Dax Vorbörse

Dax Vorbörse: Zinsunsicherheit hält Dax in Schach

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Quelle: viewimage/Shutterstock.com

Die Unsicherheit vor dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed lässt die Anleger auch am Dienstag nicht los. Nach seinem schwachen Wochenauftakt dürfte der Dax  nochmals etwas leichter in den Handel starten. Rund eine Stunde vor Handelsbeginn signalisierte der X-Dax  für den deutschen Leitindex ein Minus von 0,2 Prozent auf 15 701 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 deutet sich auch ein schwächerer Börsenstart an. 

Vor der US-Leitzinsentscheidung am Mittwochabend bleibt der Dax einstweilen im Handelskorridor der vergangenen Wochen, der von rund 15 500 bis an die 16 000-Punkte-Marke reicht. 

An der Wall Street hatte sich am Vorabend nur wenig getan. Im Mittelpunkt steht die allgemeine Erwartung, dass es am Mittwoch keine erneute Zinserhöhung der amerikanischen Währungshüter geben wird und vielleicht auch Signale, dass die Zinsspirale ihr Ende erreicht.

"Die Börsen haben im Moment zwei große Belastungsfaktoren. Und beide hängen unmittelbar miteinander zusammen. Das sind der hohe Ölpreis und die hohen Zinsen", schreibt Experte Thomas Altmann von QC Partners. Während sich die Ölpreise zusehends der runden Marke von 100 Dollar nähern, wird die Sorge größer, dass dies die Inflation wieder antreibt. Laut Altmann gibt es im Moment einfach keine langfristig orientierten Käufer, die den Dax über die 16.000 Punkte treiben könnten. Dafür brauche es positive Nachrichten in Bezug auf die wirtschaftliche Entwicklung oder die Geldpolitik. 

Einzelaktien im Fokus

Unternehmensseitig steht Kion im Fokus wegen einer Aktienplatzierung, vorbörslich ging es um 4,5 Prozent bergab. Insidern zufolge hat die US-Investmentgesellschaft Invesco rund vier Millionen Aktien des Gabelstapler-Herstellers verkauft. Der Platzierungspreis der Transaktion liege bei knapp über 35 Euro und damit am unteren Ende der Spanne, hieß es am Markt. Die Papiere hatten den Handel am Vortag zu 37,37 Euro beendet. 

Ansonsten zogen Analystenkommentare vorbörslich das Interesse auf sich. So empfahl die französische Großbank Societe Generale die Eon-Aktien zum Kauf. Dies sorgte bei den Papieren des Energiekonzerns für einen vorbörslichen Anstieg um 0,8 Prozent. Laut dem Experten Bartlomiej Kubicki ist das regulatorische Umfeld in Deutschland attraktiv. 

Die Volkswagen-Aktien zogen noch deutlicher um 1,7 Prozent an. Nach einem bislang schwachen Börsenjahr 2023 macht ein Analyst etwas Hoffnung: Philippe Houchois von Jefferies Research hat sein Votum von "Underperform" auf "Buy" gedreht und das Kursziel von 115 auf 150 Euro angehoben. Die Wolfsburger seien ein "langsam fahrender Tanker". Er rechnet 2024 aber mit enormen Verbesserungen auf der Kostenseite bei der Kernmarke und beim Umlaufvermögen. Aktuell sieht der Experte ein attraktives Einstiegsniveau.

USA: Anleger warten auf FED-Zinsentscheid

Der nahende Zinsentscheid der US-Notenbank Fed lähmt die Risikobereitschaft der Anleger in New York. Am Montag schloss der Leitindex Dow Jones Industrial  0,02 Prozent höher mit 34.624,30 Punkten. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,07 Prozent auf 4.453,53 Punkte nach oben, während der technologielastige Nasdaq 100 um 0,15 Prozent auf 15.225,37 Punkte zulegte. Von Daten zum Immobilienmarkt gingen keine erkennbaren Impulse für die US-Börsen aus, die vor dem Wochenende deutlich unter Druck geraten waren. 

Asien: steigende Ölpreise belasten Börsen

Weiter steigende Ölpreise habe die Börsen Asiens am Dienstag belastet. Der jüngste Ölpreisanstieg nährt Sorgen, dass dieser die Inflation wieder antreibt und die Notenbank die Geldpolitik doch noch weiter straffen müssen. Spannend wird daher der Zinsentscheid und die geldpolitischen Signale der US-Notenbank Fed am Mittwoch.

Der CSI 300, der die Aktienkurse der größten Unternehmen an den chinesischen Börsen Shanghai und Shenzen abbildet, und der Hang-Seng-Index der chinesischen Sonderverwaltungsregion Hongkong fielen moderat. Der japanische Leitindex Nikkei 225  sank im späten Handel um mehr als ein Prozent. In Japan war allerdings zum Wochenstart nicht gehandelt worden. 

Renten:

Bund-Future   130,01     +0,04%

Devisen: Euro gibt zum US-Dollar leicht nach

Der Euro hat am Dienstagmorgen gegenüber dem US-Dollar leicht nachgegeben. Im frühen Handel kostete die Gemeinschaftswährung 1,0680 Dollar und damit etwas weniger als am Abend zuvor. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Montagnachmittag auf 1,0663 Dollar festgesetzt.

Im Tagesverlauf dürften die Marktteilnehmer Inflationsdaten aus der Eurozone in den Blick nehmen. Es handelt sich zwar nur um Detaildaten, Revidierungen sind aber nicht ausgeschlossen. Nach bisherigen Zahlen hat die Inflation im August auf 5,3 Prozent stagniert, die von der EZB stark beachtete Kerninflation ist jedoch gesunken. Vergangene Woche hatten die Währungshüter die Möglichkeit angedeutet, dass der Zinshöhepunkt im Euroraum erreicht sein könnte.

Euro/USD     1,0680    -0,10%

USD/Yen     147,75      +0,10%

Euro/Yen     157,81      -0,00% 

Ölpreise ziehen weiter an - Brent steigt über 95 US-Dollar 

Die Ölpreise ziehen weiter an und nähern sich zusehends der runden Marke von 100 Dollar. Am Dienstagmorgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November bis zu 95,15 US-Dollar. Ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Oktober-Lieferung wurde mit bis zu 92,55 Dollar gehandelt. Das waren jeweils die höchsten Stände seit vergangenen November. Zum Vortag legte Brent um etwa einen halben Dollar zu, WTI war knapp einen Dollar teurer. 

Seit Anfang Juli geht es mit den Erdölpreisen kräftig nach oben. Seither haben sie um rund 20 Dollar oder gut 35 Prozent zugelegt. Hauptgrund ist das knappe Angebot seitens größer Förderländer wie Saudi-Arabien und Russland. Auf der Nachfrageseite hat sich die Konjunkturlage in China zumindest etwas aufgehellt, während die von vielen Fachleuten erwartete Rezession in den USA bislang ausgeblieben ist. Es trifft also ein knappes Angebot auf eine robuste Nachfrage - ein typisches Umfeld für Preiszuwächse.

Brent     95,01     +0,58 USD

WTI     91,26     +0,68 USD

Umstufungen von Aktien

 BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR LUFTHANSA AUF 14 (15,50) EUR - 'OVERWEIGHT'

JEFFERIES HEBT VOLKSWAGEN VORZÜGE AUF 'BUY' (UNDERPERFORM) - ZIEL 150 (115) EUR

JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR BRENNTAG AUF 72 (66) EUR - 'UNDERWEIGHT'

SOCGEN HEBT EON AUF 'BUY' (HOLD) - ZIEL 13,40 (13,20) EUR

EVERCORE ISI HEBT ZIEL FÜR FEDEX AUF 276 (275) USD - 'OUTPERFORM'

EVERCORE ISI SENKT DEERE & CO AUF 'IN-LINE' (OUTPERFORM) - ZIEL 424 (456) USD

BARCLAYS SENKT S4 CAPITAL AUF 'EQUAL WEIGHT' (OVERWEIGHT) - ZIEL 95 (215) PENCE

BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR AIR FRANCE-KLM AUF 22 (26) EUR - 'OVERWEIGHT'

BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR EASYJET AUF 550 (620) PENCE - 'OVERWEIGHT'

BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR IAG AUF 230 (245) PENCE - 'OVERWEIGHT'

BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR RYANAIR AUF 23 (24,25) EUR - 'OVERWEIGHT'

BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR WIZZ AIR AUF 1800 (2150) PENCE - 'UNDERWEIGHT'

EVERCORE ISI SENKT CNH INDUSTRIAL AUF 'IN-LINE' - ZIEL 14 USD

HSBC SENKT NATWEST AUF 'HOLD' - ZIEL 260 PENCE

WDH/DZ BANK HEBT FAIREN WERT FÜR SAINT-GOBAIN AUF 69 (68) EUR - 'KAUFEN' 

Termine Unternehmen

08:00 GBR: Kingfisher, Halbjahreszahlen

11:00 DEU: Hybrid-Pk zum STADA Health Report 2023, Bad Vilbel

BEL: Anheuser-Busch InBev, Capital Markets Day

GBR: British Land Company, Investor Day 

Termine Konjuntur

08:00 CHE: Handelsbilanz 08/23

08:00 DEU: Verarbeitendes Gewerbe, Auftragsbestand- und reichweite 07/23

10:00 EUR: EZB Leistungsbilanz 07/23

11:00 EUR: Verbraucherpreise 08/23 (endgültig)

14:30 USA: Baubeginne und Baugenehmigungen 08/23

Sonstige Termine

09:00 DEU: Pk zur Jahrestagung Cyber Insurance 2023 - "Wie geht es weiter mit der Cyberversicherung?" (auch online), Düsseldorf

14:00 DEU: Fachkonferenz «BafinTech» von Finanzaufsicht Bafin und Deutscher Bundesbank (bis 20.09.)

DEU: Beginn Deutscher Luft- und Raumfahrtkongress (bis 21.09.)

DEU: Handelsblatt Jahrestagung "Gas 2023" (bis 20.09.)

DEU: Fortsetzung der Tarifverhandlungen für die rund 38 000 Beschäftigen im sächsischen Groß- und Außenhandel und genossenschaftlichen Großhandel, Leipzig

DEU: Fortsetzung 6. Bundeskongress der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) unter dem Motto «Morgen braucht uns», Berlin

DEU: Fünftes Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe auf dem US-Stützpunkt in Rheinland-Pfalz mit unter anderem US-Verteidigungsminister Lloyd Austin, Ramstein-Miesenbach 

onvista Redaktion/dpa-AFX

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