Börse am Morgen: Läuft für den Dax: 16.100 Punkte hinter sich gelassen – Cisco mit Umsatz- und Gewinnplus

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Nach rund zwei Wochen der Starre ist dem Dax am Donnerstag der Sprung über die Marke von 16.000 Punkten gelungen. Gut eine Stunde nach Handelsbeginn hat der Leitindex sogar die 16.100-Punkte-Marke hinter sich gelassen und notiert mit einem Plus von fast 1,25 Prozent bei 16.151 Punkten.

Der Test der psychologisch wichtigen runden Hürde war dem Leitindex seit Anfang Mai trotz wiederholter Versuche bisher verwehrt geblieben. Schub kam nun von den festen US-Börsen, wo ein Hoffnungsschimmer im Schuldenstreit am Vortag für frischen Wind gesorgt hatte.

Der Marktexperte und technische Analyst Christoph Geyer hatte bereits am Vortag darauf hingewiesen, „dass es wie eine Initialzündung wirken kann, wenn der Dax den aufgebauten Widerstand überspringt.“

In den USA hatte die Hoffnung auf eine Lösung im politischen Streit um die Schuldenobergrenze des US-Haushalts die Kurse angetrieben. Ein Durchbruch gelang indes noch nicht. Gibt es keine Lösung, droht den USA schon im Juni ein Zahlungsausfall - mit wohl schweren Folgen für die Weltwirtschaft.

Generell wird an Christi Himmelfahrt ein eher gemächliches Handelsgeschehen mit dünnen Umsätzen erwartet. Bei Einzelwerten könnte es daher auch zu größeren Kursausschlägen kommen. An den skandinavischen Börsen wird am Himmelfahrtstag nicht gehandelt, ebenso wenig in der Schweiz. Im Blick stehen im späteren Verlauf vor allem Konjunkturdaten aus den USA.

Cisco steigert Umsatz und Gewinn - Aufträge sinken jedoch deutlich

Der US-Netzwerkausrüster Cisco hat die Erlöse im jüngsten Geschäftsquartal kräftig gesteigert.

Quartalszahlen Q1/23 Cisco im Überblick

Allerdings schrumpfte das Auftragsvolumen des Herstellers sogenannter Switches und Router für den Internet- und Datenverkehr im vergangenen Vierteljahr um 23 Prozent. Kunden hielten sich angesichts der ungewissen Wirtschaftslage zurück, sagte Cisco-Chef Chuck Robbins bei einer Konferenzschalte mit Analysten. Das kam bei Anlegern nicht gut an. Die Aktie geriet nachbörslich mit über vier Prozent ins Minus.,

Easyjet rechnet mit starkem Sommer - auch dank höherer Ticketpreise

Der britische Billigflieger Easyjet profitiert weiter von der Nach-Corona-Belebung des Reiseverkehrs sowie von höheren Ticketpreisen. Der Umsatz pro Sitz, der auch Extras wie Gepäckgebühren beinhaltet, dürfte im bis Ende Juni laufenden dritten Geschäftsquartal ein Fünftel über dem Vorjahreszeitraum liegen, teilte der Rivale von Ryanair am Donnerstag bei der Veröffentlichung endgültiger Halbjahreszahlen mit.

Das Buchungsverhalten habe sich normalisiert. Für das dritte Geschäftsquartal seien bereits 73 Prozent der Plätze gebucht, für das Schlussviertel 36 Prozent. Wegen der starken Erholung des Flugverkehrs hatte Easyjet bereits im April die Jahresziele angehoben.

Im laufenden Geschäftsjahr (Ende September) dürfte der bereinigte Vorsteuergewinn demnach die von Analysten (damals) erwarteten 260 Mio. GBP übertreffen, hatte der Konzern vor wenigen Wochen mitgeteilt.

Im Winterhalbjahr fiel indes der saisontypische Verlust an. Der bereinigte Vorsteuerverlust von Oktober bis Ende März verbesserte sich im Jahresvergleich um rund ein Viertel auf 411 Mio. GBP. Das liegt in der im April angekündigten Spanne von minus 405 bis minus 425 Mio. GBP.

Der Umsatz zog - wie bereits bekannt - um 80 Prozent auf 2,7 Mrd. GBP an. Die Zahl der Passagiere stieg um 41 Prozent auf 33,1 Millionen, die Auslastung der Maschinen verbesserte sich damit von 77,3 auf 87,5 Prozent.

BT Group kündigt drastischen Stellenabbau an

Der britische Telekommunikationsanbieter BT Group setzt bei den Personalkosten den Rotstift drastisch an. Die Zahl der Angestellten und Vertragspartner soll bis zum Ende des Jahrzehnts von derzeit etwa 130.000 auf 75.000 bis 90.000 sinken, wie die Deutsche-Telekom-Beteiligung am Donnerstag in London mitteilte. Der Abbau soll bis zum Geschäftsjahr, das im März 2030 endet, vorgenommen werden.

Konzernchef Philip Jansen hat in den letzten Jahren die Belegschaft bereits deutlich reduziert und den Gewinn gesteigert. Er strebt allein bis Ende 2025 Einsparungen von drei Milliarden Pfund an.

Im vergangenen Geschäftsjahr setzte der Konzern weniger um, verdiente aber mehr. Der um Sondereffekte bereinigte Konzernumsatz ging im Vergleich zum Vorjahr um ein Prozent auf knapp 20,7 Milliarden britische Pfund (23,8 Mrd Euro) zurück. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte hingegen um fünf Prozent auf gut 7,9 Milliarden Pfund zu. Die Kennzahlen fielen in etwa so aus, wie von Experten erwartet.

Im laufenden Geschäftsjahr erwartet der Konzern auf Pro-forma-Basis ein Umsatz- und Ebitda-Wachstum.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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