Dax Vorbörse

Dax vorbörslich leicht im Minus – Deka: Wahrscheinlichkeit weitere Fed-Zinserhöhung bei 30 Prozent

onvista · Uhr
Quelle: Immersion Imagery/Shutterstock.com

Die Anleger am deutschen Aktienmarkt bleiben vor dem Wochenende vorsichtig. Rund eine Stunde vor Handelsbeginn am Freitag signalisierte der X-Dax für den deutschen Leitindex Dax ein Minus von 0,3 Prozent auf 15.950 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wurde ähnlich schwach erwartet.

Schon am Vortag war der Dax nach etwas moderaten US-Inflationsdaten als gedacht zunächst zwar bis auf 16.060 Punkten gestiegen, dann aber abgedreht. Steigende Anleiherenditen hätten Aktien den Schwung genommen, hieß es von der Commerzbank. Die psychologisch wichtige Marke von 16.000 Punkten blieb damit eine zu hohe Hürde für den Dax, der Anfang vergangener Woche noch einen Rekord von 16.528 Punkten erreicht hatte.

Nach den US-Inflationszahlen hielten sich die Markterwartungen für eine weitere Zinserhöhung durch die US-Notenbank Fed unverändert bei einer Wahrscheinlichkeit von etwa 30 Prozent, erklären die Experten der Dekabank in einem Morgenkommentar.

Es bleibt also Unsicherheit mit Blick auf die Geldpolitik und deren Folgen für die Wirtschaft. Entsprechend verhalten ist die Reaktion an den Aktienmärkten. Hier wird die Stimmung weiterhin von Konjunktursorgen auf der einen Seite und der Hoffnung auf eine sanfte Landung der Wirtschaft trotz stark gestiegener Leitzinsen in den USA und der Eurozone auf der anderen Seite geprägt.

Zudem verarbeiten Investoren weiterhin die Quartalsberichtssaison der Unternehmen. Die Resultate sowie die Ausblicke zeichneten ein durchwachsenes Bild, die schwelenden Konjunkturbedenken können sie nicht mildern. Nach dem Höhepunkt der Berichtssaison am Vortag folgten am Freitag einige Nachzügler.

Moderate Gewinne in den USA

Die US-Börsen haben sich nach ihren jüngsten Verlusten am Donnerstag stabilisiert. Positiv aufgenommene Inflationsdaten hatten die Kurse sogar zunächst deutlich angetrieben, bevor der Schwung wieder merklich abebbte. Am Ende verzeichneten die wichtigsten Indizes jeweils moderate Gewinne. Die Teuerung zog im Juli gegenüber dem Vorjahresmonat nicht ganz so deutlich an wie von Analysten im Schnitt erwartet.

Der Leitindex Dow Jones Industrial schloss 0,15 Prozent im Plus bei 35.176,15 Punkten. Der marktbreite S&P 500 legte um 0,03 Prozent auf 4.468,83 Zähler zu. Für den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100 ging es um 0,18 Prozent auf 15.128,84 Punkte nach oben.

Verluste in China - Japan war Börsenfeiertag

Die wichtigsten Aktienmärkte in Asien haben am Freitag nachgegeben. Konjunktursorgen mit Blick auf China treiben die Anleger weiterhin um. Hinzu kommen durchwachsene Vorgaben von der Wall Street. Dort blieb von zunächst deutlichen Kursgewinnen nach moderaten US-Inflationsdaten am Donnerstag letztlich wenig übrig. Stark steigende Anleiherenditen hätten Aktien den Schwung genommen, hieß es bei der Commerzbank.

In China ging es für den CSI 300, der die Aktienkurse der größten Unternehmen an den Börsen Shanghai und Shenzen abbildet, zuletzt um 1,5 Prozent nach unten. Der Hang-Seng-Index der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong büßte 0,6 Prozent ein. Moderate Verluste gab es in Australien und Indien. In Japan wurde wegen eines Feiertages nicht gehandelt.

Renten

Bund-Future                131,90    -0,09%

Devisen: Eurokurs kaum verändert knapp unter 1,10 US-Dollar

Der Kurs des Euro hat sich am Freitag zunächst nur wenig bewegt. Am Morgen wurde die Gemeinschaftswährung zu 1,0989 US-Dollar gehandelt und damit in etwa auf dem gleichen Niveau wie am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Donnerstagnachmittag auf 1,1019 Dollar festgesetzt.

Nach starken Kursschwankungen am Donnerstag stabilisierte sich der Euro damit kurz vor dem Wochenende. Die Gemeinschaftswährung war zeitweise bis auf 1,1061 Dollar gestiegen, nachdem bekannt geworden war, dass die Inflation in den USA nicht so stark wie erwartet gestiegen war. Die US-Notenbank Fed hatte zuletzt im Juli mit einer Zinserhöhung gegen die hohe Inflation angekämpft und für die künftigen Zinssitzungen keine klaren Hinweise auf weitere Zinsschritte geliefert.

Am Nachmittag werden in den USA Daten zur Preisentwicklung erwartet, die für Impulse am Devisenmarkt sorgen könnten. Auf dem Programm stehen die Erzeugerpreise für Juli, die Hinweise auf die allgemeine Entwicklung der Verbraucherpreise in den kommenden Monaten liefern können. Zudem werden Daten zur Konsumlaune in den USA erwartet.

Euro/USD                            1,0989                   0,07%

USD/Yen                             144,69                   -0,04%

Euro/Yen                             159,00                   -0,01%

Ölpreise geben etwas nach

Die Ölpreise sind am Freitag leicht gesunken. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Oktober kostete am Morgen 86,26 US-Dollar. Das waren 14 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur September-Lieferung fiel um elf Cent auf 82,71 Dollar.

Marktbeobachter sprachen von einer Gegenbewegung, nachdem der US-Ölpreis am Vortag noch den höchsten Stand seit neun Monaten erreicht hatte und der Brent-Preis den höchsten Stand seit Anfang des Jahres. Schon seit Mitte Juli steigen die Ölpreise tendenziell. In dieser Zeit hat sich Rohöl aus der Nordsee um mehr als zehn Dollar je Barrel verteuert. Als starker Preistreiber gilt eine Förderkürzung der wichtigen Ölstaaten Saudi-Arabien und Russland.

Zuletzt hatte die Organisation erdölexportierender Länder (Opec) erwartet, dass der Ölmarkt wegen der Kürzung der Fördermenge auf eine Unterversorgung mit Rohöl zuläuft. Bereits im laufenden Quartal werde der Ölmarkt mit etwa zwei Millionen Barrel pro Tag unterversorgt sein, heißt es im jüngsten Monatsbericht des Kartells.

Im weiteren Handelsverlauf steht der Monatsbericht der Internationalen Energieagentur (IEA) auf dem Programm. Hier werden ebenfalls Prognosen zur Entwicklung des Angebots und der Nachfrage auf dem Ölmarkt erwartet, die für Impulse sorgen könnten.

Brent                        86,27            -0,13 USD

WTI                          82,71            -0,11 USD

Umstufungen von Aktien

- BERENBERG HEBT HENKEL AUF 'HOLD' (SELL) - ZIEL 69 (58) EUR

- BERENBERG SENKT ZIEL FÜR GFT TECHNOLOGIES AUF 36 (40) EUR - 'BUY'

- CREDIT SUISSE HEBT ZIEL FÜR SARTORIUS AUF 380 (325) EUR - 'NEUTRAL'

- GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR RTL AUF 35,50 (36,70) EUR - 'SELL'

- HSBC SENKT GLOBAL FASHION GROUP AUF 'HOLD' (BUY) - ZIEL 0,45 (1,90) EUR

- JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR HENKEL AUF 73 (70) EUR - 'NEUTRAL'

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR HAPAG-LLOYD AUF 87 (88) EUR - 'UNDERWEIGHT'

- UBS SENKT ZIEL FÜR BAYER AUF 90 (92) EUR - 'BUY'

- WDH/CREDIT SUISSE HEBT ZIEL FÜR HELLOFRESH AUF 24 (23) EUR - 'NEUTRAL'

- WDH/DZ BANK HEBT FAIREN WERT FÜR RHEINMETALL AUF 305 (295) EUR - 'KAUFEN'

- WDH/DZ BANK SENKT FAIREN WERT FÜR GEA GROUP AUF 37 (43) EUR - 'HALTEN'

- WDH/JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR HENKEL AUF 76 (77) EUR - 'HOLD'

- WDH/JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR GEA GROUP AUF 36,0 (36,5) EUR - 'UNDERWEIGHT'

- WDH/JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR SIEMENS AUF 190 (200) EUR - 'OVERWEIGHT'

- CITIGROUP SENKT EFG INTERNATIONAL AUF 'NEUTRAL' - ZIEL 11,20 CHF

- CREDIT SUISSE HEBT ZIEL FÜR SARTORIUS STEDIM BIOTECH AUF 280(250)EUR, 'NEUTRAL'

- JEFFERIES SENKT AUTOSTORE AUF 'HOLD' - ZIEL 25 NOK

- RBC SENKT CVS GROUP AUF 'SECTOR PERFORM' (OUTPERFORM) - ZIEL 2200 (2300) PENCE

- WDH/DZ BANK HEBT ALIBABA AUF 'KAUFEN' (HALTEN) - FAIRER WERT 120 (92) USD

Termine Unternehmen

07:00 DEU: Fraport, Verkehrszahlen 7/23

07:00 DEU: Varta Halbjahreszahlen (detailliert)

07:00 DEU: Cewe Stiftung, Halbjahreszahlen

07:30 DEU: Salzgitter, Halbjahreszahlen (detailliert) (9.00 h Analystencall)

07:30 DEU: MVV Energie, 9Monatszahlen

07:30 DEU: Atoss Software, Halbjahreszahlen (detailliert)

07:30 DEU: Bechtle, Halbjahreszahlen (10.30 h Telefonkonferenz)

08:00 DEU: Energiekontor, Q2-Zahlen

08:00 DEU: Va-Q-Tec, Halbjahreszahlen

08:45 DEU: Metro, Call zu den Q3-Zahlen

09:00 DEU: EnBW, Q2-Zahlen (10.00 h Pk)

17:35 DEU: Patrizia, Q2-Zahlen

Termine Konjunktur

07:30 FRA: Arbeitslosenquote Q2/23

08:00 GBR: Industrieproduktion 06/23

08:00 GBR: Handelsbilanz 06/23

08:00 GBR: BIP Q2/23 (1. Veröffentlichung)

08:00 GBR: Privatkonsum Q2/23 (1. Veröffentlichung)

08:00 GBR: Staatsausgaben Q2/23 (1. Veröffentlichung)

08:00 DEU: Insolvenzen, Mai 2023 + Schnellindikator Juli 2023

08:00 DEU: Außenhandel (Detailergebnisse), Juni 2023

08:00 DEU: Gewerbeanzeigen (Betriebsgründungen), 1. Halbjahr 2023

08:00 DEU: Inlandstourismus, Juni 2023

08:00 ROU: Verbraucherpreise 07/223

08:45 FRA: Verbraucherpreise 07/23 (endgültig)

09:00 ESP: Verbraucherpreise 07/23 (endgültig)

10:00 FRA: IEA Monatsbericht Ölmarkt 8/23

10:00 ITA: Handelsbilanz 06/23

14:30 USA: Erzeugerpreise 07/23

16:00 USA: Uni Michigan Verbrauchervertrauen 08/23 (vorläufig)

EUR: S&P Ratingergebnis Schweiz, Dänemark

EUR: Moody's Ratingergebnis Deutschland, Ukraine

Sonstige Termine

DEU: Besuch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in Hessen

+ 08.15 Wiesbaden, Statistisches Bundesamt, Gustav-Stresemann-Ring 11

+ 10.00 Frankfurt/Main, Flughafen, Anbauhalle Besichtigung und Erläuterung Sicherheitsmaschine MX2

+ 11.45 Wiesbaden, Hotel Oranien, Gespräch mit Vertretern der DEHOGA und des Handelsverbandes Hessen

+ 14.45 Mühlheim/Main, Schreinerei Kramwinkel

+ 16.00 Frankfurt/Main, Gewerkschaftshaus, Wilhelm-Leuschner-Str. 69-77, Bürgergespräch

+ 18.00 Kanzler bei Talkshow Bembel und Gebabbel

Hinweis

JPN: Feiertag, Börse geschlossen

Redaktion onvista/düpa-AFX

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