Börse am Morgen: Positive Eröffnung wird verkauft - Rheinmetall in den Dax?

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Nach einem erneut positiven Handelsstart mit Kursen um 14.485 Punkte kam der deutsche Leitindex direkt nach der Eröffnung wenig überraschend unter Druck und gab in der ersten Handelsstunde deutlich nach und notierte zeitweise wieder unterhalb der Marke von 14.400 Punkten.

Gestern Nachmittag und am Abend wurden die teils deutlichen Kursverluste an der Wall Street noch nahezu komplett ignoriert, das wird heute Vormittag zumindest zum Teil korrigiert.

Auftragseinbruch in der deutschen Industrie

Am morgen wurden die Einzelhandelsdaten aus Deutschland schwächer als erwartet vermeldet, zudem brachen die Auftragseingänge ein.  Nach Angaben des Statistischen Bundesamts vom Freitag brach der Auftragseingang im Monatsvergleich um 5,3 Prozent ein. Ökonomen wurden vom Ausmaß des Rückschlags überrascht. Sie hatten im Schnitt nur einen leichten Rückgang um 0,5 Prozent erwartet. Im Jahresvergleich fiel der Auftragseingang im November um 11,0 Prozent.

Im Oktober war der Auftragseingang in den Industriebetrieben in Deutschland noch um 0,6 Prozent im Monatsvergleich gestiegen. Allerdings wurde der Wert nach unten revidiert, nachdem zuvor ein Zuwachs um 0,8 Prozent gemeldet worden war. Nach Einschätzung von Thomas Gitzel, Chefvolkswirt bei der VP Bank, hat der Auftragseingang das niedrigste Niveau seit Juli 2020 erreicht. Er verwies auf den Einbruch der Bestellungen aus dem Ausland. "Dies zeigt, wie stark die hohen Energiepreise die Eurozone belasten", sagte Gitzel. Analyst Ralph Solveen von der Commerzbank geht aber davon aus, dass die Talfahrt bei den Auftragseingängen kaum auf die Industrieproduktion durchschlagen dürfte. Die Betriebe hätten in den vergangenen zwei Jahre große Auftragsbestände aufgebaut. 

Rheinmetall erneut gefragt - Dax-Aufnahme?

Die Aktien des Rüstungskonzerns Rheinmetall waren am Vormittag einer der wenigen Lichtblicke. Mit einem Aufschlag von 2,1 Prozent auf 206,40 Euro setzten sie sich an die Spitze des MDax und erreichten den höchsten Stand seit Anfang Juli. Damit zeichnet sich eine Wochenbilanz von plus elf Prozent ab. Im Handel wurde zum einen auf die absehbare Aufnahme der Rheinmetall-Aktien in den Dax verwiesen, die den Kurs latent unterstütze.

So hatte die französische Großbank Societe Generale (SocGen) bereits auf Vortag darauf hingewiesen, dass mit einem Delisting der Linde-Aktie im Laufe des ersten Quartals zu rechnen sei und Rheinmetall als Nachfolger im deutschen Leitindex Dax  erwartet werde. Zum anderen wurde am Dienstag die politische Entscheidung zur Lieferung des Schützenpanzers Marder in die Ukraine angeführt. Das nähre Spekulationen, dass dem Marder trotz aller politischen Bedenken irgendwann der Kampfpanzer Leopard folgen könnte.

Delivery Hero: CFO verkauft Aktien für 1,4 Mio. EUR

Die Anteilsscheine des Lieferdienstes waren mit einem Abschlag von über 4 Prozent größter Verlierer im HDAX nachdem bekannt wurde, dass CFO Thomassin Aktienpakete im Wert von etwa 1,4 Mio. EUR verkauft hat.

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