Kryptowährungen: Bitcoin 12 Prozent runter, Ethereum14 Prozent – Anleger werden nervöser, nur Michael Saylor nicht

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Die Kryptowährungen kommen nicht zur Ruhe. Jedes Mal, wenn Investoren auf bessere Zeiten hoffen, geraten Bitcoin & Co wieder unter Druck – so auch heute. Viele Digitalanlagen, von denen es mittlerweile rund 10.000 geben soll, verloren am zweistellig an Wert. Der Bitcoin als älteste und bekannteste Internetwährung beschleunigte im Nachmittagshandel seine Talfahrt weiter und sank zuletzt unter die Marke von 32 000 Dollar – zuletzt stand er bei 31 860 Dollar mit mehr als elfeinhalb Prozent im Minus. Die nach Bitcoin zweitwichtigste Digitaldevise Ether sank zuletzt um fast 14 Prozent auf knapp 2400 Dollar.

Als Belastungsgrund gilt einigen Marktteilnehmern der jüngste Fund von Bitcoin-Lösegeld durch US-Ermittler. Das Digitalgeld stammt aus einem Hackerangriff auf den Betreiber einer großen US-Ölpipeline. Offenbar hat der Ermittlungserfolg den unter Bitcoin-Befürwortern vorherrschenden Eindruck ins Wanken gebracht, Digitalwährungen seien aufgrund der hohen Anonymität von Transaktionen immun gegen staatliche Eingriffe.

Als „Zünglein an der Waage“ bezeichnet Marktbeobachter Timo Emden den Schlag gegen die Cyberkriminellen. „Der staatliche Eingriff in den Kryptowährungsraum forciert die ohnehin bereits schwelenden Abwärtsrisiken.“ Spätestens jetzt laufe der Kurs wiederholt Gefahr, unter die Marke von 30 000 Dollar zu fallen, so Emden. „Nach wie vor können sich Bitcoin und Co nicht aus ihrer Abwärtsspirale befreien. Selbst kleinste Erholungsbewegungen wurden in letzter Zeit prompt abverkauft.“

Mit den jüngsten Verlusten haben sich Bitcoin und Ether weiter von ihren unlängst erreichten Rekordständen entfernt. Der Bitcoin hatte im April einen Rekord von fast 65 000 Dollar markiert. Ether war im Mai deutlich mehr als 4000 Dollar wert gewesen. Seither haben jedoch mehrere Entwicklungen für Kursbelastung gesorgt.

Als größter Faktor gilt unter Bitcoin-Fans die wankelmütige Haltung von Tesla-Chef Elon Musk gegenüber Bitcoin. Galt dieser lange als großer Befürworter der Ur-Kryptowährung, änderte sich die Haltung vor wenigen Wochen schlagartig. Unter anderem kritisierte der Multimilliardär den hohen Energieverbrauch des Bitcoin-Netzwerks. Der Bitcoin-freundliche Kurs des Autobauers Tesla wurde deshalb revidiert.

Chef von MicroStrategy bleibt cool

Während viele Anleger hin- und hergerissen sind, bleibt Michael Saylor anscheinend tota cool. Erst Montag hat er angekündigt neue Anleihen auszugeben, um weitere 400.000 Millionen Dollar in Bitcoin anzulegen.

Den Kryptowährungen hilft die Nachricht heute nicht auf die Sprünge. Und zocken auf pump ist wirklich die Königsdisziplin unter den Zockern. Hoffentlich lehnt sich Michael Saylor nicht zu weit aus dem Fenster. Die Aktien von MicroStrategy ist somit auch nur etwas für Zocker mit Nerven aus Stahlseilen.

Redaktion onvista / dpa-AFX

Foto: Visual Generation / Shutterstock.com

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