Dax stockt – Porsche ab heute an der Börse – Wall Street mit deutlicher Erholung

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Der Stabilisierungsversuch im Dax gerät am Donnerstag wohl wieder ins Stocken. Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex signalisiert ihn rund eine Stunde vor Beginn des Xetra-Handels kaum verändert bei 12 184 Punkten. Damit kann er den positiven Trend von der Wall Street zunächst nicht aufnehmen. Hier konnte sich der marktbreite S&P 500 deutlich von seinem tiefsten Niveau seit Ende 2020 absetzen.

Tags zuvor war der Dax mit zwischenzeitlich 11 862 Punkten auf das Niveau von November 2020 abgerauscht. Zusätzlich zu anhaltenden Inflations-, Zins- und Konjunktursorgen sorgten die Sabotageakte auf NordStream-Pipelines und der künftige wirtschaftspolitische Kurs in Großbritannien für enorme Verunsicherung. Nach einem Minus von 2,3 Prozent griffen aber ausreichend Anleger wieder beherzt zu, sodass es der Dax noch ins Plus schaffte. Stützend wirkte insbesondere, dass die Bank of England überraschend ihre Anleihekäufe wieder aufnahm. Die LBBW sprach mit Blick auf den turbulenten Vortag von einer "Achterbahn an den Kapitalmärkten".

Alle schauen auf den Neuling Porsche

An diesem Donnerstag steht nun vor allem der Börsengang der Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG im Fokus - der Sportwagentochter von Volkswagen . Inmitten angespannter Finanzmärkte kommt es damit zum größten deutschen Börsengang seit der Telekom im Jahr 1996. Der Ausgabepreis je Vorzugsaktie wurde am Mittwoch mit 82,50 Euro festgelegt und lag damit am oberen Ende der vorab ausgegebenen Spanne von 76,50 bis 82,50 Euro je Wertpapier.

Einzelwerte im Überblick

Deutliche Kursgewinne winken den Anlegern von Rational , wie vorbörsliche Kurse bereits zeigen. Der Großküchenausstatter schaut nach einem stark verlaufenen Quartal optimistischer in die Zukunft und erhöht seine Ziele für das Jahr.

Auch Morphosys könnten dem Kurssprung um ein Fünftel vom Vortag weitere Kursgewinne folgen lassen. Der Antikörperspezialist überzeugte mit ermutigenden Daten für sein Blutkrebsmittel Monjuvi. Tags zuvor kam es in der Pharmabranche nach guten Studienergebnissen mit einem Alzheimer-Wirkstoff bei vielen Unternehmen zu einem Kursfeuerwerk - darunter auch Morphosys.

Weniger gut sind die Vorzeichen für Papiere der Hornbach Holding . Die Inflation und erhöhte Kosten haben im zweiten Geschäftsquartal den operativen Gewinn der Rheinland-Pfälzer gedrückt.

Deutliche Erholung an der Wall Street

Der Leitindex Dow Jones Industrial hat am Mittwoch mit einem kräftigen Kurssprung eine sechstägige Verlustserie beendet. Die jüngsten Konjunktursorgen gerieten dies- und jenseits des Atlantiks in den Hintergrund, nachdem sich die britische Notenbank gegen den zuletzt drastischen Zinsanstieg am heimischen Kapitalmarkt gestemmt hatte. Auch andere wichtige US-Börsenbarometer legten deutlich zu. Der Dow zog um 1,88 Prozent auf 29 683,74 Punkte an, nachdem er am Vortag noch zwischenzeitlich auf den niedrigsten Stand seit November 2020 gefallen war. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 1,97 Prozent auf 3719,04 Zähler nach oben. Der technologielastige Nasdaq 100 gewann 1,97 Prozent auf 11 493,83 Punkte.

Leichte Erholung in Asien

In Asien haben sich die Aktienmärkte nach den zuletzt teils deutlichen Verlusten stabilisiert. Alle wichtigen Börsen liegen im Plus. So stieg der japanische Leitindex Nikkei 225 zuletzt um rund ein Prozent. Der CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten Unternehmen der chinesischen Festlandbörsen legte ein halbes Prozent zu. In der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong ging es zuletzt etwas mehr als ein Prozent nach oben.

Renten

Bund-Future                       138,16                   -0,18%

Devisen: Euro kann Gewinne weitgehend halten

Der Euro hat am Donnerstag seine Vortagsgewinne weitgehend halten können. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 0,9680 US-Dollar und damit geringfügig weniger als am späten Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittwochnachmittag deutlich tiefer auf 0,9565 Dollar festgelegt.

Trotz der Erholung zur Wochenmitte steht der Euro an den Finanzmärkten weiterhin unter hohem Druck. Der Ukraine-Krieg, die Energiekrise und die trüben Konjunkturaussichten haben die Gemeinschaftswährung unlängst auf einen 20-jährigen Tiefstand fallen lassen. Der US-Dollar profitiert hingegen als Reservewährung von der großen Unsicherheit unter Anlegern.

An Konjunkturzahlen dürften am Donnerstag Preisdaten aus Deutschland von Interesse sein. Die bereits sehr hohe Inflation dürfte nach dem Auslaufen von Tankrabatt und 9-Euro-Ticket weiter steigen. In den USA stehen Wachstumszahlen zum zweiten Vierteljahr auf dem Programm, es handelt sich aber nur um Detaildaten. Nach bisherigen Zahlen ist die größte Volkswirtschaft der Welt im ersten Halbjahr geschrumpft. Viele Experten bezweifeln jedoch, dass es sich um eine typische Rezession handelt.

Euro/USD                            0,9681                   -0,55%

USD/Yen                             144,47                   0,22%

Euro/Yen                             139,87                   -0,32%

Ölpreise halten Vortagsgewinne

Die Ölpreise haben am Donnerstag ihre am Vortag erzielten kräftigen Aufschläge weitgehend halten können. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 88,75 US-Dollar. Das waren 57 Cent weniger als am Mittwoch. Der Preis für ein Barrel der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 54 Cent auf 81,61 Dollar.

Zur Wochenmitte hatten sich die Ölpreise spürbar von ihrem Sinkflug der vergangenen Wochen erholen können. Ausschlaggebend war eine insgesamt bessere Stimmung an den Finanzmärkten. Erdöl gehört zu den riskanten Finanzinvestitionen, die von steigenden Kursen an den Aktienmärkten profitieren. Unterstützung bietet auch der zuletzt etwas weniger starke Dollar, da Rohöl in der US-Währung gehandelt wird. Fällt der Dollar, steigt meist die Ölnachfrage aus anderen Währungsregionen.

Die Ölpreise bleiben allerdings angeschlagen. Nachdem sie infolge des Ukraine-Kriegs stark gestiegen waren, ging es in den vergangenen Wochen deutlich nach unten. Ausschlaggebend sind vor allem die trüben Konjunkturaussichten, die eine schwache Nachfrage nach Öl, Benzin und Diesel erwarten lassen.

Brent                          88,91                -0,41 USD

WTI                            81,83                -0,32 USD

Umstufungen von Aktien

- GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR FLATEXDEGIRO AUF 19 (17) EUR - 'BUY'

- GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR BASF AUF 43 (52) EUR - 'NEUTRAL'

- GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR COVESTRO AUF 44 (45) EUR - 'BUY'

- GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR EVONIK AUF 17,50 (19,40) EUR - 'SELL'

- GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR LANXESS AUF 35 (38) EUR - 'NEUTRAL'

- GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR SYMRISE AUF 116 (130) EUR - 'BUY'

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR DEUTSCHE POST AUF 50,90 (52,50) EUR - 'OVERWEIGHT'

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR WACKER CHEMIE AUF 104 (126) EUR - 'UNDERWEIGHT'

- JPMORGAN SETZT DEUTSCHE POST AUF 'POSITIVE CATALYST WATCH'

- MORGAN STANLEY STARTET TRATON MIT 'EQUAL-WEIGHT' - ZIEL 17 EUR

- WDH/BAADER BANK SENKT HUGO BOSS AUF 'REDUCE' (ADD) - ZIEL 44 (58) EUR

- WDH/GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR AUTO1 AUF 11,1 (13,8) EUR - 'BUY'

- JPMORGAN STREICHT ZIM VON 'NEGATIVE CATALYST WATCH'

- BOFA HEBT ZIEL FÜR BIOGEN AUF 295 (225) USD - 'NEUTRAL'

- BOFA HEBT ZIEL FÜR ELI LILLY AUF 390 (375) USD - 'BUY'

- BERENBERG STARTET STOREBRAND MIT 'BUY' - ZIEL 99 NOK

- CREDIT SUISSE SENKT ZIEL FÜR TELEFONICA SA AUF 4,10 (4,68) EUR - 'NEUTRAL'

- GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR FORTUM OYJ AUF 18,30 (13,70) EUR - 'NEUTRAL'

- GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR AIR LIQUIDE AUF 112 (124) EUR - 'NEUTRAL'

- GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR CLARIANT AUF 20 (20,90) CHF - 'BUY'

- GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR GIVAUDAN AUF 2700 (3100) CHF - 'SELL'

- JEFFERIES STARTET EVOLUTION MIT 'BUY' - ZIEL 1260 SEK

- JEFFERIES STARTET KAMBI MIT 'BUY' - ZIEL 220 SEK

- JEFFERIES STARTET KINDRED MIT 'HOLD' - ZIEL 90 SEK

- RBC HEBT ZIEL FÜR BIOARCTIC AUF 460 (354) SEK - 'OUTPERFORM'

- RBC SENKT THG HOLDING AUF 'SECTOR PERFORM' (OUTPERFORM) - ZIEL 50 (215) PENCE

Termine Unternehmen

07:00 DEU: Hornbach-Gruppe, Halbjahreszahlen (12.15 Online-Pk)

07:00 DEU: Hella, Q1-Zahlen

08:00 DEU: Hennes & Mauritz, Q3-Zahlen (detailliert)

08:00 GBR: Next, Halbjahreszahlen

09:15 DEU: Porsche AG, Erstnotiz im Prime Standard

10:30 NLD: ABN Amro, außerordentliche Hauptversammlung

17:00 USA: Intuit, Investor Day

22:15 USA: Nike, Q1-Zahlen

USA: Bed Bath & Beyond, Q2-Zahlen

Termine Konjunktur

DEU: Verbraucherpreise Baden-Württemberg 09/22#

BEL: Verbraucherpreise 09/22

DEU: Ifo-Institut Veröffentlichung Geschäftsklima Ostdeutschland

06:30 DEU: Verbraucherpreise Nordrhein-Westfalen 09/22

09:00 ESP: Verbraucherpreise 09/22 (vorläufig)

10:00 DEU: Verbraucherpreise Hessen, Bayern, Brandenburg 09/22

10:00 ITA: Erzeugerpreise 08/22

11:00 DEU: Verbraucherpreise Sachsen 09/22

11:00 EUR: Wirtschafts- und Industrievertrauen 09/22

11:00 EUR: Verbrauchervertrauen 09/22

14:00 DEU: Verbraucherpreise 09/22 (vorläufig)

14:30 USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche)

14:30 USA: BIP Q2/22 (3. Veröffentlichung)

14:30 USA: Privater Konsum Q2/22 (3. Veröffentlichung)

Sonstige Termine

09:00 DEU: BGH klärt: Welche Informationen müssen Online-Händler Verbrauchern zur Herstellergarantie für ein Produkt geben?

09:30 EU: Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) redet beim Bauerntag des Landesbauernverbandes auf dem Landwirtschaftlichen Hauptfest, Stuttgart

09:30 DEU: Fortsetzung Prozess um "Cum-Ex"-Aktiendeals gegen zwei angeklagte frühere Banker

09:30 LUX: EuGH-Urteil zur behördlichen Durchsetzung von Fluggastrechten

10:00 DEU: Digitales Pressegespräch zur Messe Light + Building (2.-6.10.2022) mit dem Geschäftsführer der Frankfurter Messe, Wolfgang Marzin, dem Vorsitzenden der Geschäftsführung des Verbandes der Elektro- und Digitalindustrie (ZVEI), Wolfgang Weber, und dem stellvertretenden Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerker (ZVEH), Alexander Neuhäuser

10:00 DEU: Pk zur Präsentation des Deutschen Startup Monitors 2022 (Online)

10:00 DEU: Vorstellung Gemeinschaftsdiagnose Herbst 2022 der Wirtschaftsforschungsinstitute

10:00 DEUI: Bundesgerichtshof prüft in mehreren Verfahren: Wer darf Datenschutzverstöße vor Gericht bringen?

11:00 DEU: Pressegespräch IG Metall zur aktuellen Lage im Maschinenbau mit Wolfgang Lemb, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall, Michael Kellner, Parlamentarischer Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, und Drago Jeric, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender der Homag GmbH

13:00 DEU: Pk zum 40. Deutschen Stahlbautag «Natürlich Bauen mit Stahl», u.a. mit Christian Wurst, Präsident des Deutschen Stahlbau-Verbandes DSTV, Berlin

Redaktion onvista/dpa-AFX

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