Börse am Morgen 07.11.2024

Dax stark im Plus – Rheinmetall wird optimistischer – Delivery Hero erhöht Cashflow-Prognose

onvista · Uhr
Quelle: Zita/Shutterstock.com

Nach dem deutlichen Rücksetzer am deutschen Aktienmarkt am Vortag als Reaktion auf den US-Wahlsieg Donald Trumps haben sich die Kurse am Donnerstag wieder den Vorwärtsgang eingelegt. Der Dax legte im frühen Handel um 1,1 Prozent zu auf 19.248 Zähler. Am Mittwoch hatte der Leitindex ein Abrutschen unter die runde Marke von 19.000 Punkten nur knapp vermieden.

An der Wall Street hatten die Börsen am Vortag Trumps Wahlsieg gefeiert, die großen Aktienindizes waren nach dem Handelsschluss hierzulande weiter gestiegen. Und auch am Donnerstag werden in den USA moderate Kursgewinne erwartet.

Trumps politische Agenda könnte längerfristig auch das weitere Vorgehen der US-Notenbank Fed beeinflussen. Die wird am Abend ihre Geldpolitik voraussichtlich erneut lockern. Ökonomen erwarten überwiegend eine Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte in eine Spanne von 4,50 bis 4,75 Prozent.

Rheinmetall wird nach starkem dritten Quartal noch etwas optimistischer

Deutschlands größter Rüstungskonzern Rheinmetall hat auch im dritten Quartal vom Rüstungsboom angesichts des Ukraine-Kriegs profitiert. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal um 40 Prozent auf 2,45 Milliarden Euro, wie das im Dax notierte Unternehmen mitteilte. Das operative Ergebnis sprang um rund 53 Prozent auf 302 Millionen Euro nach oben. Die entsprechende Marge legte von 11,3 Prozent auf 12,3 Prozent zu. Fürs Gesamtjahr peilt Rheinmetall mit einer Marge von 15 Prozent nun das obere Ende der bisherigen Spanne an.

Der Umsatz soll im laufenden Jahr weiterhin rund 10 Milliarden Euro erreichen - jeweils inklusive Übernahmen. Mittelfristig will Konzernchef Armin Papperger die Marge bis 2026 auf über 15 Prozent treiben. Der Umsatz soll weiter kräftig wachsen. Bereits am Vortag hatte Rheinmetall einen Umbau des Vorstandes und eine Vertragsverlängerung von Papperger um weitere fünf Jahre bekanntgegeben.

Delivery Hero rechnet mit Millionen an freien Mitteln - Ziele nachgeschärft

Der Essenslieferdienst Delivery Hero hofft bis zum Jahresende auf Millionen an freien Mitteln. 2024 dürfte er auf freie Barmittel (Free Cashflow) von 50 bis 100 Millionen Euro, teilte der im MDax gelistete Konzern mit. Bislang hatte Delivery lediglich einen positiven Betrag in Aussicht gestellt. Mit dem Free Cashflow können Unternehmen etwa in Wachstum investieren oder Aktien zurückkaufen.

Der Gesamtwert aller Warenkörbe inklusive Gebühren (GMV) dürfte 2024 währungsbereinigt nun ein Wachstum am oberen Ende der Bandbreite von sieben bis neun Prozent verzeichnen. Auch bei der Spanne für das gutscheinbereinigte Erlösplus (Segmenteumsatz) rechnet Delivery Hero ohne Wechselkurseffekte jetzt mit dem oberen Ende. Allerdings dürfte der Konzern beim um Sonderposten bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) nur noch das untere Ende der Spanne von 725 bis 775 Millionen Euro schaffen.

Im dritten Quartal legte der Bruttowarenwert (GMV) währungsbereinigt um neun Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 12,2 Milliarden Euro zu. Der Umsatz stieg ohne Wechselkurseffekte um fast ein Viertel auf 3,2 Milliarden Euro. Analysten hatten damit gerechnet.

Süss Microtec strebt 2024 obere Hälfte der Jahresprognose an

Der Halbleiterzulieferer Süss Microtec zeigt sich nach einem robusten dritten Quartal für das laufende Jahr noch etwas optimistischer. Zwar bekräftigte das Unternehmen am Donnerstag bei der Vorlage der Zahlen zum dritten Quartal die erst im Sommer erhöhte Prognose. Jedoch rechnet Süss nun mit einer Erreichung der Ziele in der oberen Hälfte der jeweiligen Prognosespanne. Der Umsatz soll 380 bis 410 Millionen Euro erreichen, wie das im SDax otierte Unternehmen in Garching mitteilte. Vor Zinsen und Steuern sollen vom Umsatz 14 bis 16 Prozent als operatives Ergebnis hängen bleiben.

Quartalszahlen Q3/24 Süss Microtec im Überblick

Deutsche Industrieproduktion sinkt unerwartet stark - Dämpfer bei Autofertigung

Die Produktion in der deutschen Industrie ist auch wegen einer schwachen Entwicklung bei den Autobauern überraschend stark gefallen. Im September ging die Gesamtherstellung im Monatsvergleich um 2,5 Prozent zurück, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Analysten hatten im Schnitt einen Rückgang erwartet, aber nur um 1,0 Prozent. Im Jahresvergleich verstärkte sich der Produktionsrückgang, von revidiert 3,0 Prozent im August auf 4,6 Prozent.

Zudem war die Fertigung im Vormonat August schwächer gestiegen als bisher bekannt. Das Bundesamt revidierte den Zuwachs im Monatsvergleich auf nur noch 2,6 Prozent von zuvor 2,9 Prozent. Auch im weniger schwankungsanfälligen Dreimonatsvergleich sank die Produktion von Juli bis September, um 1,9 Prozent im Vergleich zu den drei Monaten zuvor.

Der Rückschlag im September ist nach Angaben des Bundesamts unter anderem auf eine schwächere Entwicklung in der Autoindustrie zurückzuführen. Hier meldete Destatis einen Rückgang der Produktion um 7,8 Prozent zum Vormonat. Einen Dämpfer gab es auch in der chemischen Industrie. Hier ging die Fertigung um 4,3 Prozent zurück. Positiv entwickelte sich hingegen die Produktion im Maschinenbau mit einem Zuwachs um 1,7 Prozent.

Einen überdurchschnittlich starken Produktionsrückgang gab es bei den Investitionsgütern. Gesunken ist auch die Produktion von Konsumgütern und von Vorleistungsgütern.

Redaktion onvista/dpa-AFX

onvista Premium-Artikel

Das könnte dich auch interessieren