Börse am Morgen 09.04.2024

Dax im Minus – Elektroindustrie mit weniger Bestellungen – UBS erwägt Tauschgeschäft in China

onvista · Uhr
Quelle: Pavel Ignatov/Shutterstock.com

Der Dax ist nach seinem schwungvollen Start in die Woche etwas tiefer in den Handel am Dienstag gestartet. Der deutsche Leitindex liegt gut eine Stunde nach Handelsbeginn mit 0,57 Prozent im Minus bei 18.215 Punkten. Die US-Börsen kamen am Vortag nicht vom Fleck, Asien zeigte sich uneinheitlich.

Eine größere Korrektur nach dem Rekordhoch aus der vergangenen Woche bei 18.567 Punkten hat der deutsche Leitindex bislang vermieden. Seit Jahresbeginn steht noch immer ein Dax-Gewinn von fast neun Prozent zu Buche. Analysten schließen nicht aus, dass die Kurse nun zunächst auf hohem Niveau verharren, bis die bevorstehende Saison der Quartalsbilanzen aus den USA neue Impulse setzt. Gleichwohl würde auch ein Rücksetzer nach der Rally der Vormonate nicht überraschen. Wichtig für die Anleger werden US-Inflationsdaten am Mittwoch sowie der Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag.

Elektroindustrie erhält erneut weniger Bestellungen

Die deutsche Elektro- und Digitalindustrie hat auch im Februar weniger Aufträge erhalten. Die Bestellungen lagen um zehn Prozent unter dem Vorjahreswert. „Damit gab der Auftragseingang hier genauso stark nach wie im vorherigen Monat Januar“, erläuterte Andreas Gontermann, Chefvolkswirt des Branchenverbandes ZVEI am Dienstag. Besonders deutlich sank die Nachfrage ausländischer Kunden (minus 11,9 Prozent), die Bestellungen aus dem Inland verringerten sich um 7,6 Prozent.

Umsatz und Produktion der Branche mit zuletzt mehr als 900.000 Beschäftigten sanken ebenfalls zum Vorjahresmonat. Die Produktion elektrotechnischer und elektronischer Güter lag real um 5,5 Prozent unter dem Niveau von Februar 2023. Beim Umsatz wurde einschließlich Preiserhöhungen (nominal) ein Minus von 3,9 Prozent auf 18,4 Milliarden Euro verzeichnet.

Im vergangenen Jahr waren die Auftragseingänge nach jüngst veröffentlichten Zahlen insgesamt um 1,9 Prozent gesunken. Der Umsatz der Branche einschließlich Preiserhöhungen stieg dennoch um 6,6 Prozent auf den Rekordwert von 239,4 Milliarden Euro.

UBS erwägt Tauschgeschäft in China

Die Großbank UBS erwägt laut Insidern bei der Bereinigung ihres China-Geschäfts eine Art Tauschgeschäft mit der chinesischen Regierung. Sie wolle dabei den 33-Prozent-Anteil des chinesischen Staates am Gemeinschaftsunternehmen UBS Securities übernehmen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Dienstag unter Berufung auf informierte Personen. Im Gegenzug würde die Schweizer Bank ihren 51-Prozent-Anteil an der Credit Suisse Securities (China) an ein chinesisches Staatsunternehmen verkaufen.

Dass die UBS einen Käufer für das Aktienhandelsgeschäft in China der übernommenen Credit Suisse sucht, ist seit längerem bekannt. Denn eine ausländische Bank darf in China nicht zwei Lizenzen für das Wertpapiergeschäft gleichzeitig halten. Ob ein direktes Tauschgeschäft mit dem chinesischen Staat möglich wäre, wird allerdings von Beobachtern angezweifelt.

Laut dem Bloomberg-Bericht führt die UBS auch die Gespräche über einen Verkauf der Credit Suisse Securities (China) mit dem US-Finanzhaus Citadel Securities weiter. Laut früheren Medienberichten hat Citadel für das Geschäft der UBS-Tochter einen Preis von rund 2 Milliarden Yuan (rund 255 Millionen Franken) geboten. Ein UBS-Sprecher wollte am Dienstag den Bericht auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP nicht kommentieren.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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