Deutsche Telekom: Solide Quartalsbilanzen sind fast schon ein Muss – das erwarten die Analysten vor den Zahlen

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Der Telekommunikations-Anbieter Deutsche Telekom legt am kommenden Donnerstag (24.02.) die Zahlen für das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2022 vor.

Das erwartet das Unternehmen

Fast schon traditionell hat Deutsche Telekom auch im vergangenen Jahr mehrfach die Prognose angehoben. Mittlerweile rechnet der Vorstand um Konzernchef Tim Höttges mit einem operativen Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen nach Leasingaufwendungen (bereinigtes Ebitda Al) von rund 38 Milliarden Euro. Das wären etwa 3 Milliarden mehr als im Jahr zuvor.

Der freie Mittelzufluss inklusive Leasingaufwendungen (FCF Al) des Jahres 2021 soll demnach verglichen mit dem Vorjahr um gut 2,2 Milliarden Euro auf etwa 8,5 Milliarden Euro steigen.

Bereits Anfang des Monats hatte die für den Konzern extrem wichtige Tochter T-Mobile US ihre Zahlen vorgelegt. Von Januar bis Dezember stiegen die Erlöse um 17 Prozent auf 80,1 Milliarden Dollar (70,9 Mrd Euro), wobei die Service-Umsätze mit mehr als 58 Milliarden Dollar so hoch waren wie noch nie. Konzernweit kamen nach Abzug von Kündigungen 5,5 Millionen neue Vertragskunden hinzu, auch dies war mehr als zuletzt prognostiziert.

Das bereinigte Ebitda stieg um 16 Prozent auf fast 23,6 Milliarden Dollar. Höhere Kosten im Zusammenhang mit der Fusion lasteten aber auf dem Überschuss. Der stagnierte daher bei gut 3 Milliarden Dollar. Auch im laufenden Jahr dürfte T-Mobile US bei optimalen Konditionen bis zu 5,5 Millionen neue Vertragskunden nach Abzug von Kündigen an sich binden. Das bereinigte Ebitda soll zwischen 25,6 und 26,1 Milliarden US-Dollar liegen. Das entspräche im Mittel einem Zuwachs um etwa 10 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert.

Dabei will das Management um Unternehmenschef Mike Sievert die Kosten durch weitere Synergien aus dem Zusammenschluss mit Sprint nochmals reduzieren und um bis zu 5,3 Milliarden Euro senken. Das wäre deutlich mehr als in den Jahren zuvor.

Das erwarten die Analysten

Im ersten Jahr, in dem der übernommene Konkurrent Sprint über alle Quartale hinweg konsolidiert ist, rechnen Branchenexperten im Mittel mit einem Gruppenumsatz von 108,6 Milliarden Euro. Das wären rund 7,6 Milliarden Euro mehr als im Vorjahr. Beim bereinigtes Ebitda Al gehen Analysten von einem Wert von knapp 37,2 Milliarden Euro aus. Bei den Leasingkosten handelt es sich nach Konzernangaben hauptsächlich um angemietete Mobilfunk-Standorte in den Vereinigten Staaten.

Der Nettogewinn dürfte auf Jahressicht bei 4,3 Milliarden Euro liegen nach 4,16 Milliarden Euro im Vorjahr. Bereinigt um Sondereinflüsse dürfte Telekom unter dem Strich 5,8 Milliarden Euro verdient haben, was gegenüber dem Vorjahr ein Plus von circa 100 Millionen Euro wäre. Dabei kommen dem Konzern teilweise Wertaufholungen von Spektrum-Lizenzen in den Vereinigten Staaten in Höhe von 1,6 Milliarden Euro zugute, während Kosten für Akquisitionen und Integration der US-Tochter mit einer halben Milliarde Euro belasten.

Für die letzten drei Monate des Jahres gehen die Branchenkenner von einem Gruppenumsatz von rund 28,8 Milliarden Euro sowie einem bereinigten Ebitda AL von 8,8 Milliarden Euro aus. Während der Erlös damit etwas besser ausfallen würde als im Vorjahresquartal, müsste sich Deutsche Telekom beim Betriebsergebnis mit etwas weniger begnügen. Das zeigt sich auch beim Nettogewinn, der mit 800 Millionen Euro nur halb so groß ausfallen würde wie noch im Vorjahresquartal. Insgesamt sehen die Analysten dem Termin positiv entgegen. Die Bonner dürften ein solides Zahlenwerk zum vierten Quartal vorlegen, schrieb Jefferies-Analyst Ulrich Rathe zuletzt.

onvista/dpa-AFX

Titelfoto: M DOGAN / Shutterstock.com

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