Dax: Leitindex kämpft sich in Plus – Daimler: Kurzarbeit wird ausgeweitet – Erzeugerpreise: Stärkster Anstieg seit 40 Jahren

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Nach einem schwachen Start in den letzten Handelstag der Woche hat sich der Dax wieder leicht ins Plus zurückgekämpft und ringt jetzt erneut mit der Marke von 15.800. Bis zur Rede von Jarome Powell auf dem online abgehaltenen Zentralbank-Symposium am Nachmittag, das traditionell in Jackson Hole (Wyoming) stattfindet, dürfte der Dax auch keine großen Sprünge machen. Die Rede des Fed-Chefs wird mit Spannung erwartet, da die Experten sich davon Aufschlüsse zu weiteren Kurs der Fed erhoffen. Donnerstag hatt sich bereits Fed-Mitglied James Bullard für eine Rückführung der Anleihekäufe der US-Notenbank ausgesprochen: „Wir müssen mit dem Tapering beginnen“, sagte der Präsident der Federal Reserve Bank of St. Louis, dem Fernsehsender CNBC.

Nach den gestrigen Konjunkturdaten aus den USA ist der Druck auf Jerome Powell wohl etwas größer geworden. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe lagen nur ganz leicht über den Schätzungen und im zweiten Quartal ist die US-Wirtschaft etwas stärker gewachsen als erwartet. Insgesamt sprechen die Daten dafür, dass die Fed noch in diesem Jahr mit dem Tapering beginnen wird. Die Frage ist nur, wann wird sie es einleiten. Auf ihrer Sitzung im September oder erst im November.

US-Konjunktur: Wie reagiert die Fed auf die neuen Daten? – Es gibt gute und schlechte Nachrichten

Im frühen Handel legte der Leitindex Dax um 0,08 Prozent auf 15 806,96 Punkte zu und hielt sich im Wochenverlauf damit unverändert. Das Rekordhoch von Mitte August bei 16 030 Zählern bleibt in Reichweite. Der MDax verlor am Freitag 0,17 Prozent auf 35 894,49 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann 0,12 Prozent.

Daimler weitet Kurzarbeit aus

Angesichts der anhaltenden Chipkrise weitet der Autobauer Daimler die Kurzarbeit an mehreren seiner Standorte kommende Woche wieder aus. In den Mercedes-Werken in Bremen, Rastatt sowie im ungarischen Kecskemét und teils in Sindelfingen werde die Produktion in der neuen Woche stillstehen, teilte der Konzern am Freitag auf Anfrage mit. In dieser Woche ruhten die Maschinen bereits in Bremen und in Teilbereichen des Sindelfinger Werks. Zur Frage, wie viele Mitarbeiter diese und nächste Woche von den Produktionsstopps betroffen sind, macht Daimler keine Angaben. Über die neuen Kurzarbeitspläne berichtete auch das „Badische Tagblatt“.

Im Bremer Werk sind mehr als 12 000 Menschen beschäftigt, in Rastatt rund 6500, in Kecskemét etwa 4700 und in Sindelfingen 25 000. Etliche Mitarbeiter dieser vier Standorte waren in den vergangenen Monaten immer wieder Produktionsstopps ausgesetzt gewesen. Hintergrund sind Probleme beim Nachschub von Elektronikchips, die auch andere Autokonzerne zu Unterbrechungen der Fertigung zwingen.

In Bremen werden vor allem die C-Klasse und der Geländewagen GLC, in Kecskemét unter anderem die B-Klasse und in Rastatt beispielsweise die A-Klasse gebaut. In Sindelfingen rollen neben der E-Klasse auch die S-Klasse sowie deren elektrisches Pendant EQS vom Band. Die Produktion von letzteren beiden gewinnträchtigen Modellen lief aber zuletzt meist uneingeschränkt weiter, das soll auch in der kommenden Woche der Fall sein.

Erzeugerpreise verzeichnen starken Anstieg

Der Preisauftrieb in Deutschland bleibt sehr hoch. Die Einfuhrpreise lagen im Juli 15,0 Prozent höher als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte. Das ist der stärkste Anstieg seit September 1981, als die Preise im Rahmen der zweiten Ölkrise stark gestiegen waren. Gegenüber dem Vormonat erhöhten sich die Preise von nach Deutschland importierten Waren um 2,2 Prozent. Die Erwartungen von Analysten wurden jeweils übertroffen.

Ein guter Teil der Entwicklung geht auf stark steigende Energiepreise zurück. Hier macht sich das sehr niedrige Preisniveau im Vorjahr bemerkbar, als die Erdölpreise im Zuge der ersten Corona-Welle eingebrochen waren. Die Preise für Erdgas stiegen allerdings ebenfalls stark an. Deutlich teurer als im Vorjahr waren auch Vorleistungsgüter wie Eisenerz, Holz, Roheisen oder Kunststoffe.

Redaktion onvista / dpa-AFX

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