Dax Tagesrückblick: 16.000er Marke erneut im Fokus

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Der deutsche Leitindex startete am Morgen zunächst erholt in den Handelstag und probierte sich an einer Rückeroberung der 16.000er Marke. Dies gelang am Vormittag nicht und der Index setzte im Anschluss in den unteren 15.900er Bereich zurück.

Die negative Eröffnung an der Wall Street wurde allerdings am Nachmittag direkt gekauft und so reichte es auch für den deutschen Leitindex für einen erneuten Anlauf Richtung 16.000er Marke. Am Ende des Tages stand ein Plus von gut 30 Punkten zu Buche, der Index ging knapp unterhalb der 16.000er Marke aus dem Handel, der MDAX schloss nahezu unverändert im Vergleich zu gestern.

Lustloser Handelstag

Michael Hewson vom Broker CMC Markets sprach aber von einem "lustlosen Handelstag". Sorgen über ein nachlassendes Wirtschaftswachstum und die künftige Geldpolitik hemmten weiter den Risikowillen, während die Euphorie über das Ende des US-Schuldenstreits längst abgeebbt ist. "Es wird immer schwieriger, zum jetzigen Zeitpunkt eine allgemeine Richtung für die Märkte zu bestimmen, ohne dass es in der einen oder anderen Richtung einen Kurstreiber gibt", sagte der CMC-Experte Hewson. Den überraschend deutlich gesunkenen Auftragseingang der deutschen Industrie konnten Anleger aber nicht abschütteln. Er gab den Konjunktursorgen neue Nahrung.

Sartorius Tagesgewinner

Mit einem Plus von knapp 3 Prozent war Sartorius stärkster Wert im DAX40 am Dienstag. Hier gab es allerdings keine besonderen Nachrichten, vielmehr ist die Bewegung als Reaktion auf die jüngsten Kursverluste zu verstehen.

Zalando erneut unter Druck

Nach der jüngsten negativen Analystenstudie von JP Morgan gab es bei Zalando heute weiteres Follow-Through auf der Unterseite, mit einem Abschlag von über 2 Prozent war der Wert größter Verlierer im deutschen Leitindex.

US-Indizes auf Richtungssuche

Nach einem verhaltenen Wochenauftakt sind die New Yorker Aktienkurse auch am Dienstag zunächst kaum in Schwung gekommen. Nach der Beilegung des US-Schuldenstreits stehen neuerdings die unsicheren Konjunkturperspektiven und der am 14. Juni erwartete Zinsentscheid der US-Notenbank Fed im Mittelpunkt des Interesses. Anleger agieren deshalb wieder vorsichtiger.

Neuerdings ist es das Credo der Anleger, dass die konjunkturellen Risiken durch den US-Schuldendeal nicht kleiner geworden sind. "Der Kompromiss in den USA sieht eine spürbare Reduzierung der Staatsausgaben vor, was die Wahrscheinlichkeit einer Rezession erhöht", hieß es am Dienstag vom Chefvolkswirt der LBBW, Moritz Krämer. Außerdem gibt es Zweifel daran, ob die Fed wirklich schon am Ende ihres Zinszyklus steht.

Kryptobörsen unter Druck

Auf Unternehmensseite bleiben Kryptobörsen im Fokus wegen Klagen der US-Börsenaufsicht SEC. Ähnlich wie der Konkurrentin Binance wirft die Behörde nun auch Coinbase Verstöße gegen das Wertpapiergesetz vor. Das Unternehmen habe Anlagen zum Handel angeboten, die die SEC als Wertpapiere einstufe und die vom Unternehmen entsprechend hätten registriert werden müssen, hieß es in der Klageschrift.

Die Coinbase-Aktien, die am Vortag wegen Binance schon 9 Prozent verloren hatten, sackten nun weiter ab um 16 Prozent. Die Anteilsscheine von Mobileye sanken um 1,8 Prozent auf 41,62 US-Dollar, nachdem der Chiphersteller Intel angekündigt hatte, Papiere im Wert von 1,5 Milliarden Dollar abzustoßen. Intels Anteil an dem Entwickler von Fahrassistenzsystemen bleibt damit aber immer noch bei über 98 Prozent.

Bei Apple stellt sich derweil nach der Vorstellung einer neuen Computerbrille am Vortag die Frage, wo angesichts der hohen Bewertung die nächsten Kursimpulse herkommen sollen. Nach einem vorübergehenden Rekordhoch hatten am Vortag schon Gewinnmitnahmen eingesetzt, die am Dienstag mit einem Abschlag von 1,2 Prozent weiter gingen. Ein Analyst riet zum Abwarten, bis sich im Herbst abzeichne, wie hoch das Interesse an dem neuen Produkt sein werde.  (mit Material von dpa-AFX)

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