Dax schließt unterhalb von 20.000 Punkten - Immobilientitel deutlich schwächer

Die Zinsprognosen der US-Notenbank Fed haben der Jahresendrally am deutschen Aktienmarkt am Donnerstag einen Dämpfer verpasst. Der Dax, dem in der laufenden Börsenwoche bereits die Luft etwas ausgegangen war, ging bei 19.999 Punkten mit einem Tagesminus von 243 Punkten im Vergleich zum gestrigen Schlusskurs aus dem Handel.
Die US-Notenbank Federal Reserve hatte am Vorabend wie erwartet zum dritten Mal in Folge ihren Leitzins gesenkt - sagte aber für das kommende Jahr wegen der hartnäckig erhöhten Inflation weniger Zinssenkungen als bisher voraus. Das hatte an der Wall Street und vor allem an der Technologiebörse Nasdaq die Kurse stark belastet.
Die Lockerungsphase der Fed könnte fast schon wieder vorbei sein, nachdem der Markt noch vor wenigen Tagen von einem Jahr der Leitzinssenkungen geträumt habe, schrieben die Experten von Index Radar. "Inzwischen scheint auch den Fed-Mitgliedern zu dämmern, dass die weiterhin robuste Konjunktur den Preisdruck hoch halten dürfte."
Micron belastet Chipsektor
Im unter Druck stehenden US-Technologiesektor sackten die Aktien von Micron Technology im New Yorker Handel prozentual zweistellig ab, weil der Chiphersteller mit seinem Gewinn- und Umsatzausblick enttäuscht hatte.
Die Nachrichten trübten auch die Stimmung im europäischen Chip-Sektor. Hierzulande verloren Infineon 5,5 Prozent. Aixtron und Siltronic büßten um 8,2 beziehungsweise 6,4 Prozent ein.
Immobilientitel deutlich schwächer
Die Aussicht auf womöglich weniger US-Zinssenkungen im Jahr 2025 als vom Markt bislang antizipiert belastete den Immobiliensektor. Am Anleihemarkt hatten die Renditen zeitweise deutlich angezogen. Ein höheres Zinsniveau macht Häuser und Wohnungen für Kaufinteressenten unattraktiver. Im Dax sanken die Titel von Vonovia um 3,2 Prozent. (mit Material von dpa-AFX)