Markt-Update: Dax klettert vor Fed-Entscheid deutlich über 14.000 Punkte – Bodenbildung bei Carl-Zeiss Meditec, BMW gefragt, Nagarro springen an 200-Tage-Trend

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Dax-Anleger decken sich vor dem mit Spannung erwarteten US-Zinsentscheid mit Aktien ein. Der deutsche Leitindex stieg zur Eröffnung am Mittwoch um 2,3 Prozent , konnte das Plus im bisherigen Handelsverlauf gar auf 3 Prozent erhöhen und notiert damit bei 14.340 Punkten. „Ein Zinsschritt um 0,25 Prozent gilt als ausgemacht und ist sowohl am Aktien- als auch am Rentenmarkt eingepreist“, sagte Thomas Altmann, Portfolio-Manager vom Vermögensverwalter QC Partners. Im Fokus stehen daher Hinweise von Fed-Chef Jerome Powell zum weiteren Vorgehen in den kommenden Monaten. Genau im Blick haben Anleger auch die Gespräche zu einem Waffenstillstand in der Ukraine. „An den Börsen wiegt die Hoffnung auf Frieden im Moment schwerer als die Angst vor einer weiteren Eskalation.“

E.ON einziger Wert im Minus

Aktien des Energiekonzerns E.ON notieren heute als einziger Dax-Wert 1,5 Prozent im Minus. In Bezug auf den Russland-Ukraine-Konflikt habe E.ON auf hohe Unsicherheiten bei der Einschätzung der Folgen auf den Geschäftsverlauf hingewiesen, konstatierten die Analysten von Jefferies. Risiken gebe es sowohl für die Rohstoffmärkte als auch für die Bewertung von Investitionen einschließlich der Gaspipeline Nord Stream 1.

Bodenbildung von Carl-Zeiss Meditec wird nach Empfehlung konkret

Nach einer Empfehlung der UBS zeichnet sich für die Papiere von Carl-Zeiss Meditec eine Bodenbildung ab. Die Aktien, die die Schweizer für einen langfristigen Gewinner halten, sprangen um bis zu 7 Prozent auf 145,95 Euro an. Sie nähern sich damit dem Februar-Hoch bei 148,80 Euro, das es nun noch zu überwinden gilt.

UBS-Analyst Graham Doyle traut den Papieren laut seiner frischen Kaufempfehlung ein Kursziel von 170 Euro zu. Damit würden sie die einfache 200-Tage-Linie bei aktuell rund 168 Euro anlaufen. Die Jenaer seien führend im Bereich Visualisierungslösungen für minimalinvasive Eingriffe und einer der größten Mitspieler in der Augenheilkunde, so Doyle. Er traut ihnen weitere Marktanteilsgewinne zu und sieht nach der Kurskorrektur im bisherigen Jahresverlauf eine gute Kaufchance.

BMW gefragt – Analyst: Ausblick immerhin mit Ukraine-Risiken

In einem allgemein starken Umfeld für Autowerte haben die Anleger am Mittwoch auch die BMW -Zahlen mit Kursaufschlägen quittiert. Dabei verziehen die Investoren dem Münchener Autobauer auch den wegen des Ukraine-Kriegs etwas vorsichtiger gesteckten Margenausblick für das Autogeschäft. BMW-Anteile verteuerten sich zuletzt um zweieinhalb Prozent. Im Zuge der etwas entspannteren Ölmärkte und Hoffnungen im Ukraine-Krieg ging es zeitgleich für den gesamten Autosektor in Europa um mehr als drei Prozent nach oben.

Jefferies-Analyst Philippe Houchois sprach zwar am Mittwoch von einem trüben Ausblick von BMW, dieser sei jedoch der Vorsicht wegen der jüngsten geopolitischen Ereignisse geschuldet. Der Dax-Konzern sei zudem der erste Autobauer, der den Krieg in der Ukraine konkreter berücksichtige.

Eckdaten treiben Nagarro an 200-Tage-Linie

Nach Vorabzahlen vom Vorabend sind die Papiere von Nagarro am Mittwoch mit über 8 Prozent Kursplus auf 142 Euro an ihre exponentielle 200-Tage-Linie gesprungen. Seit dem Rekordhoch von 212 Euro Anfang Januar 2022 waren die Aktien des IT-Dienstleisters massiv unter Druck geraten und bis auf 115,50 Euro in der Vorwoche abgesackt.

Andreas Wolf vom Analysehaus Warburg Research sieht durch die Eckdaten für 2021 seine positive Einschätzung untermauert. Die operativ starke Entwicklung dürfte sich 2022 fortsetzen. Er traut Nagarro-Aktien ein Kursziel von 200 Euro zu.

onvista/dpa-AFX/reuters

Titelfoto: ImageFlow / Shutterstock.com

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