onvista-Börsenfuchs: Vergesst Anleihen – Aktien bringen mehr und sind sicherer!

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Hallo Leute! Die leidige Ära der Null-Zinsen am Geld- und Kapitalmarkt geht langsam zu Ende. Sollten Privatanleger deshalb auch von Aktien auf Anleihen umsteigen, wenn sie langfristige Sicherheit und eine attraktive Rendite suchen? Ein klares „nein“. Denn eine nennenswerte Realverzinsung ist nicht in Sicht, weil die Inflation spürbar stärker steigt als die nominalen Zinsen. Jedenfalls auf absehbare Zeit. Noch wichtiger sind aber historische Erkenntnisse: Wer einen wirklich langen Atem mitbringt und breit gestreut in Aktien spart, kann langfristig höhere Erträge verbuchen als mit Anleihedepots. Und das ohne höhere Risiken!

Angesichts der momentan voll spannenden Ausgangslage auf allen Ebenen – von der Geldpolitik und Fiskalpolitik bis zur Konjunktur- und Kapitalmarktentwicklung – sei an die weithin unbekannten, aber überraschenden Ergebnisse eines langfristigen Vergleichs zwischen Aktien und Anleihen erinnert. Sie wurden Ende vergangenen Jahres vom Deutschen Aktieninstitut (DAI), vom Verbraucherzentrale Bundesverbands in Zusammenarbeit mit dem Finvia Family Office veröffentlicht. Dieses Hintergrundpapier ist ein Plädoyer für die kapitalgedeckte Altersvorsorge mit Aktien. Klar, dass ich als alter Aktienförderer die Beteiligung am Produktivkapital der Wirtschaft über Aktien unterstütze, wo ich kann. Im Folgenden fasse ich deshalb die Vorteile der Aktie laut dieser Studie zusammen:

Die realen Erträge von Aktien – „real“ ist wichtig, weil ja die Inflation von „nominal“ abgezogen werden muss – sind um ein Vielfaches höher als die von Staatsanleihen. Während die Aktienindizes der in dieser Studie betrachteten 16 Industrieländer in den letzten 120 Jahren ihren Wert auf das 750fache steigern konnten, hat sich die Anlage in Staatsanleihen nur verelffacht. Noch eindrucksvoller finde ich folgenden Vergleich: Der jährliche Ertrag betrug bei Aktien 5,7 Prozent, bei Staatsanleihen nur 2,1 Prozent (brutto, also nominal werfen Aktien etwa 6 bis 9 Prozent p.a. ab).

Schwächephasen an der Börse können langfristig locker ausgesessen werden. An den Aktienmärkten hat es im Schnitt in den letzten 120 Jahren maximal 11 Jahre gedauert, bis Anleger, die auf dem jeweiligen historischen Kurshoch gekauft hatten, den anschließenden Verlust wieder aufholten. Bei Anleihen musste der Anleger im schlimmsten Fall 53 Jahre bis zur Rückkehr in die Gewinnzone warten. Total stark finde ich ein weiteres Ergebnis: Aktien konnten in der Zeit von 1900 bis 1984, die von zwei Weltkriegen, diversen Hyperinflationen und der großen Weltwirtschaftskrise von 1929 bis 1932 geprägt war, einen realen Gesamtertrag von 4,5 Prozent pro Jahr erwirtschaften. Mit Staatsanleihen dagegen wäre im selben Zweitraum eine kaum merkliche Wertsteigerung von insgesamt (also nicht pro Jahr) gut 5 Prozent erreicht worden. Entscheidend pro Aktie: Die Überrenditen von Aktien wurden ohne erhöhtes Risiko erreicht!

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