Börse am Morgen 26.02.2024

Dax stabil – Lufthansa: Aktie weiter unter Druck – Gute Nachrichten für Bayer

onvista · Uhr
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Der deutsche Aktienmarkt hat sich zu Beginn der neuen Woche nach dem jüngsten Dax-Rekordlauf träge gezeigt. Der Dax trat am Montag im frühen Handel mit 17.419 Punkten in etwa auf der Stelle, bleibt damit aber in Tuchfühlung zum Rekordhoch vom Freitag. Zum Ende vergangener Woche hatte der Leitindex mit 17 443 Zählern eine weitere Bestmarke erreicht, auch getragen von der Rally der Wall Street, die vom Hype rund um Künstliche Intelligenz profitiert.

„Rücksetzer sollten ins Kalkül gezogen werden“, warnen aber die Experten der Landesbank Helaba und begründen dies vor allem mit der technischen Lage des Dax. Auslöser eines Rücksetzers könnten Inflationsdaten sein, merkte Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets an. Am Donnerstag werden Verbraucherpreise für die Eurozone veröffentlicht sowie in den USA Inflationsdaten, die sich an den privaten Konsumausgaben orientieren. Sie könnten Hinweise liefern für die zukünftige Geldpolitik der Europäischen Zentralbank und der US-Notenbank Fed.

SGL erwägt Verkauf von Carbonfaser-Sparte

Eine erwogene Trennung vom Carbonfaser-Geschäft erhöht am Montagmorgen das Interesse der Anleger an SGL. Der Kurs des Kohlefaser-Spezialisten zog im frühen Handel um über 1,1 Prozent auf 6,12 Euro an, nachdem die Überlegungen am Freitagabend vermeldet wurden. Neben einer vollständigen Veräußerung sei auch ein Teilverkauf eine Option, hieß es. Auch am Freitagabend hatten die Anleger im nachbörslichen Handel schon positiv auf die Nachricht reagiert.

„Nach der Restrukturierung in den Jahren 2020 bis 2022 und dem Stabilisierungsjahr 2023 bereitet sich SGL auf den nächsten Schritt profitablen Wachstums vor“, sagte Unternehmenschef Torsten Derr laut Mitteilung. Für SGL sei die Sparte die zweitgrößte nach dem Graphitgeschäft, hob Analyst Henrik Paganetty von Jefferies Research hervor. Die Sparte habe zuletzt unter einer Nachfragedelle gelitten. Selbst wenn diese wieder anziehen würde, wären offenbar zusätzliche Ressourcen erforderlich, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Lufthansa-Aktie weitet Verlust seit Jahresbeginn aus - Barclays stuft ab

Eine negative Studie der Barclays Bank hat zum Wochenbeginn auf den Aktien der Lufthansa gelastet. Die Lufthansa-Aktie, seit Jahresbeginn bereits mit gut 8 Prozent im Minus, war im vorbörslichen Handel auf Tradegate schon unter Druck und liegt beim regulären Xetra-Handel nach einer Stunde mit über 0,5 Prozent im Minus bei 7,34 Euro.

In Folge eines deutliche reduzierten Kursziels riet Barclays-Analyst Andrew Lobbenberg nicht mehr zum Übergewichten im Portfolio, sondern senkte das Votum auf „Equal-weight“. Das von 12,50 auf 8,50 Euro reduzierte Kursziel rechtfertige keine Übergewichtung mehr.

Die Beziehungen zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgeber seien starken Schwankungen ausgesetzt, so der Experte. Das treibe Löhne und Gehälter nach oben und schmälere die Profitabilität. Auch kämen strategische Vorteile der Airline nicht mehr so sehr zum Tragen.

Bayer darf Entwicklung eines Lungenkrebsmittels in den USA beschleunigen

Der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer kann die Entwicklung eines potenziellen Mittels gegen einen bestimmten Lungenkrebs in den USA beschleunigt vorantreiben. Die US-Arzneimittelbehörde FDA habe dem Wirkstoff BAY 2927088 den Status einer Breakthrough Therapy verliehen, teilte Bayer am Montag mit. Das gelte für die Behandlung Erwachsener mit inoperablem oder metastasiertem nicht-kleinzelligem Lungenkrebs (NSCLC), deren Tumoren sogenannte aktivierende HER2-Mutationen (ERBB2) aufweisen und die zuvor eine Therapie erhalten haben.

Aktivierende HER2-Mutationen würden bei 2 bis 4 Prozent der fortgeschrittenen NSCLC-Patienten gefunden, hieß es weiter. Der nun erhaltene Status stütze sich auf vorläufige klinische Nachweise einer Phase-I-Studie zur Bewertung der Sicherheit sowie vorläufigen Wirksamkeit von BAY 2927088.

Den Status einer Breakthrough Therapy erhalten Medikamentenkandidaten gegen schwere Erkrankungen, bei denen vorläufige klinische Daten signalisieren, dass der Wirkstoff eine wesentliche Verbesserung gegenüber verfügbaren Therapien aufweisen könnte. Von Phase-1-Daten bis zu einer möglichen Zulassung vergehen in der Regel Jahre.

Die in letzter so arg gebeutelte Bayer-Aktie profitierte nicht von dieser Nachricht: Sie liegt nach gut einer Stunde Handel mit über 0,2 Prozent im Minus bei 28,75 Euro.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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