Börse am Morgen

Dax schwächelt weiter – Zalando gibt Gewinne wieder ab – RWE und EON im Minus

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Quelle: anathomy/Shutterstock.com

Am heutigen Feiertag ist der Dax unter Druck. Im frühen Handel lag er mit über 0,4 Prozent im Minus. Danach erholte er sich leicht, liegt aber gut eine Stunde nach Handelsbeginn immer noch mit über 0,25 Prozent im Minus bei 15.206 Punkten.

Für den Marktbeobachter ist der Grund klar: Die Renditen für Anleihen steigen dank höherer Zinsen. Das liegt wie Blei auf den Aktienkursen.

Gestern hat die US-Industrie Daten veröffentlicht. Sie waren besser als erwartet und zeigen, dass die US-Wirtschaft auf soliden Beinen steht und bisher nicht unter den gestiegenen Leitzinsen leidet. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit weiterer Zinsanstiege, um die Inflation in den Griff zu bekommen.

Zalando: gestern top, heute flop

Gestern war Zalando der Tagessieger im Dax, heute geht es wieder bergab. Gut eine Stunde nach Handelsbeginn notiert die Zalando-Aktie mit über 2,4 Prozent im Minus bei rund 21,10 EUR. Dafür gibt es zwei Gründe: Der britische Online-Modehandel Boohoo hat eine Gewinnwarnung herausgebracht. Boohoo rechnet mit einem Umsatzrückgang zwischen 12 bis 17 Prozent. Bisher ging man von einem Rückgang zwischen 10 bis 15 Prozent aus.

Diese Gefahr sieht die Deutsche Bank auch bei Zalando und hat daher das Kursziel von 37 EUR auf 31,50 EUR gekappt. Allerdings ergibt sich immer noch ein Kurspotenzial von fast 50 Prozent.

Auch Versorger unter Druck

Die kapitalintensiven Versorger leiden ebenfalls unter den hohen Zinsen: Seit Tagen schon geht es für den Branchenindex Stoxx Europe 600 Utilities rapide bergab. Davon erfasst wurden im Dax die Aktien von RWE und Eon mit Abgaben von bis zu 2,6 Prozent. RWE sackten auf ihr niedrigstes Niveau seit März 2022 ab.

Türkei: Inflation erhöht Tempo und steigt über 60 Prozent 

In der Türkei hat die Teuerung erneut Fahrt aufgenommen. Im Jahresvergleich stiegen die Verbraucherpreise im September um 61,5 Prozent, wie das Statistikamt am Dienstag in Ankara mitteilte. Analysten hatten diesen Anstieg im Schnitt in etwa erwartet. Im Vormonat hatte die Inflationsrate 58,9 Prozent betragen und im Juli 47,8 Prozent. Im Monatsvergleich stiegen die Verbraucherpreise im September um 4,75 Prozent, wie es weiter in der Mitteilung hieß. Nach der Veröffentlichung der Inflationsdaten fiel der Kurs der türkischen Lira auf ein Rekordtief zum US-Dollar. 

Im vergangenen Jahr war die Inflationsrate in der Türkei zeitweise bis auf gut 85 Prozent gestiegen. Zwischenzeitlich schwächte sich die Inflation ab, hat dann seit Juni aber wieder kräftig an Fahrt aufgenommen. 

Den stärksten Preisanstieg verzeichneten die Statistiker im September im Bereich Hotels und Restaurants. Hier haben sich die Preise mit einem Anstieg im Jahresvergleich um rund 92 Prozent nahezu verdoppelt. 

Ein entscheidender Grund für die hohe Inflation ist die schwache Landeswährung Lira, die Einfuhren in die Türkei verteuert. Obwohl die türkische Notenbank zuletzt mit starken Zinserhöhungen gegen die sehr hohe Inflation ankämpft, bleibt die Lira unter Druck. Am Vormittag kostete ein US-Dollar zeitweise 27,60 Lira und damit so viel wie noch nie. 

Fachleute erklären die Währungsschwäche mit der Unsicherheit über die zukünftige Geldpolitik. Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan gilt als Gegner hoher Zinsen, die nach Meinung von Experten aber notwendig sind, um die Lira zu stützen und die Teuerung einzudämmen.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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