Dax Vorbörse

Leichte Erholung setzt sich fort - schwache Konjunktur: Zinspause möglich

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Nach dem positiven Wochenstart hält die freundliche Tendenz am deutschen Aktienmarkt voraussichtlich auch am Dienstag erst einmal an. Dabei dürfte der Handel laut Börsianern von positiven Vorgaben der Wallstreet profitieren, wo sich insbesondere die US-Technologiebörse Nasdaq zuletzt gut entwickelt hatte. Große Kurssprünge hierzulande sind nach Einschätzung von Börsianern vor dem Leitzinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) indes nicht zu erwarten.

Eine Stunde vor Handelsbeginn signalisierte der X-Dax für den Dax ein kleines Plus von 0,2 Prozent auf 15.829 Punkte. In diesem Maß dürfte auch der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 zulegen.

Tags zuvor hatte sich der Dax zwischenzeitlich bereits auf 15.867 Punkte erholt, war dann aber etwas zurückgekommen. Bei 15.917 Punkten liegt aktuell die 50-Tage-Linie als Anlaufziel. Mit einem Anlauf würde der Leitindex auch seinen Korrekturtrend vom Rekord Ende Juli testen. Seit dem Hoch bewegt sich der Dax bisher zäh in engen Bahnen zwischen 15.500 und 16.000 Punkten, da steigende Konjunktursorgen und die weiterhin hohe Inflation bremsen. 

Kommende EZB-Entscheidung sorgt für Ungewissheit

Doch auch aktuell bleibe am Markt Zurückhaltung "das Motto der Stunde", schrieb Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Die Angst, jetzt Positionen einzugehen und am Donnerstag zum Leitzinsentscheid auf dem falschen Fuß erwischt zu werden, sei riesig. 

Die Investoren rätseln derzeit, ob die Währungshüter einen weiteren Zinsschritt ankündigen oder eine Pause einlegen werden. Vor diesem Hintergrund stehen an diesem Handelstag die ZEW-Konjunkturerwartungen im Blick. Experten rechnen mit einem weiteren Rückgang auf bereits sehr niedrigem Niveau. Die Volkswirte der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) sehen zwar wenig Überraschungspotenzial im Vergleich zu den Markterwartungen - schwache Daten dürften aus ihrer Sicht aber für eine Zinspause der EZB sprechen.

Unternehmen im Fokus

Auf der Unternehmensseite könnten die am Vorabend veröffentlichten Zahlen von Oracle  auch hierzulande bewegen. Beim US-Softwarekonzern hatte sich das Cloud-Geschäft im vergangenen Quartal verlangsamt. Die Oracle-Aktie verlor nachbörslich deutlich, dies dürfte auch auf Wettbewerber wie SAP abfärben. Auf der Handelsplattform Tradegate ging es für das Papier der Walldorfer am Morgen um mehr als zwei Prozent bergab im Vergleich zum Xetra-Schluss am Vorabend. 

Daneben könnte der Kochboxenversender Hellofresh nach einer freundlichen Analysteneinschätzung durch JPMorgan einen Blick wert sein. Die US-Bank setzte den Wert wegen positiver Kurstreiber auf ihre "Focus List", wobei das neue Kursziel von jetzt 38 Euro um mehr als ein Viertel über dem jüngsten Kurs liegt. 

Und bei Rheinmetall sehen die Analysten der Deutschen Bank mit einem neuen Kursziel von 300 Euro noch reichlich Luft nach oben.

Erholung an den US-Börsen - Anleger warten auf Konjunkturdaten

Die US-Börsen haben sich am Montag weiter erholt. Die Geschwindigkeit war aber unterschiedlich. Während der weltweit bekannte Wall-Street-Index Dow Jones Industrial  moderat stieg, legten der marktbreite S&P 500 und die technologielastigen Nasdaq-Indizes etwas deutlicher zu. Insgesamt verlief der Handel ruhig. Wichtige Konjunkturdaten stehen erst wieder am Mittwoch mit den Verbraucherpreisen auf dem Programm. In der kommenden Woche dann entscheidet die US-Notenbank Fed über die Leitzinsen. Der Dow legte letztlich um 0,25 Prozent auf 34 663,72 Punkte zu und erholte sich damit den dritten Handelstag in Folge. Der S&P 500  gewann am Montag 0,67 Prozent auf 4487,46 Punkte und für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es um 1,19 Prozent auf 15 461,87 Punkte hoch. 

Asien: uneinheitlich - Nikkei erhohlt sich von Verlusten

Der japanische Leitindex Nikkei 225 hat sich am Dienstag mit einem Plus von 0,8 Prozent von seinen Vortagesverlusten erholt. Am Montag hatten noch Signale für eine mögliche Leitzins-Anhebung der japanischen Notenbank im kommenden Jahr ein Stück weit belastet.

Der CSI 300, der die Aktienkurse der größten Unternehmen an den chinesischen Börsen Shanghai und Shenzen abbildet, fiel hingegen um 0,2 Prozent und damit ähnlich wie der Hang-Seng-Index in der chinesischen Sonderverwaltungsregion Hongkong. Neben den Problemen der chinesischen Wirtschaft steht aktuell vor allem die Leitzinsentscheidung der US-Notenbank Fed in der kommenden Woche im Fokus der Investoren. Wichtig sind daher auch die in dieser Woche erwarteten Inflationssignale aus den USA. 

Renten

Bund-Future     130,72     +0,03%

Devisen: Euro stabil über 1,07 USD - Deutsche Konjunturdaten stehen im Fokus

Der Euro  hat am Dienstag im frühen Handel stabil über der Marke von 1,07 US-Dollar notiert. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,0740 Dollar und damit in etwa so viel wie am Abend zuvor. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montagnachmittag auf 1,0724 Dollar festgesetzt. 

Im Tagesverlauf richtet sich die Aufmerksamkeit am Devisenmarkt auf deutsche Konjunkturdaten. Das Mannheimer ZEW-Institut veröffentlicht am Vormittag sein monatliches Konjunkturbarometer. Angesichts der sich abschwächenden Wirtschaftsentwicklung insbesondere in Deutschland wird mit einer Eintrübung gerechnet. 

In Großbritannien gibt die Regierung am Morgen ihren monatlichen Arbeitsmarktbericht bekannt. In den USA bleibt es datenseitig weitgehend ruhig.

Euro/USD     1,0739     -0,11%

USD/Yen     146,71     0,08%

Euro/Yen     157,55     -0,02%

Ölpreise notieren knapp unter Zehn-Monats-Hoch 

Die Ölpreise haben Dienstagmorgen leicht zugelegt. Im frühen Handel kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November 90,93 US-Dollar. Das waren 29 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Oktober-Lieferung stieg um 37 Cent auf 87,66 Dollar. 

Damit notieren die Erdölpreise knapp unter ihren höchsten Ständen seit vergangenen November. Für deutliche Preissteigerungen in den vergangenen eineinhalb Monaten tragen vor allem erhebliche Angebotsbeschränkungen durch große Förderländer bei. Saudi-Arabien und Russland wollen ihre Lieferungen mindestens bis Jahresende begrenzen. Mit der Strategie sollen die Einnahmen aus dem Ölverkauf erhöht werden. 

Auftrieb erhalten die Rohölpreise auch durch den zuletzt schwächelnden Dollar. Fällt der Dollar im Wert, legen im Gegenzug andere Währungen zu. Da Rohstoffe überwiegend in der US-Währung gehandelt werden, führt der abwertende Dollar zu einer rechnerischen Vergünstigung der Ölpreise in Ländern mit anderen Währungen. In der Folge steigt dort die Nachfrage, was wiederum die Ölpreise treibt.

Brent     90,98     +0,34 USD

WTI     87,73     +0,44 USD

Umstufungen von Aktien

JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR BEIERSDORF AUF 152 (140) EUR - 'BUY'

JEFFERIES NIMMT BEIERSDORF IN 'FRANCHISE PICKS' MIT HIGH CONVICTION BUY IDEAS

JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR HELLOFRESH AUF 38 (31) EUR - 'OVERWEIGHT' -

JPMORGAN SETZT HELLOFRESH AUF 'ANALYST FOCUS LIST' UND 'POSITIVE CATALYST WATCH'

WDH/SOCGEN STARTET DÜRR MIT 'BUY' - ZIEL 35 EUR

BARCLAYS STARTET EPIROC MIT 'UNDERWEIGHT' - ZIEL 165 SEK

BARCLAYS STARTET METSO MIT 'OVERWEIGHT' - ZIEL 12 EUR

BARCLAYS STARTET SANDVIK MIT 'UNDERWEIGHT'

ZIEL 185 SEK - BERENBERG STARTET CARBIOS MIT 'BUY' - ZIEL 51 EUR

JPMORGAN STARTET CTP MIT 'OVERWEIGHT' - ZIEL 16 EUR

WDH/SOCGEN HEBT NESTLE AUF 'HOLD' (SELL) - ZIEL 106 (108) CHF 

Termine Unternehmen

08:00 GBR: Associated British Foods, Q4-Umsatz

18:00 USA: Nike, Hauptversammlung

19:00 USA: Apple, Produktevent

Termine Konjunktur

06:30 NLD: Verbraucherpreise 8/23

08:00 GBR: Arbeitslosenzahlen 8/23

09:00 ESP: Verbraucherpreise 8/23 (endgültig)

11:00 DEU: ZEW Konjunkturerwartungen 9/23

12:00 PRT: Verbraucherpreise 8/23 (endgültig)

22:30 USA: API Ölbericht (Woche) 

Sonstige Termine

DEU: Auftakt der Messe "Husum Wind" mit Themenschwerpunkt «Digitale Energiewende», Husum

17:30 DEU: Sommerempfang der KfW Bankengruppe, Frankfurt/M.

onvista-redaktion/dpa-AFX

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