Börse am Morgen 07.08.2024

Dax im Gewinn – Puma enttäuscht, Aktie fällt um zehn Prozent – Continental senkt Prognose

onvista · Uhr
Quelle: Raluca Grigore

Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben am Mittwoch wieder etwas Mut gefasst. Der Leitindex Dax stieg um über  0,6 Prozent auf über 17.460 Punkte. Bereits am Vortag war die erste Panik vom Wochenanfang nach den heftigen, von Rezessionssorgen in den USA ausgelösten Turbulenzen aus dem Markt gewichen, die Gemüter hatten sich beruhigt. Für eine wirkliche Erholung hatte es aber noch nicht gereicht.

Aus Japan, wo der Leitindex Nikkei-225 am Montag im Zuge des gestiegenen Yen und der Furcht vor Zinserhöhungen noch um mehr als zwölf Prozent abgestürzt war, kamen nun beschwichtigende Signale von der Notenbank. Diese werde die Zinsen nicht anheben, sollte sich der Markt instabil zeigen, hieß es. Das genügte, um den Aktienkursen in Tokio weiter deutlichen Auftrieb zu verleihen.

Indes seien ausbleibende Nachrichten aus dem Nahen Osten zwar gute Nachrichten, schrieb Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege beim Handelshaus Robomarkets. Dennoch bleibe ein Angriff des Iran auf Israel ein Risiko, das viele Investoren weiterhin davon abhalten dürfte, bei den vermeintlich billigeren Kursen bereits wieder deutlich zuzugreifen.

Puma enttäuscht am Markt - Tief seit Februar

Die Puma-Aktie hat nach den Quartalszahlen und einer Senkung der Prognose kräftig eingebüßt. So kappte das Unternehmen das obere Ende seiner Erwartungen und geht für 2024 von einem Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) zwischen 620 und 670 Millionen Euro.

Bislang hatte Puma im günstigsten Fall 700 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Analysten haben dies mit ihrer Konsensschätzung von rund 653 Millionen Euro bereits auf dem Zettel. Puma begründete den Schritt mit höheren Frachtkosten, veränderten Zöllen und einem anhaltend schwachen Konsumverhalten, insbesondere in China.

Beim Umsatz erwartet Puma im laufenden Jahr hingegen weiter einen währungsbereinigten Umsatzanstieg im mittleren einstelligen Prozentbereich.

Im zweiten Quartal sank der Umsatz um 0,2 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro, wie das Unternehmen weiter berichtete. Währungsbereinigt gab es ein Wachstum von 2,1 Prozent. Das operative Ergebnis stieg um 1,6 Prozent auf 117,2 Millionen Euro und fiel damit schwächer aus als von Analysten erwartet. Unter dem Strich verblieb wegen eines verschlechterten Finanzergebnisses mit 41,9 Millionen Euro knapp ein Viertel weniger

Die Aktie fiel um 10,6 Prozent auf 37,00 Euro. Das ist der tiefste Stand seit Anfang Februar. Bei einer Ausweitung der Verluste droht der tiefste Kurs seit dem ersten Quartal 2018.

Der Sportartikelhersteller habe im zweiten Jahresviertel die Erwartungen an Umsatz und operatives Ergebnis (Ebit) leicht verfehlt, schrieb Analyst Piral Dadhania von der kanadischen Bank RBC. Höhere finanzielle Aufwendungen belasteten den Nettogewinn, hieß es. Marktteilnehmer dürften vorsichtiger werden.

Continental senkt Umsatzausblick und Margenprognose in der Autozulieferung

Continental rechnet in einem schwächeren Umfeld in diesem Jahr mit weniger Umsatz als bisher. Weil Conti nun vor allem in Europa von einer geringeren Autoproduktion der Hersteller ausgeht und auch die Marktentwicklung im nordamerikanischen Reifenersatzgeschäft schwächer verläuft, stutzte Konzernchef Nikolai Setzer die Umsatzerwartung auf 40 bis 42,5 Milliarden Euro, wie die Hannoveraner am Mittwoch mitteilten. Bisher waren 41 bis 44 Milliarden Euro anvisiert. Bei der operativen Gewinnmarge vor Zinsen, Steuern und Sonderposten bleibt Conti bei der bisherigen Zielspanne. In der Autozulieferung allein allerdings haben sich die Aussichten für den operativen Gewinn etwas eingetrübt. Der Konzern hatte am Montag angekündigt, das Autozuliefergeschäft über einen Spin-Off an der Börse abspalten zu wollen.

Im zweiten Quartal lief es deutlich besser im größten Konzernteil als ein Jahr zuvor. Das Sparprogramm mit dem Stellenabbau sowie Preisnachverhandlungen mit Autobauern zeigten den Angaben zufolge ihre Wirkung, was den Niedersachen in den kommenden Quartalen noch stärker zugutekommen soll.

Das operative Ergebnis im Konzern stieg im Jahresvergleich um knapp 41 Prozent auf 704 Millionen Euro und fiel damit besser aus als von Analysten erwartet. Unter dem Strich blieb mit 305 Millionen Euro fast die Hälfte mehr Gewinn übrig. Der Umsatz schmolz jedoch um gut 4 Prozent auf 10,0 Milliarden Euro.

Der Aktienkurs stieg kurz nach dem Handelsstart um fast 5 Prozent auf knapp 57,00 Euro. Die Aktie steht allerdings seit längerem unter Druck. In diesem Jahr ergibt sich ein Minus von noch rund 25 Prozent und damit ein hinterer Rang im Dax. Analyst Michael Aspinall vom Investmenthaus Jefferies sprach davon, dass Anleger wohl erleichtert sein dürften, dass Conti bei der Prognose nicht noch tiefere Einschnitte vorgenommen habe. Im Mittel habe der Markt bereits mit den neuen Ergebniszielen gerechnet.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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