Dax Tagesrückblick: Konjunktursorgen bleiben - schwache Börsenwoche

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Der Deutsche Aktienmarkt hat zum Ende einer tristen Börsenwoche seine Talfahrt beschleunigt. Sorgen um die Weltwirtschaft bestimmen aktuell das Geschehen, nach einem zuvor starken Lauf der Börsen.

Der Dax durchbrach am Freitag gleich mehrere wichtige Unterstützungen. Gleich zu Handelsbeginn rutschte er unter die 15.600 Punkte-Marke. Nach erneutem Anlauf prallte er an dieser Zone ab und schoss noch ein Stockwerk tiefer bis er am Nachmitttag sein Tagestief bei 15.472,54 Punkten erreichte. Damit bewegte er sich auf dem Niveau von Anfang Juli.

Am Abend kamen die Käufer zurück und sorgten für eine abrupte Erholung um 100 Punkte. Der Dax ging bei 15.574,26 Punkten mit einem Verlust von 0,65 Prozent aus dem Handel. Auf Wochensicht bedeutet das ein Minus von 1,54 Prozent.

Der MDax der mittelgroßen Unternehmen gab am Freitag um 1,33 Prozent auf 27.153,23 Punkte nach.

"Die Luft aus dem Aktienmarkt scheint raus und die Rally-Pause seit Monatsanfang noch nicht beendet", schrieb Analyst Konstantin Oldenburger vom Handelshaus CMC Markets. Die Anleger stünden vor zwei Problemen: Zum einen sende die Konjunktur in China immer düstere Signale, und zum anderen stiegen die Realzinsen wieder, was die Attraktivität von Anleihen gegenüber Aktien erhöhe. 

Zudem könnten die Zinsen entgegen den Hoffnungen der Anleger für längere Zeit hoch bleiben. "Es gibt eine bemerkenswerte Neubewertung der längerfristigen Zinssätze", sagte der Stratege Jean Boivin vom Blackrock Investment Institute. Der Markt komme mehr und mehr zu der Ansicht, dass es trotz der jüngsten Fortschritte einen langfristigen Inflationsdruck geben werde. 

Sartorius und Zalando mit Kursrutsch

Kein deutsches Unternehmen konnte heute mit hohen Aktiengewinnen profitieren. Mit einem Kursplus von 0,81 Prozent ist Rheinmetall der stärkste Wert im Dax.

Die Verlierer des heutigen Handels sind Sartorius mit einem Verlust von 3,75 Prozent und Zalando mit einem Minus von 3,5 Prozent. Zalandos Verlust gin aus der Belastung der Modebranche hervor.

Prognosesenkung belastet Modebranche

Eine Senkung der Jahresziele hat am Freitag die Anleger von Farfetch erschreckt. Die Folge war der freie Fall der Papiere auf ein Rekordtief. Nach eineinhalb Handelsstunden betrug der Kurseinbruch 37 Prozent auf 3,00 US-Dollar. In der Spitze waren sogar mehr als 40 Prozent des Börsenwertes verloren gegangen.

Negativ waren die Nachrichten für die Stimmung in der internationalen Luxusgüter- und Bekleidungsbranche. An der Euronext in Paris fielen die Kurse von LVMH, Kering und Hermes bis zu 1,3 Prozent.

Am deutschen Markt sanken die Anteile von Adidas um ein Prozent, Puma um 2,6 Prozent und wie schon erwähnt Zalando um 3,5 Prozent.

Adyen führt Talfahrt fort

Mit einem Verlust von 0,53 prozent ging auch der Euro-Stoxx-50 aus dem Handel. Der Niederländische Zahlungsabwickler Adyen setzte nach schlechten Halbjahreszahlen die Talfahrt fort und ging mit einem Verlust von 5,11 Prozent aus dem Handel.

Bei den Amerikanischen Börsen ließ der Nasdaq-100 mit einem Minus von 0,59 Prozent am meisten nach. Der S&P-500 verlor lediglich 0,20 Prozent. Der Dow-Jones gewann sogar 0,07 Prozent dazu.

(Mit Material von dpa-FXA)

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