Börse am Morgen 03.12.2024

Dax überspringt die 20.000-Punkte-Marke

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)
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Während der ersten halben Stunde des Xetra-Handels hat der Dax die Marke von 20.000 Punkten übersprungen. Damit geht die Rekordjagd weiter.

Angetrieben unter anderem von der Hoffnung auf weiter sinkende Leitzinsen sprechen Börsianer nun doch noch von einer Jahresendrally, auch wenn die Wahl von Donald Trump zum künftigen US-Präsident im November zeitweise das Bild für deutsche Aktien trübte.

Am Vortag hatte der Dax seine Rekordjagd wieder aufgenommen und am Dienstag setzte er diese mit einem Anstieg um 0,4 Prozent bis auf 20.006 Punkte fort. Sein Jahresplus hat der Leitindex damit auf mehr als 19 Prozent erhöht.

Favoritenwechsel der UBS stützt BMW und belastet Mercedes

Der Favoritenwechsel eines Analysten hat BMW am Dienstag vorbörslich angetrieben und Mercedes-Benz belastet. Patrick Hummel von der UBS sattelte in seinem Branchenausblick auf das Jahr 2025 um von den Stuttgartern zu den Münchenern. Dies machte sich in den Kursen bemerkbar: Auf der Plattform Tradegate legten BMW um 1,1 Prozent zu, während Mercedes-Benz um 1,6 Prozent fielen. Hinzu kommt, dass die Mercedes-Aktien von Barclays auf ein negatives Votum abgestuft wurden.

Der UBS-Experte Hummel geht in seiner Studie davon aus, dass der Gegenwind im Autosektor im kommenden Jahr nicht nachlässt. An seinem neuen Favoriten BMW schätzt er aber den verbesserten freien Mittelzufluss und die besonders attraktiven Renditeaussichten, die sich anhand der Barmittelbestände ergeben. Auch bei Mercedes-Benz seien die Renditeaussichten gut, hier fürchtet er aber eine verwässernde Wirkung durch Investitionen in Fahrzeuge mit Elektroantrieb, die noch immer unterschätzt würden. Außerdem sieht er bei den Stuttgartern mehr Risiken durch Emissionsvorschriften und drohende US-Zölle.

Auch Barclays äußerte sich am Dienstag sektorweit zu den Perspektiven, aber besonders auffällig zu Mercedes-Benz mit einer Abstufung auf Underweight.

Wenn ein Analyst oder eine Finanzinstitution eine Aktie oder einen Sektor mit Underweight bewerten, rechnen sie mit einer unterdurchschnittliche Performance im Vergleich zum Gesamtmarkt.

Experte Henning Cosman geht nach seiner jüngsten Hochstufung des Sektor-Votums weiter neutral an den Automobilsektor heran und nannte widerstandsfähige Gewinnperspektiven als Schlüsselfaktor. Diesbezüglich bevorzugt er die Hersteller besonders hochwertiger Autos wie Ferrari oder Porsche, während er sich um die Geschäfte in China und den USA Sorgen macht, was sich bei Mercedes mit einer Abstufung auswirke.

BMW dürfte am Dienstag mit den Kursgewinnen an die Stärke vom Vortag anknüpfen, während die Gesamttendenz im Sektor durchwachsen bleibt. Mit der Porsche AG und Volkswagen bewegten sich die Aktien der beiden im Dax vertretenen Autobauer vorbörslich nur moderat von der Stelle. Zur Porsche AG äußern sich die Experten unterschiedlich: Während Hummel seine Kaufempfehlung für den Sportwagenbauer aufgab, wurden dessen Aktien von Cosman auf Overweight hochgestuft.

Overweight bedeutet, dass ein Analyst oder eine Finanzinstitution eine bestimmte Aktie oder einen Sektor als überdurchschnittlich attraktiv bewertet. Das heißt, sie erwarten, dass diese Aktie oder dieser Sektor in der Zukunft eine bessere Performance als der Gesamtmarkt erbringen wird.

Hohe Preise lassen Kakao-Importe leicht sinken

Immer neue Preisrekorde beim Rohstoff Kakao haben die Importe nach Deutschland nur leicht sinken lassen. In den ersten neun Monaten dieses Jahres ist die Menge um 1,6 Prozent auf 540.400 Tonnen zurückgegangen, wie das Statistische Bundesamt berichtet. Im Oktober war der importierte Kakao in seinen verschiedenen Verarbeitungsstufen fast doppelt so teuer wie ein Jahr zuvor.

Im April waren Kakaobohnen sogar mehr als dreimal so teuer wie vor Jahresfrist. Hintergrund sind Missernten, besonders in Westafrika. Allein aus dem Land Elfenbeinküste kommt ein knappes Drittel der Kakao-Importe nach Deutschland.

Die deutschen Verbraucher haben bei ihrer Lieblingssüßigkeit kräftige Preissteigerungen erlebt, wie bereits veröffentlichte Auswertungen des Preisvergleichsportals Smhaggle für die Deutsche Presse-Agentur gezeigt haben. Im Großen und Ganzen wurden die höheren Preise für das Genussmittel aber akzeptiert und die Hersteller planen weitere Erhöhungen. Dem Marktforscher NIQ zufolge sind die Verkäufe in den vergangenen zwölf Monaten leicht um 1,3 Prozent gesunken.

Zumindest im vergangenen Jahr hat die Süßwarenindustrie in Deutschland kräftig produziert: 1,14 Millionen Tonnen kakaohaltige Schokoladenerzeugnisse bedeuteten eine Steigerung um 4,6 Prozent zum Vorjahr, wie das Bundesamt berichtet. Die Waren hatten einen Wert von 6,48 Milliarden Euro.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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