Börse am Morgen

Dax weiter ruhig – Porsche steigert Gewinn – Varta streicht Prognose

onvista · Uhr
Quelle: Jarlat Maletych/Shutterstock.com

Am deutschen Aktienmarkt warten die Anleger weiterhin auf richtungsweisende Impulse durch die Geldpolitik. Der Dax hat sich daher auch am Mittwoch nach dem Handelsstart kaum bewegt. Bevor die Zinsentscheidungen der US-Notenbank Fed an diesem Abend und der EZB am Donnerstagnachmittag näher rücken, gilt daher vorerst die Aufmerksamkeit einzelnen Unternehmen. Denn: die Berichtssaison nimmt Fahrt auf.

Gut eine Stunde nach Handelsbeginn liegt der Dax leicht mit 0,2 Prozent im Minus bei 16.182 Punkte. Bereits seit Tagen hat er sich über der Marke von 16.000 Punkten etabliert, mit verhaltener Tendenz nach oben.

Mit Blick auf die anstehenden Zinsentscheidungen von Fed und EZB gilt ein weiterer Schritt nach oben um jeweils 0,25 Prozentpunkte als eingepreist. Daher werden wohl vor allem die Signale der Notenbanken im Fokus stehen, denn bei beiden dreht sich inzwischen alles um die Frage, ob das Ende der Fahnenstange erreicht ist oder ob es weitere Erhöhungen geben wird. Mit eindeutigen Antworten wird aber kaum gerechnet, sondern eher mit einem Offenhalten aller Optionen.

VW-Sportwagentochter Porsche verdient etwas mehr als gedacht

Der Sportwagenbauer Porsche AG hat im ersten Halbjahr im Tagesgeschäft etwas mehr Gewinn gemacht als von Experten erwartet.

Halbjahreszahlen H1/23 Porsche im Überblick

Weil Porsche derzeit viel investiert und die Vorräte erhöht hat, ging der freie Mittelzufluss im Autogeschäft (Netto-Cashflow) im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum um 7,2 Prozent auf 2,22 Milliarden Euro zurück.

Die operative Marge ging um 0,5 Prozentpunkt auf 18,9 Prozent zurück. Der mehrheitlich zum VW-Konzern gehörende Sportwagenbauer lieferte im ersten Halbjahr knapp 15 Prozent mehr Autos an die Kunden aus. Das Management bestätigte die Jahresprognosen. Der Umsatz soll in diesem Jahr zwischen 40 bis 42 Mrd. EUR und die EBITDA-Marge zwischen 25 und 27 Prozent. 12 bis 14 Prozent der verkauften Autos sollen vollelektrifiziert sein.

„Umsatz- und Ergebnisanstieg sind hauptsächlich auf die Absatzsteigerung bei konstanter Preisdurchsetzung zurückzuführen“, sagte Finanzchef Lutz Meschke. Es sei weiter ein herausforderndes und global angespanntes Umfeld, die Kosten seien weiter gestiegen. Das liege unter anderem an der Inflation und an gesteigerten Aktivitäten im Vertrieb zur Einführung des neuen Cayenne-Modells. Zudem hätten die Digitalisierung und ein stärkeres Engagement im Motorsport dazu beigetragen.

Varta kappt Prognose für operativen Gewinn - Umsatz nur noch am unteren Ende

Der in der Krise steckende Batteriekonzern Varta blickt pessimistischer auf 2023. Der Umsatz werde nur noch das untere Ende der bisherigen Spanne von 820 bis 870 Millionen Euro erreichen, teilte das im SDax notierte Unternehmen am Mittwoch in Ellwangen mit. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) dürfte zwischen 40 und 60 Millionen Euro liegen. Während Analysten bereits mit einem ähnlich hohen Umsatzwert gerechnet hatten, liegt die neue Prognose für das operative Ergebnis deutlich unter den Erwartungen. 2022 war der Umsatz um ein Zehntel auf knapp 807 Millionen Euro gesunken und das bereinigte Ebitda lag bei 69,5 Millionen.

Varta begründete die neue Prognose damit, dass Kunden weniger nach Produkten fragten und die Lagerbestände bei Herstellern und Verbrauchern weiter hoch seien. Die Konzernführung hofft auf eine Besserung im zweiten Halbjahr, das "traditionell" starke Geschäfte aufweise. Unter anderem erwartet Vorstandssprecher Markus Hackstein von der neuen Fabrik für Energiespeicher in Ellwangen einen positiven Impuls.

Auf Basis vorläufiger Zahlen erlöste Varta im zweiten Quartal rund 175 Millionen Euro und damit etwa 8,6 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Der bereinigte operative Verlust (Ebitda) lag bei 5 Millionen Euro nach einem operativen Gewinn von 30,8 Millionen ein Jahr zuvor.

Die endgültigen Ergebnisse für das erste Halbjahr will der Vorstand am 11. August veröffentlichen.

Spanische Bank Santander steigert Gewinn dank hoher Zinsen deutlich - Erwartung übertroffen

Die spanische Großbank Santander hat im zweiten Quartal weiter von den höheren Zinsen profitiert. Dank des stark gestiegenen Überschusses im Geschäft mit dem Leihen und Verleihen von Geld sei der Gewinn in den drei Monaten bis Ende Juni im Vergleich zum Vorjahr um 14 Prozent auf knapp 2,7 Milliarden Euro geklettert.

Damit übertraf das im EuroStoxx 50 notierte Geldhaus die Erwartungen der Experten. Der Zinsüberschuss sei um sieben Prozent auf 10,7 Milliarden Euro gestiegen. Die Erträge der Bank, die den Großteil ihres Geschäfts außerhalb der Eurozone macht, legten um sechs Prozent auf 14,3 Milliarden Euro zu, während die Kosten nur um drei Prozent auf etwas mehr als 6,3 Milliarden Euro anzogen.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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