Dax Vorbörse

Heute ist Handelstag – Dax gibt vorbörslich weiter nach – Euro setzt Talfahrt fort

onvista · Uhr
Quelle: Pavel Ignatov/Shutterstock.com

Der Dax dürfte am Tag der Deutschen Einheit an seinen letztlich schwachen Wochenauftakt anknüpfen. Der X-Dax signalisierte am Dienstag eine Stunde vor dem Auftakt einen Abschlag von 0,58 Prozent auf 15.158 Punkte, womit sich der Leitindex wieder seinem jüngsten Verlaufstief von 15.138 Zählern annähern würde. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 zeichnete sich ebenfalls ein schwacher Start ab. 

Der Dax steuert also wieder sein tiefstes Niveau seit März an, nachdem sein zwischenzeitlicher Erholungsversuch am Montagnachmittag schon zu Ende gegangen war. Schwache internationale Vorgaben gelten als Wegweiser, denn auch an den Börsen in Asien gab es am Morgen wieder klare Verluste. Zurückgeführt wurden diese auf den neuerlichen Anstieg der US-Anleiherenditen und den starken US-Dollar. 

Laut den Experten der Commerzbank steigen die Renditen von Staatsanleihen derzeit auf breiter Front, von Europa bis in die USA. Dies stehe im Zusammenhang mit anhaltenden Inflationssorgen und der Notwendigkeit, die Zinsen noch länger hoch zu halten. Ein solider ISM-Bericht für die US-Industrie habe dazu beigetragen, indem er eine robuste Verfassung der US-Wirtschaft signalisierte. Dies hatte am Vorabend zumindest auch an der Wall Street die Kurse gebremst, weil es der US-Notenbank Fed Spielraum für weiter hohe Zinsen gibt. 

Einzelwerte im Überblick

Auf Unternehmensseite blieb die Nachrichtenlage feiertagsbedingt ruhig. Die Thyssenkrupp-Aktien könnten am Dienstag ins Blickfeld rücken, vorbörslich allerdings waren sie nicht auffällig. Ein Händler verwies auf Aussagen von Ursula Gather, der Chefin der Krupp-Stiftung. Diese forderte im Interview mit der "Rheinischen Post" eine schnelle Entscheidung über die Zukunft der Stahlsparte und die Auszahlung einer Dividende. 

Erneut könnten aber Analystenkommentare für Bewegung sorgen. Bei Rational zeichnet sich ein 2,7 Prozent schwächerer Auftakt ab, nachdem die Privatbank Berenberg ihre Kaufempfehlung für den Großküchenausrüster aufgegeben hat. Laut dem neu zuständigen Analysten Fraser Donlon spricht der jüngste Auftragstrend für ein schwächeres Jahr 2024. Vor diesem Hintergrund sei die Bewertung der Papiere nun angemessen und bedeutende Kurstreiber unwahrscheinlich. 

Mit 1,4 Prozent im Plus bewegten sich dagegen vorbörslich die Papiere von Nemetschek, hier gab die Barclays Bank ihr bislang negatives Votum auf. Das Marktumfeld für den Bausoftware-Hersteller sei widerstandsfähiger, schrieb Analyst James Goodman in einer Branchenstudie. Dies mache das Verhältnis von Chancen und Risiken ausgewogener.

Dow Jones gibt weiter nach

Am US-Aktienmarkt hat der Leitindex Dow Jones Industrial zum Monatsstart an seine jüngsten Verluste angeknüpft und etwas weiter nachgegeben. Angesichts der anhaltenden Unsicherheit über die künftige Geldpolitik lastete am Montag weiterhin die Furcht vor steigenden Zinsen auf dem Aktienmarkt. Denn die Stimmung in der Industrie hat sich im September überraschend stark aufgehellt. Dies könnte die Notenbank dazu veranlassen, im Kampf gegen die Inflation die Leitzinsen noch einmal nachzulegen. Indes herrschte Erleichterung, dass im letzten Moment eine Haushaltssperre abgewendet wurde. Der Dow verlor 0,22 Prozent auf 33.433,35 Punkte.

Asiens Börsen schwach

Die wichtigsten Aktienmärkte in Asien haben am Dienstag nachgegeben. Die Sorge vor weiter steigenden Zinsen in den USA belastete auch in Asien die Märkte. In Japan büßte der Leitindex Nikkei 225 zuletzt 1,7 Prozent ein. Der Hang-Seng-Index der chinesischen Sonderverwaltungsregion gab im späten Handel um rund drei Prozent nach. Dort hatte der Handel am Vortag geruht. In China blieben die Börsen wegen eines Feiertags geschlossen.

Renten

Bund-Future               127,84         0,09%

Euro fällt zum US-Dollar auf den tiefsten Stand seit Dezember 

Der Euro hat am Dienstag seine Talfahrt der vergangenen Tage und Wochen fortgesetzt. Die Gemeinschaftswährung fiel in der Nacht auf Dienstag bis auf 1,0460 US-Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit Dezember.

Am Vortag war der Euro wegen trüben Konjunkturnachrichten aus der Eurozone und robusten Konjunkturdaten aus den USA bereits unter Druck geraten und unter die Marke von 1,05 Dollar gefallen. Seit dem Jahreshoch von knapp 1,13 Dollar im Sommer summiert sich das Minus inzwischen auf mehr als acht Cent. 

Nach Einschätzung von Ralf Umlauf, Analyst bei der Landesbank Hessen-Thüringen, nehmen die Gefahren für die US-Konjunktur ab. Im Gegenzug sollten mit Blick auf die Geldpolitik der US-Notenbank die Zinserwartungen zunehmen. 

Die Fed hatte auf ihrer letzten Sitzung die Zinsen nicht angehoben. Sie hatte künftige Erhöhungen jedoch nicht ausgeschlossen.

Euro/USD                 1,0464          -0,13%

USD/Yen               149,8840           0,02%

Euro/Yen              156,8445           -0,11%

Ölpreise geben weiter nach - September-Gewinne wieder weg 

Die Ölpreise haben am Dienstag weiter nachgegeben und ihre Korrektur der vergangenen Handelstage fortgesetzt. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Dezember fiel im frühen Handel um 95 Cent auf 89,75 US-Dollar und rutschte wieder unter die Marke von 90 Dollar. Damit gab der Preis seine Gewinne aus der zweiten September-Hälfte ab und kostet in etwa so viel wie vor einem Monat.

Am Donnerstag vergangener Woche war der Preis für ein Barrel vor allem wegen Sorgen über das knappe Angebot noch bis auf fast 98 Dollar gestiegen, bevor zum Wochenausklang eine Korrektur begann. Ähnlich wie beim Brent sah es auch bei der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) aus. Der Preis für ein Barrel der Sorte WTI fiel am Dienstag um 71 Cent auf 88,11 Dollar - am Donnerstag kostete ein Barrel zeitweise noch 95 Dollar. 

Am Montag sorgten Nachrichten über einen baldigen Wiederanlauf einer Ölpipeline zwischen dem Irak und der Türkei für einen kräftigen Preisrückgang. Allerdings blieb zunächst unklar, wann genau der Betrieb wieder anlaufen soll. Aus dem Irak hieß es, zunächst müssten noch einige Belange zwischen den beiden Ländern geklärt werden. Die Pipeline kann pro Tag etwa eine halbe Million Barrel Erdöl transportieren. Wegen finanzieller Streitigkeiten zwischen Irak und der Türkei liegt der Betrieb seit etwa einem halben Jahr auf Eis. 

Ein Anlaufen könnte helfen, den angespannten Markt etwas zu entlasten. In der zweiten September-Hälfte sorgte das knappe Angebot großer Förderländer wie Saudi-Arabien und Russland für deutliche Preisaufschläge. Hinzu kamen geringe Rohölvorräte, vor allem in den USA. Die Nachfrage ist robust, weil die Vereinigten Staaten bisher nicht in die vielfach befürchtete Rezession gefallen sind und die angeschlagene Wirtschaft Chinas sich etwas stabilisiert hat.

Brent                      89,86             -0,85 USD

WTI                        88,19             -0,64 USD

Umstufungen von Aktien 

- BARCLAYS HEBT NEMETSCHEK AUF 'EQUAL WEIGHT' (UNDERWEIGHT) - ZIEL 60 EUR 

- BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR TEAMVIEWER AUF 18 (17) EUR - 'OVERWEIGHT' 

- BERENBERG SENKT RATIONAL AUF 'HOLD' (BUY) - ZIEL 630 (885) EUR 

- UBS SENKT ZIEL FÜR FUCHS SE AUF 37 (38) EUR - 'NEUTRAL' 

- BARCLAYS HEBT HEXAGON AUF 'EQUAL WEIGHT' (UNDERWEIGHT) - ZIEL 100 SEK 

- CITIGROUP SENKT AKER CARBON CAPTURE AUF 'NEUTRAL' - ZIEL 13 NOK 

- DEUTSCHE BANK RESEARCH HEBT KONE AUF 'HOLD' (SELL) - ZIEL 41 EUR 

- JEFFERIES SENKT VISTRY AUF 'HOLD' (BUY) - ZIEL 999 (1231) PENCE 

- JPMORGAN NIMMT AKER BP MIT 'OVERWEIGHT' WIEDER AUF - ZIEL 380 NOK 

- JPMORGAN NIMMT AKER SOLUTIONS MIT 'UNDERWEIGHT' WIEDER AUF - ZIEL 37 NOK 

- JPMORGAN NIMMT ENQUEST MIT 'OVERWEIGHT' WIEDER AUF - ZIEL 27 PENCE 

- JPMORGAN NIMMT PETROFAC MIT 'NEUTRAL' WIEDER AUF - ZIEL 90 PENCE 

- JPMORGAN NIMMT SAIPEM MIT 'OVERWEIGHT' WIEDER AUF - ZIEL 2,75 EUR 

- JPMORGAN NIMMT SUBSEA 7 MIT 'UNDERWEIGHT' WIEDER AUF - ZIEL 135 NOK 

- JPMORGAN NIMMT TECHNIP ENERGIES MIT 'OVERWEIGHT' WIEDER AUF - ZIEL 28 EUR 

- JPMORGAN NIMMT TULLOW OIL MIT 'OVERWEIGHT' WIEDER AUF - ZIEL 55 PENCE 

- JPMORGAN NIMMT WOOD GROUP MIT 'OVERWEIGHT' WIEDER AUF - ZIEL 210 PENCE 

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR WIZZ AIR AUF 3850 (3900) PENCE - 'OVERWEIGHT' 

- UBS SENKT ZIEL FÜR RICHEMONT AUF 147 (170) CHF - 'BUY' 

- WDH/JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR VESTAS AUF 206 (238) DKK - 'BUY' 

- WDH/UBS SENKT BURBERRY AUF 'SELL' (NEUTRAL) - ZIEL 1614 (2285) PENCE

Termine Unternehmen

USA: Auto-Absatz 09/23

Termine Konjunktur

08:30 CHE: Verbraucherpreise 9/23

08:45 FRA: Haushaltssaldo 08/23

22:30 USA: API Ölbericht (Woche)

Sonstige Termine

keine sonstigen Termine

Hinweis

DEU: Feiertag, Börse geöffnet

CHN: Feiertag, kein Börsenhandel

KOR: Feiertag, kein Börsenhandel

Redaktion onvista/dpa-AFX

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