CHF
– GOLDMAN HEBT THALES AUF ‚BUY‘ (NEUTRAL) – ZIEL 121 (113) EUR
– JPMORGAN HEBT GALP ENERGIA AUF ‚OVERWEIGHT‘ (UNDERWEIGHT) – ZIEL 13,50 (14) EUR
– JPMORGAN SENKT OMV AG AUF ‚UNDERWEIGHT‘ (NEUTRAL) – ZIEL 35 (54) EUR
– JPMORGAN SENKT REPSOL AUF ‚NEUTRAL‘ (OVERWEIGHT) – ZIEL 11 (17,50) EUR
– JPMORGAN SENKT SHELL AUF ‚NEUTRAL‘ (OVERWEIGHT) – ZIEL 1750 (2850) PENCE
– JPMORGAN SENKT SHELL B AUF ‚NEUTRAL‘ (OVERWEIGHT) – ZIEL 1750 (2850) PENCE
– JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR BP AUF 475 (600) PENCE – ‚OVERWEIGHT‘
– JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR ENI AUF 9,50 (14) EUR – ‚UNDERWEIGHT‘
– JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR TOTAL SA AUF 41 (52) EUR – ‚OVERWEIGHT‘
– RBC HEBT AB INBEV AUF ‚OUTPERFORM‘ (SECTOR PERFORM) – ZIEL 55 (72) EUR
– UBS SENKT ZIEL FÜR CREDIT SUISSE AUF 11,40 (15,70) CHF – ‚BUY‘
TAGESVORSCHAU / KONJUNKTURPROGNOSEN
TERMINE UNTERNEHMEN
07:00 DEU: Fraport, Verkehrszahlen
07:00 DEU: K+S, Jahreszahlen + 10 h Bilanz-Pk
08:30 DEU: RWE, Jahreszahlen + 9 h Investorenkonferenz, 12 h Bilanz-Pk
10:00 DEU: Chemieverband VCI berichtet über die Branchenkonjunktur im 4. Quartal 2019, Frankfurt/M.
21:00 USA: Oracle Q3-Zahlen
21:15 USA: Slack Technologies, Q4-Zahlen
TERMINE UNTERNEHMEN OHNE ZEITANGABE
DEU: Akasol AG – Capital Market Day, Langen
DEU: SGL Group, Jahreszahlen
ITA: Tod’s, Jahreszahlen
ITA: De Longhi, Jahreszahlen
ITA: Autogrill, Jahreszahlen
ITA: Leonardo, Jahreszahlen
USA: Adobe, Q1-Zahlen
USA: Broadcom, Inc., Q1-Zahlen
USA: Gap, Q4-Zahlen, San Francisco
TERMINE KONJUNKTUR
09:00 DEU: EZB-Ratssitzung mit Zinsentscheidung (13.45 h) + Pk 14.30 h
10:00 DEU: Institut für Weltwirtschaft (IfW) veröffentlicht Frühjahrs-Konjunkturprognose für Deutschland, den Euroraum und die Welt, Kiel
11:00 EUR: Industrieproduktion 01/20
13:30 USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche)
13:30 USA: Verbraucherpreise 02/20
SONSTIGE TERMINE
09:00 DEU: BGH verkündet Urteil zur «WarnWetter-App» des Deutschen Wetterdienstes (DWD), Karlsruhe
11:00 DEU: Konferenz «Digital X» zum Thema Unternehmen und Digitalisierung, Berlin
10:30 DEU: Jahres-Pk des Sparkassenverbandes Niedersachsen, Hannover
18:00 DEU: 4. Hessischer Bankentag, Frankfurt/M.
°
KONJUNKTURPROGNOSEN FÜR DIE EUROZONE, UK UND DIE USA
^ Prognose Vorwert
EUROZONE
11.00 Uhr
Eurozone
Industrieproduktion
Januar
Monatsvergleich +1,5 -2,1
Jahresvergleich -2,9 -4,1
13.45 Uhr
EZB
Hauptrefinanzierungssatz 0,00 0,00
Spitzenrefinanzierungssatz 0,25 0,25
Einlagensatz -0,50 -0,50
(PK ab 14.30 Uhr)
VEREINIGTES KÖNIGREICH
— keine entscheidenden Daten erwartet —
USA
13.30 Uhr
Erzeugerpreise, Februar
Monatsvergleich -0,1 +0,5
Jahresvergleich +1,8 +2,1
Kernindex +1,7 +1,7
Erstanträge Arbeitslosenhilfe 220 216
(onvista/dpa-AFX)
Titelfoto: H-AB Photography / Shutterstock
– Anzeige –
Der Überlebensguide für den Börsencrash: Wie du jetzt am besten auf eine Marktkorrektur reagierst!