Börse am Morgen: Dax fehlt der Schwung – Delivery Hero will schneller wachsen – Conti hat in den USA Großes vor

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Delivery Hero will Wachsum im Jahresverlauf beschleunigen - Schwaches Quartal

Delivery Hero rechnet nach einem schwachen ersten Quartal mit besseren Geschäften im Verlauf des Jahres. Unternehmenschef Niklas Östberg geht davon aus, dass sich das Wachstum von Quartal zu Quartal beschleunigen wird. Die für die Branche wichtige Kennziffer Bruttowarenwert (Gross Merchandise Volume, GMV) soll zwischen 5 und 7 Prozent steigen, wie der im MDax notierte Konzern mitteilte. In den ersten drei Monaten des Jahres legte der Bruttowarenwert um 1,5 Prozent auf 11,2 Milliarden Euro zu - bereinigt um die Folgen des im Vergleich zum Vorjahr schwachen Euro habe das Wachstum 2,1 Prozent betragen.

Der Umsatz der Segmente legte währungsbereinigt um rund zwölf Prozent auf knapp 2,5 Milliarden Euro zu. Beide Werten fielen damit schwächer aus, als von Bloomberg befragte Experten erwartet hatten. Probleme bereitete vor allem das Asien-Geschäft. Der Segmentumsatz soll im laufenden Jahr währungsbereinigt um rund zehn Prozent steigen. Im ersten Quartal kam der Konzern seinem Ziel einer positiven Marge gemessen am Anteil des operativen Gewinns am Bruttowarenwert mit einem Wert von minus 0,1 Prozent schon sehr nahe. Auch hier rechnet Östberg mit einer schrittweisen Verbesserung und bestätigte die Prognose von plus 0,5 Prozent im laufenden Jahr.

Continental plant mit Partner Systeme für autonome Lkw-Flotten in den USA

Continental will sein künftiges Geschäft rund um das autonome Fahren mit einer weiteren Kooperation in den USA stärken. Der Dax-Konzern vereinbarte eine Partnerschaft mit dem Unternehmen Aurora Innovation, das hochautomatisierte Systeme für LKWs und Nutzfahrzeugflotten anbietet. Dabei wird Conti vor allem Hardware und Entwicklungsdienste einbringen. Speditionsfirmen sollen mithilfe der Technik ihre Kosten verringern und effizientere lange Auslieferungstouren planen können, wodurch auch Spritverbrauch und Lieferzeiten sinken könnten, wie es am Donnerstag hieß. Ab voraussichtlich 2027 werde das gemeinsame Konzept in den Vereinigten Staaten in die Produktion gehen.

Die Technik solle helfen, den wachsenden Güterverkehr zu entlasten. Das Basissystem Aurora Horizon werde bereits „menschliche Kapazitäten ergänzen“ können. Ziel sei darüber hinaus eine autonome Steuerung von Trucks. Von Conti wird ein „Rückfallsystem“ stammen: „Im Fall eines Ausfalls des autonomen Primärsystems dient es dazu, sicherzustellen, dass der fahrerlose Lkw die Fahraufgabe weiter übernimmt und bis zur nächstmöglichen, sicheren Position weiterfährt.“

Conti stellt dabei Sensorik, Steuergeräte und schnelle Rechner zur Verfügung. „Das erste kommerziell skalierbare autonome Lkw-System wird Spediteuren und Flottenbetreibern neue Transportmöglichkeiten eröffnen“, versprach der zuständige Manager Frank Petznick.

Der Sparte der Automatisierungs- und Assistenzsysteme kommt bei den Hannoveranern seit einem Konzernumbau eine größere Bedeutung zu. Es gibt schon länger Gerüchte über einen Börsengang. Derzeit bestehen bereits mehrere Beteiligungen und Partnerschaften. Anfang Januar stellte Continental auf der Technikmesse CES in Las Vegas eine strategische Zusammenarbeit mit der US-Firma Ambarella vor, die auf Mikrochip-Module mit Künstlicher Intelligenz (KI) spezialisiert ist.

Niedrigere Öl- und Gaspreise belasten Totalenergies

Der Öl- und Energiekonzern Totalenergies hat im ersten Quartal die niedrigeren Preise für Öl und Gas zu spüren bekommen. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn ging im Jahresvergleich um 27 Prozent auf 6,5 Milliarden US-Dollar zurück, wie das im EuroStoxx 50 notierte Unternehmen am Donnerstag in Paris mitteilte. Experten hatten aber mit einem noch stärkeren Rückgang gerechnet. Der Gewinn inklusive Sondereffekte legte hingegen um zwölf Prozent auf 5,6 Millionen Euro zu. Im Vorjahreszeitraum hatte der Konzern eine Milliardenabschreibung auf sein Russland-Geschäft getätigt.

Für das erste Quartal will das Management eine Dividende von 0,74 Euro zahlen nach 0,69 Euro ein Jahr zuvor. Das war mehr als Analysten erwartet hatten. Zudem teilte das Unternehmen mit, sein kanadisches Geschäft für 5,5 Mrd. CAD (3,65 Mrd. Euro) an Suncor Energy verkaufen zu wollen.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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