Dax verliert - Deutsche Bank rutscht ab - Knorr-Bremse ist MDax-Schlusslicht

Eine enttäuschende Quartalsbilanz der Deutschen Bank und schwache Konjunkturdaten haben die Kurse am deutschen Aktienmarkt am Mittwoch belastet. Nach zwei starken Börsentagen drehte der Dax wieder nach unten und verlor am Ende 0,92 Prozent auf 18.387 Punkte. Damit setzte sich das im Mai begonnene Auf und Ab des deutschen Leitindex zwischen etwa 18.000 Punkten und dem Rekordhoch bei knapp 18.900 Punkten fort.
Der MDax der mittelgroßen Börsentitel gab um 0,94 Prozent auf 25.059,42 Zähler nach.
Deutsche Bank rutscht ab - Dax-Schlusslicht
Die Berichtssaison hierzulande ist, ähnlich wie in den USA, durchwachsen angelaufen. Die Aktien der Deutschen Bank sackten mit minus 8,6 Prozent ans Dax-Ende. Erstmals seit Anfang 2020 meldete das Finanzinstitut einen Quartalsverlust. Zudem ließ Finanzchef James von Moltke in einem Interview mit der Finanznachrichtenagentur Bloomberg durchblicken, dass es in diesem Jahr womöglich keine zweite Runde von Aktienrückkäufen geben dürfte.
In der Eurozone fiel die Stimmung in den Unternehmen im Juli auf den tiefsten Stand seit fünf Monaten. In deutschen Industrieunternehmen sackte sie sogar auf den tiefsten Stand seit neun Monaten. "Vor allem in der Industrie bleiben die Geschäftsaussichten trübe. Der Kostendruck hat sich wieder verstärkt", schrieb Volkswirt Johannes Mayr vom Vermögensverwalter Eyb & Wallwitz. "Der Ausblick auf die zweite Jahreshälfte hat sich deutlich eingetrübt", schrieb Ökonom Robin Winkler von der Deutschen Bank.
Rheinmetall: Aktie profitiert von Gewinnsprung
Besser lief es am Mittwoch für die Aktien von Rheinmetall. Der Rüstungskonzern meldete einen weiteren Gewinnsprung, was der Aktie zum Handelsschluss ein Plus von 0,5 Prozent bescherte. Porsche konnten sich trotz eines operativ starken ersten Halbjahres nicht von den Vortagesverlusten erholen. Die Aktie verzeichnete ein Minus von rund 0,3 Prozent. Am Dienstag hatte der Sportwagenbauer wegen der Probleme eines Zulieferers seine Jahresziele gesenkt.
Knorr-Bremse ist MDax-Schlusslicht
Der Bausoftwarehersteller Nemetschek passte wegen eines Zukaufs seine Prognose für dieses Jahr an, was der MDax-Aktie ein Minus von 4,3 Prozent einbrockte. Das Schlusslicht bildete dort Knorr-Bremse mit einem Minus von sechs Prozent. Den vorletzten Platz belegte Hugo Boss mit minus 3,6 Prozent. Der Anteilsschein des Modeunternehmens litt nicht nur unter einer enttäuschenden Umsatzentwicklung des Luxusgüterherstellers LVMH, sondern auch unter einer negativen Analystenstudie. Exane BNP Paribas stufte die Boss-Aktie um gleich zwei Stufen auf "Underperform" ab. Das Kursziel wurde nahezu halbiert.
(mit Material von dpa-AFX)