Konjunkturbarometer für Euro-Zone bricht ein - "Stimmungskiller Zoll-Deal"

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Berlin (Reuters) - Investoren setzen ihre Konjunkturbewertung für die Euro-Zone nach dem Zoll-Dal zwischen der Europäischen Union und den USA deutlich herab.

Das entsprechende Barometer sei im August auf minus 3,7 Punkte gefallen, teilte die Investmentberatung Sentix am Montag zu ihrer monatlichen Umfrage unter mehr als 1000 Anlegern mit. Im Juli hatte es noch bei plus 4,5 Punkten gelegen, dem höchsten Stand seit rund dreieinhalb Jahren. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten einen erneuten Anstieg auf 8,0 Zähler erwartet.

"Der jüngste Zoll-Deal der EU mit den USA wird von den Anlegern nicht goutiert", sagte Sentix-Geschäftsführer Manfred Hübner. "Die Zolleinigung entpuppt sich als echter Stimmungskiller." EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und US-Präsident Donald Trump hatten am 27. Juli den monatelangen Handelsstreit beigelegt. Die Vereinbarung sieht Zölle in Höhe von 15 Prozent auf die meisten Waren vor, die künftig aus der EU in die USA geliefert werden - deutlich mehr als vor Trumps Amtsantritt, aber weniger als zeitweise angedroht.

Die Investoren bewerten auch die deutschen Konjunkturaussichten deutlich negativer. Dieses Barometer fiel auf minus 12,8 Punkte, nachdem es im Juli noch bei minus 0,4 Zählern gelegen hatte. "Der Leyen-Deal dämpft die Stimmung für die deutsche Wirtschaft massiv", sagte Hübner. Die Bewertung der aktuellen Lage liege auf Rezessionsniveau.

Dagegen legte das Konjunkturbarometer für die USA um 0,8 auf 6,1 Punkte zu - den höchsten Wert seit einem halben Jahr und der vierte Anstieg in Folge. "Während die meisten Ökonomen die aktuelle US-Handelspolitik auf Sicht als negativ bewerten, profitiert die US-Wirtschaft kurzfristig von der hohen Unsicherheit, die durch die Verhandlungsführung der US-Administration erzeugt wird", betonte Hübner. So versuchten viele Unternehmen, mögliche Zollbelastungen durch vorgezogene Produktion und Importe zu dämpfen. "Doch auch die USA werden einen Preis für die Zollerhöhungen zahlen", betonte der Sentix-Geschäftsführer. "Entweder durch höhere Preise für Konsumenten oder eine Einschränkung des Güterangebotes."

(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Christian Rüttger - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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