LBBW Kapitalmärkte Daily
Die USA geben den Takt vor
Die Börsen mit neuen Allzeithochs
Eine ereignisreiche Woche liegt hinter uns - und das in gleich mehrfacher Hinsicht. An den Börsen wurden neue Rekorde geknackt. Der US-amerikanische Leitindex S&P 500 konnte am Freitag zum ersten Mal in der Geschichte über der Marke von 5000 schließen, der japanische Nikkei 225 übersprang kurzfristig den 34 Jahre alten Rekord von 37.000 Punkten, und beim Nasdaq ist ein neues Allzeithoch in greifbarer Nähe. Nur der DAX wollte nicht so recht an sein Hoch von Ende letzten Jahres von 17.000 Punkten anschließen und schloss mit -0,22% leicht im Minus.
Die US-Wahl lässt grüßen
Mit Spannung wurde am Wochenende nicht nur die Ankunft des US-Pop-Stars Katy Perry beim größten sportlichen Spektakel der USA, dem Super Bowl, erwartet, sondern auch Donald Trump schaffte es wieder einmal in die Schlagzeilen. Während erstere sich - entgegen zahlreichen Spekulationen im Vorfeld - nicht zur anstehenden US-Wahl und einer etwaigen Unterstützung Joe Bidens äußerte, gab Trump erneut Einblicke in sein Verhältnis zur NATO. Bei einer Wahlkampfveranstaltung in South Carolina sagte der Ex-Präsident, er habe einem NATO-Partner bei einem Treffen in der Vergangenheit klar gemacht, dass er Russland freie Hand gegenüber NATO-Staaten gewähren würde, die ihren finanziellen Verpflichtungen nicht nachkommen. Die Reaktionen folgten prompt. Neben dem Weißen Haus, welches die Aussagen Trumps als "gefährdend für die nationale Sicherheit, die internationale Stabilität und die heimische Wirtschaft" kritisierte, rückten auch NATO-Generalsekretär Stoltenberg sowie EU-Ratspräsident Charles Michel aus, um Sorgen über ein etwaiges Auseinanderbrechen der NATO zu zerstreuen.
Immobilienrisiken im Fokus der EZB
Und auch ein anderes Ereignis von Übersee bahnte sich den Weg nach Europa. Nachdem in Sorge um eine Abkühlung des gewerblichen Immobilienmarktes in den USA die Anleihen der US-Regionalbank New York Community Bancorp sowie der japanischen Aozora Bank deutlich nachgaben, folgten vor einigen Tagen auch europäischer Häuser. Jüngstes Opfer war die Deutsche Pfandbriefbank AG, deren Nachranganleihen nach einer Verkaufsempfehlung der Ratingagentur Moody¿s unter Druck gerieten und im Wochenverlauf über 30% nachgaben. Berichten zufolge werfen die Bankenaufseher der EZB bereits ein Auge auf den Sektor. Zwar geht man nicht davon aus, dass die jüngsten Turbulenzen die Kapitalquoten der Banken wesentlich beeinträchtigen werden, dennoch könnten einigen Geldinstituten höhere Kapitalanforderungen ins Haus stehen, sollten diese ihre Risiken im Gewerbeimmobiliengeschäft nicht adäquat bewertet haben.
Ausblick auf die Woche
Ob die Börsenrally in dieser Woche weitergeht, wird u.a. von den am Mittwoch anstehenden Daten zu den US-Verbraucherpreisen abhängen. Die Schätzungen gehen von einem Anstieg auf Monatssicht von 0,2% aus, während im Jahresvergleich eine Rate von 2,9% erwartet wird. Nach zuletzt starken Daten zum US-Arbeitsmarkt, könnte ein sich beschleunigender Preisanstieg den Zinsen am langen Ende weiter Auftrieb geben. In der Eurozone wird der ZEW Economic Sentiment Index am Dienstag zeigen, ob es in Hinblick auf die Konjunkturerwartungen wieder mehr zu feiern gibt. Apropos feiern, in Fernost herrschen diese Woche geänderte Handelszeiten. Unter anderem wird die Börse in Hongkong aufgrund der Feierlichkeiten zum Chinesischen Neujahr erst am Mittwoch wieder an den Start gehen, jene in Festlandchina dagegen die gesamte Woche geschlossen bleiben. Da bleibt nur noch zu sagen: Willkommen im Jahr des Drachen!
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