Dax Vorbörse

Warten auf EZB-Zinsentscheidung um 14:15 Uhr

onvista · Uhr
Quelle: Alexandros Michailidis/Shutterstock.com

Der Dax dürfte am Donnerstag mit leichten Gewinnen in den Tag der Leitzinsentscheidung in der Eurozone starten. Eine Stunde vor Handelsbeginn signalisierte der X-Dax für den deutschen Leitindex ein kleines Plus von 0,2 Prozent auf 15.682 Punkte. Die Nervosität vor dem wohl wichtigsten Ereignis der Woche ist hoch: Am Vortag war das Börsenbarometer zeitweise auf den tiefsten Stand seit Mitte August gefallen, hatte sich dann aber wieder etwas gefangen. Daten zur US-Inflation hatten die Anleger dagegen recht kaltgelassen. Für die bisherige Woche steht damit aktuell ein Minus von gut einem halben Prozent im Dax zu Buche. 

Auch in Europa steuern die Märkte am Donnerstagmorgen auf einen Auftakt mit moderaten Zuwächsen zu. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wurde zuletzt ebenfalls mit plus 0,2 Prozent erwartet. 

Mit Blick auf die Leitzinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) wird es spannend: Experten sind sich so uneins wie nie, und auch an den Finanzmärkten ist die Ungewissheit groß, wie sich die Währungshüter entscheiden werden. Setzen die Notenbanker ihren Inflationskampf mit einer weiteren Anhebung der Leitzinsen fort - oder halten sie erstmals seit Beginn der Zinsstraffung im Sommer 2022 still? Für die EZB gilt es, zwischen der sich eintrübenden Konjunktur und dem nach wie vor hartnäckigen Preisauftrieb abzuwägen. Am frühen Nachmittag wird der Markt die Antwort wissen. Bis dahin dürften die Anleger wie schon in den vergangenen Tagen weiterhin defensiv agieren. 

Für Ralf Umlauf und Ulrich Wortberg von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) gibt es klare Argumente für eine Zinspause: So gebe es etwa hinsichtlich des Inflationsdrucks zumindest auf den Vorstufen klare Entspannungssignale. Die Experten gehen aber davon aus, dass EZB-Präsidentin Christine Lagarde selbst für den Fall, dass die Notenbank den aktuellen Zins beibehält, eines betonen dürfte: "Dass eine Pause nicht mit dem Ende des Zinszyklus verwechselt werden dürfe." Generell dürfte das restriktive Leitzinsniveau noch für längere Zeit erhalten bleiben, glaubt auch Finanzanalyst Christian Reicherter von der DZ Bank.

US-Indizes uneinheitlich

Die US-Börsen haben sich am Mittwoch nach einem richtungslosen frühen Handel uneinheitlich entwickelt. Während der bekannteste Wall-Street-Index leicht nachgab, legten Technologie-Aktien überwiegend moderat zu.

Von den Verbraucherpreisen allerdings gingen nur geringe Impulse aus. Die Daten enthielten keine größeren Überraschungen. Zwar stieg die Inflation im August im Vergleich zum Vorjahresmonat etwas deutlicher als erwartet, die von der US-Notenbank Fed stärker beachtete Kerninflation aber ging zurück. Hier werden die stark schwankenden Energie- und Lebensmittelpreise ausgeklammert.

Der Dow Jones Industrial verlor letztlich 0,20 Prozent auf 34.575,53 Punkte. Der marktbreite S&P 500 gewann dank Kursgewinnen bei Techwerten und Bankaktien 0,12 Prozent auf 4.467,44 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 stieg um 0,38 Prozent auf 15.348,53 Punkte. 

Auch Asiens Börsen uneinheitlich

Die wichtigsten asiatischen Börsen haben am Donnerstag keine gemeinsame Richtung gefunden. US-Inflationsdaten hatten zur Wochenmitte - nach Börsenschluss in Asien - letztlich keine entscheidenden neuen Erkenntnisse gebracht. Es bleibt damit offen, ob die US-Notenbank Fed den Leitzins in der kommenden Woche noch einmal anheben oder ihren Kampf gegen die hohe Inflation als erst einmal erfolgreich ansehen wird und eine Zinspause einlegt.

Der CSI 300, der die Aktienkurse der größten Unternehmen an den chinesischen Börsen Shanghai und Shenzen abbildet, war zuletzt nahezu unverändert, während der Hang-Seng-Index in der chinesischen Sonderverwaltungsregion Hongkong leicht nachgab. Der japanische Leitindex Nikkei 225 stieg indes um mehr als ein Prozent.

Renten

Bund-Future                129,88             +0,42%

Devisen: Euro notiert vor spannender EZB-Entscheidung über 1,07 US-Dollar 

Der Euro hat am Donnerstag vor der mit Spannung erwarteten Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) über der Marke von 1,07 US-Dollar notiert. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,0750 Dollar und damit etwas mehr als am späten Vorabend. Die EZB hatte den Referenzkurs am Mittwochnachmittag auf 1,0733 Dollar festgesetzt. 

Der Donnerstag steht im Zeichen der Geldpolitik. Am frühen Nachmittag trifft die EZB ihre Zinsentscheidung. Es ist so spannend wie selten zuvor. Weil die Währungshüter kein klares Signal gesendet haben, sind Fachleute gespalten: Setzt die Notenbank ihren Inflationskampf mit einer weiteren Zinsanhebung fort - oder legt sie eine Zinspause ein? Für einen Zinsschritt spricht die hartnäckige Inflation, dagegen spricht die schwache Konjunktur. 

Unter Bankvolkswirten rechnet eine hauchdünne Mehrheit mit einem Stillhalten der EZB. An den Finanzmärkten ist die Stimmung ebenfalls gespalten, zuletzt ist die Stimmung aber leicht in Richtung eines zusätzlichen Zinsschritts gekippt. Seit Sommer 2022 hat die EZB ihre Leitzinsen in neun Schritten um insgesamt 4,25 Prozentpunkte angehoben, um sich gegen die hohe Inflation zu stemmen.

Euro/USD                            1,0746                   0,16%

USD/Yen                             147,08                   -0,26%

Euro/Yen                             158,06                   -0,10%

Ölpreise halten sich bei Zehn-Monats-Hochs 

Die Ölpreise haben sich am Donnerstag im frühen Handel in der Nähe ihrer am Vortag markierten Zehn-Monats-Hochs gehalten. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November 92,41 US-Dollar. Das waren 53 Cent mehr als am Vorabend. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Oktober-Lieferung stieg um 55 Cent auf 89,07 Dollar. 

Am Mittwoch waren die Erdölpreise zum wiederholten Mal auf ihre höchsten Niveaus seit November 2022 gestiegen. Hintergrund ist das knappe Angebot großer Förderländer. Saudi-Arabien und Russland halten seit einiger Zeit ihre Lieferungen knapp. Zuletzt hatten sie ihre Produktionskürzungen bis Jahresende verlängert. Offiziell soll damit der Markt im Gleichgewicht gehalten werden, faktisch dient die Strategie der Preis- und Einnahmenerhöhung. 

Nach dem Ölkartell Opec und der US-Behörde EIA hatte am Mittwoch auch die Internationale Energieagentur vor einem zu geringen Ölangebot gewarnt. In der zweiten Jahreshälfte bestehe ein Angebotsdefizit von durchschnittlich 1,2 Millionen Barrel je Tag, erklärte die Institution. Die Opec rechnet für das vierte Quartal mit einem Defizit von täglich mehr als drei Millionen Barrel. Es wäre das größte Defizit seit mindestens einem Jahrzehnt./

Brent                          92,31                +0,43 USD

WTI                            88,94                +0,42 USD

Umstufungen von Aktien 

- BERENBERG SENKT ZIEL FÜR GLOBAL FASHION GROUP AUF 2,40 (3) EUR - 'BUY' 

- CITIGROUP HEBT 1&1 AUF 'BUY' - ZIEL 18 EUR 

- CITIGROUP HEBT TELEFONICA DEUTSCHLAND AUF 'BUY' - ZIEL 2 EUR 

- CITIGROUP HEBT UNITED INTERNET AUF 'BUY' - ZIEL 23 EUR 

- JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR MTU AUF 240 (280) EUR - 'BUY' 

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR MTU AUF 235 (265) EUR - 'OVERWEIGHT' 

- MORGAN STANLEY SENKT LANXESS AUF 'EQUAL-WEIGHT' - ZIEL 30 EUR 

- WDH/BARCLAYS SENKT BMW AUF 'UNDERWEIGHT' - ZIEL 92,50 EUR 

- GOLDMAN HEBT NESTE AUF 'BUY' - ZIEL 46 EUR 

- GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR INDITEX AUF 43,50 (42) EUR - 'BUY' 

- HSBC SENKT AENA AUF 'REDUCE' - ZIEL 129 EUR 

- HSBC SENKT AEROPORTS DE PARIS AUF 'REDUCE' - ZIEL 104 EUR 

- HSBC SENKT FLUGHAFEN ZURICH AUF 'REDUCE' - ZIEL 156 CHF 

- JPMORGAN HEBT RIO TINTO AUF 'NEUTRAL' (UNDERWEIGHT) - ZIEL 6000 (5440) PENCE 

- RBC SENKT ZIEL FÜR LVMH AUF 890 (940) EUR - 'OUTPERFORM' 

- WDH/BARCLAYS SENKT EUROPEAN LUXURY VIEW AUF 'NEUTRAL' ('POSITIVE') 

- WDH/BARCLAYS SENKT LVMH AUF 'EQUAL WEIGHT' 

- WDH/BARCLAYS SENKT PERNOD RICARD AUF 'UNDERWEIGHT' - ZIEL 168 EUR 

- WDH/BARCLAYS SENKT REMY COINTREAU AUF 'UNDERWEIGHT' - ZIEL 128 EUR 

- WDH/DEUTSCHE BANK RESEARCH HEBT VESTAS AUF 'BUY' NACH JÜNGSTEN KURSVERLUSTEN 

- WDH/EXANE BNP HEBT KPN AUF 'OUTPERFORM' - ZIEL 3,80 EUR 

- WDH/EXANE BNP SENKT TELEFONICA SA AUF 'UNDERPERFORM' - ZIEL 3,20 EUR 

- WDH/SOCGEN SENKT SNAM AUF 'HOLD' (BUY) - ZIEL 5,10 (5,60) EUR 

- WDH/SOCGEN STARTET VOLVO B MIT 'BUY' - ZIEL 279 SEK

Termine Unternehmen

08:00 DEU: Deutsche Familienversicherung, Halbjahreszahlen

10:00 DEU: Chemieverband VCI legt Bericht zum zweiten Quartal vor

10:00 IRL: Ryanair, Hauptversammlung

22:05 USA: Adobe, Q3-Zahlen

Termine Unternehmen ohne Zeitangabe

USA: Bristol Myers Squibb, Research and Development Day

Termine Konjunktur

01:50 JPN: Kernrate Maschinenaufträge 7/23

06:30 JPN: Industrieproduktion 7/23 (endgültig)

07:00 FIN: Verbraucherpreise 8/23

08:00 SWE: Verbraucherpreise 8/23

08:30 CHE: BFS: Produzenten- und Importpreisindex 8/23

14:15 EUR: EZB Zinsentscheidung (14.45 h Pk)

14:30 USA: Einzelhandelsumsatz 8/23

14:30 USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche)

14:30 USA: Erzeugerpreise 8/23

16:00 USA: Lagerbestände 7/23

Sonstige Termine

08:30 DEU: 13. Nationale Maritime Konferenz u.a. mit Wirtschaftsminister Habeck

11:00 DEU: Presse-Talk zum Dekra Verkehrssicherheitsreport 2023, Magdeburg

DNK: EU-Kommissionspräsidentin Ursula Von der Leyen tauft erstes mit grünem Methanol betriebenes Containerschiff, Kopenhagen

Redaktion onvista/dpa-AFX

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