3 Fragen an Bernecker

Was spricht gegen Microsoft? – Was ist mit Porsche los? – Und was mit VW?

onvista · Uhr
Quelle: Bernecker

Umsatz und Gewinn gesteigert und Erwartungen übertroffen, den S&P 500 seit Jahresbeginn geschlagen: Was spricht eigentlich gegen die Microsoft-Aktie?

Microsoft setzte den Maßstab für die Beurteilung aller Tech-Giganten für die bisherigen Ergebnisse und als Aussicht für 2024. Die Ergebnisse fielen hervorragend aus und wurden am Mittwoch an der Nasdaq mit einem Tagesgewinn von 3,1 Prozent belohnt.

Der andere Tech-Gigant Alphabet verfehlte dagegen im wichtigen Cloud-Geschäft trotz zweistelligem Umsatzsprung die Erwartungen und wurde am Mittwoch mit einem Minus von 9,5 Prozent abgestraft.

Charttechnisch ist bei den Tech-Schwergewichten weiter alles möglich: Entweder eine deutliche Korrektur nach den erreichten Zielen oder der Ansatz für einen neuen Rekord, wenn der bisherige Spitzenkurs klar überwunden wird. Das müsste in den nächsten vier Wochen erkennbar sein.

Was für die Großen gilt, gilt auch für die mittleren und kleineren Titel. Das bedeutet: Zuschauen!

Vor einem Jahr ging die Porsche AG an die Börse und der Kurs ist ernüchternd: Wann sehen wir neue Rekorde?

Der Komplex VW / Porsche ist eine Besonderheit. Nicht nur an der Börse, sondern auch für den deutschen Autobau. Seit fast 1 Jahr bin ich nicht investiert. Die Hintergründe sind umfangreich erläutert worden. Das ist an dieser Stelle nicht möglich.

In Kurzform: VW steckt in der gleichen Konstellation wie vor fast 40 Jahren. Eine Produktion der Volumenserien an den deutschen Standorten ist schlicht nicht machbar.

Damals verdiente VW an jedem Golf nur noch 1,58 DM (!), also Null. Erst Ferdinand Piech konnte mit umfangreichen Veränderungen inklusive eines amerikanischen Spezialisten für Effektivität einen neuen Boden finden.

Der Hauptgrund: Die Produktion in Wolfsburg ist nicht rentabel zu gestalten. Die Sondertarife und die besonderen Machtverhältnisse im Vorstand und Aufsichtsrat nebst Betriebsrat machen dies unmöglich. Aber rd. 40.000 Jobs stehen auf dem Spiel. Die Familie Porsche spielt dabei eine sehr pikante Rolle, auf die ich an dieser Stelle nicht eingehen kann, aber in der Actien-Börse teilweise schon beschrieben habe.

Als einziges Juwel bildet die Porsche AG eine Ausnahme. Sie rettet aber den Konzern nicht! Keine Zahl, die zurzeit herumgereicht wird, lässt sich griffig nachweisen. Ich schaue zu. Dazu ein Lesetipp: Der Spiegel berichtete in mehreren Ausgaben der letzten Wochen detailliert darüber. 

Minus 14 Prozent seit Jahresbeginn, sogar minus 21 Prozent seit dem Jahreshoch vom März: Was spricht eigentlich noch für die VW-Aktie?

Der ganze VW-Konzern bleibt also für den deutschen Autobau eine ähnliche Belastung wie vor den genannten 40 Jahren. Mit der Qualität der Produkte hat dies nichts zu tun. Mit der Qualität des Managements nur bedingt. Die politischen Interessen sind die entscheidende Grundlage, wie kurz angemerkt. Also: Finger weg!

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