Index im Plus: Dax zeigt sich unbeeindruckt von Nahost-Eskalation

Nach dem US-Angriff auf iranische Atomanlagen dürften die geopolitischen Sorgen der Anleger am Montag wieder größer werden. Der Dax fiel in den Anfangsminuten um 0,55 Prozent auf 23.222 Zähler, konnte sich aber zügig wieder erholen und egalisierte noch in der ersten Handelsstunde wieder sämtliche Kursverluste.
Eine Stunde nach Handelsbeginn lag der Index bei 23.366 Punkten mit 0,05 Prozent im Plus. Heidelberg Materials und Beiersdorf waren mit +1,3 Prozent die größten Gewinner im deutschen Leitindex, Münchener Rück und Rheinmetall waren mit einem Anschlag von zwei Prozent beziehungsweise 1,7 Prozent die schwächsten Titel im deutschen Börsenbarometer.
Nato-Einigung erwacht Skepsis bei Rüstungswerten
Der Auftrieb durch die Einigung der Nato-Staaten auf höhere Verteidigungsausgaben weicht bei deutschen Rüstungsaktien am Montag ein Stück weit der Skepsis. Die Aktien von Rheinmetall, die ab sofort auch im Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 enthalten sind, rutschten nach freundlichem Start schnell mit 1,7 Prozent in die Verlustzone. Mit zuletzt gezahlten 1.733 Euro geriet das Rekordniveau von 1.944 Euro noch weiter außer Sichtweite.
Für die im MDax enthaltenen Rüstungskonzerne Renk und Hensoldt ging es um drei und ein Prozent bergab. Citigroup-Analyst Charles Armitage hatte seine Anlageurteile für Renk zum anstehenden Nato-Gipfel um gleich zwei Stufen und für Hensoldt um eine Stufe auf "Verkaufen" geändert.
Kurz vor dem Nato-Gipfel, der am Dienstag in Den Haag beginnt, einigten sich die 32 Bündnisstaaten darauf, ihre jährlichen verteidigungsrelevanten Ausgaben auf mindestens fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) zu erhöhen. Davon erfuhr die Deutsche Presse-Agentur nach dem Ende eines schriftlichen Entscheidungsverfahrens. Derzeit sieht das Nato-Ziel für die Verteidigungsausgaben lediglich Ausgaben in Höhe von mindestens zwei Prozent des BIP vor. (mit Material von dpa-AFX)