Ceconomy: Weitere Verzögerung bei der Komplettübernahme der Media-Saturn-Holding schüttelt Aktie durch

onvista · Uhr

Verzögerungen bei der Komplettübernahme der Media-Saturn-Holding haben die Papiere von Ceconomy am Freitag nur anfänglich belastet. Mit 3,638 Euro war es für die Aktien des Elektronikhändlers in den ersten Handelsminuten um fast 8 Prozent auf das tiefste Niveau seit August 2020 abwärts gegangen. Bereits nach zwei Stunden jedoch hatten sie die Verluste komplett abgeschüttelt. Am Mittag kosteten sie zuletzt mit rund 4 Euro etwas mehr als tags zuvor.

Einige Anleger klagen aktuell gegen die zur Übernahme geplante Kapitalerhöhung. Nach der vorläufigen Rechtsauffassung des Oberlandesgerichts Düsseldorf im Freigabeverfahren sieht Ceconomy nun keine ausreichende Sicherheit mehr, dass die Transaktion im laufenden Geschäftsjahr 2020/21 (bis Ende September) vollzogen werden kann. Die beabsichtigte Vereinfachung der Konzernstruktur samt Kosteneinsparungen sind einem Börsianer zufolge wieder unsicher.

Analyst Volker Bosse von der Baader Bank sprach zwar von einer schlechten Nachricht. Er habe gehofft, dass sich das „Kellerhals-Problem“ bis zum Ende des laufenden Geschäftsjahres erledigt haben werde, so Bosse. Das Verhältnis zwischen Ceconomy und dem inzwischen verstorbenen Media-Markt-Mitgründer Erich Kellerhals war seit Jahren durch Streitigkeiten um die Vorherrschaft und die Richtung bei Media-Saturn geprägt. Sie reichen in die Zeit weit vor der Abspaltung von Ceconomy durch den Handelskonzern Metro im Jahr 2017 zurück und wurden teilweise vor Gericht ausgetragen. Nun will Ceconomy die 21,62 Prozent an Media-Saturn übernehmen, die die Familie Kellerhals über ihre Familienholding Convergenta hält.

Baader-Experte Bosse geht aber davon aus, dass dieser Plan umgesetzt werden kann – nur eben später als gehofft.

dpa-AFX

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onvista-Redaktion: Bei Ceconomy kommt einiges zusammen. Zum einen wäre da der anhaltende Streit zwischen Großinvestoren und wütenden Aktionären, der zwar irgendwann gelöst werden dürfte, doch der Aktienentwicklung geschadet hat. Zum anderen ist da noch die allgemeine Marktlage, die nicht sonderlich rosig aussieht. Die Corona-Pandemie hat dem Einzelhandel schwer zugesetzt, vor allem Mediamarkt und Saturn haben einstecken müssen, was sich auch in den Geschäftszahlen niederschlägt.

Auch die langfristige Entwicklung des Käuferverhaltens stellt die Geschäftsbereiche von Ceconomy vor eine große Herausforderung, denn der Online-Handel bleibt auf dem Vormarsch. Auch wenn der Online-Handel der Unternehmensbereiche ausgebaut wird, gegen Konkurrenten wie Amazon wird es immer schwerer sich langfristig durchzusetzen. Da lässt auch ein niedriges KGV von 10 die Aktie langfristig nicht attraktiv erscheinen. Ein Einstieg sollte sich hier dreimal überleget werden.

Titelfoto: nitpicker/shutterstock.com

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