Dax Tagesrückblick Donnerstag 22.12.2022: Die Bären sind zurück! Dax kommt unter Verkaufsdruck nach US-Makrodaten

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)
Quelle: Poring Studio/Shutterstock.com

Der Index kletterte heute Vormittag bis auf 14.150 Punkte und erreichte damit das gestern genannte Erholungsziel auf der Oberseite.

Der Titel der jüngsten Analyse von heute Vormittag lautete "Erholungsziel erreicht - Anschnallen für die nächste Rutsche?" ...- und so kam es dann tatsächlich: Bereits bis zum frühen Nachmittag verlor das deutsche Börsenbarometer mehr als 100 Punkte vom Tageshoch - nach dem besser als erwartet ausgefallenen US-BIP am Nachmittag übernahmen dann die Bären wieder das Kommando und sorgten für ordentlich Verkaufsdruck.

Der Index verlor im weiteren Verlauf über 250 Punkte vom Tageshoch und rutschte unter die 13.900er Marke ab - eine ordentliche Rutsche. Der deutsche Leitindex ging bei 13.892 Punkten deutlich im Minus aus dem Handel.

Tagesverlierer im HDAX war die Varta-Aktie mit einem Abschlag von 5,3 Prozent, Rheinmetall war der Tagesgewinner mit +1,98 Prozent. Sonst gab es kaum größere Ausreißer.

Good news is bad news

Besser als erwartete US-Makrodaten sind aktuell eine Giftpille für die Aktienindizes. Diese lassen der US-Notenbank keine andere Wahl, als den Fuß weiter auf dem Gaspedal zu lassen, was weitere deutliche Zinserhöhungen anbelangt.

Deutsche Autobauer verlieren Anteile in China

Während sich der Autoabsatz in China kräftig erholt hat, hinken deutsche Autobauer auf ihrem wichtigsten Markt weiter hinterher. Um rund 15 Prozent legte der Automarkt im Reich der Mitte von Januar bis September dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu, wie Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer mitteilte. Volkswagen, BMW /Mini und Mercedes-Benz verkauften in dem Zeitraum seinen Zahlen zufolge jedoch weniger Autos als noch 2021.

Euro fällt nach robusten US-Daten unter 1,06 US-Dollar

Der Eurokurs ist am Donnerstag zum US-Dollar etwas unter Druck geraten. Die Gemeinschaftswährung rutschte am Nachmittag unter die jüngst viel beachteten Marke von 1,06 US-Dollar, die den Euro bereits seit einigen Tagen stützt. Zuletzt notierte der Eurokurs bei 1,0593 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0633 (Mittwoch: 1,0636) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9405 (0,9402) Euro.

Am Nachmittag stützten robuste US-Konjunkturdaten den Dollar und belasteten im Gegenzug den Euro. Die US-Wirtschaft wuchs im Sommer etwas stärker als bisher bekannt. Laut Handelsministerium basiert das Wachstum vor allem auf den Ausfuhren und den Konsumausgaben. Zudem stieg die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe weniger als erwartet.

Darüber hinaus blieb am Devisenmarkt die Geldpolitik im Fokus. So bekräftigte der Vizepräsident der EZB, Luis de Guindos, die Absicht der Notenbank zu weiteren deutlichen Zinserhöhungen. Der französischen Tageszeitung "Le Monde" sagte der Spanier, Anhebungen um 0,5 Prozentpunkte dürften zunächst das Standardtempo werden. Dieses Tempo werde wohl eine Zeitlang beibehalten. Die bisher vorgenommenen Schritte hätten zwar einen Einfluss auf die Inflation, man müsse aber mehr tun.

Derweil gab das britische Pfund im Vergleich zu anderen wichtigen Währungen weiter nach. Die Wirtschaft Großbritanniens schrumpfte im Sommer etwas deutlicher als bisher bekannt. Belastet wurde die Entwicklung vor allem durch das schwache Abschneiden der Industrieproduktion. Der Bausektor schrumpfte ebenfalls. Nur leicht abgefedert wurde das Resultat durch den Dienstleistungssektor. (mit Material von dpa-AFX)

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