Dax Tagesrückblick

Abverkauf nach neuem Allzeithoch

onvista · Uhr
Quelle: Aleksandra Gigowska/Shutterstock.com

Nach den Kommentaren von US-Notenbank-Chef Jerome Powell auf der Pressekonferenz gestern Abend nach dem US-Zinsentscheid startete der deutsche Leitindex heute Morgen gut 200 Punkte oberhalb des gestrigen Schlusskursniveaus um 16.950 Punkte in den Handel.

Die 17.000er-Marke war somit zum Greifen nahe und die Käufer packten die Gelegenheit beim Schopf: Der deutsche Leitindex stieg noch in der ersten Handelsstunde auf ein neues Allzeithoch bei 17.003 Punkten.

Die 17.000er Marke konnte allerdings nicht lange gehalten werden. Der Index verlor im Anschluss bis zum Mittag bereits gut 150 Punkte vom Tageshoch. Nach den hawkishen Kommentaren von EZB-Chefin Lagarde am Nachmittag gab der Index dann weitere 150 Punkte nach und fiel zwischenzeitlich deutlich unter die 16.700er Marke zurück.

Am Ende des Tages ging der Index nach einem turbulenten Handelsverlauf mit einem marginalen Plus von 7 Punkten bei 16.771 Punkten aus dem Handel. Das Tageshoch war bei bei 17.003 Punkten.

Immobilien-Aktien gefragt

Immobilien-Aktien reagierten am Donnerstag mit Kursgewinnen auf die dovishen Powell-Kommentare. Vonovia etwa kletterten im Dax um gut acht Prozent nach oben, angetrieben zusätzlich von einer Kaufempfehlung der ING.

Bau- und Immobilienfinanzierungen werden bei fallenden Zinsen wieder günstiger, dies kann die Nachfrage am Wohnungsmarkt ankurbeln. Tagesgewinner im deutschen Leitindex waren allerdings die Titel von Siemens Energy mit einem Zugewinn von gut 9 Prozent. Hier gab es allerdings keine neuen unternehmensspezifischen Nachrichten.

Telekom & DHL: Bund plant Verkäufe

Ein Bericht des "Spiegel" sorgte bei den Aktien der Telekom und von DHL  für kräftige Abgaben von 3,4 beziehungsweise 1,0 Prozent für DHL. Laut dem Magazin will die Bundesregierung die Sanierung der Deutschen Bahn mit Verkäufen von Aktien der Telekom sowie der DHL finanzieren. Umdenken musste die Ampel nach dem Haushaltsurteil des Bundesverfassungsgerichts. Bei der Telekom wolle die Regierung wohl nur noch eine strategische Beteiligung von 25 Prozent zuzüglich einer Aktie halten.

Bei der DHL hingegen plane die Ampel, sich von mehr Anteilen zu trennen, schreibt das Magazin. Im Fokus stand zudem einmal mehr der Antikörper-Spezialist Morphosys, diesmal mit einer Kapitalerhöhung. Insgesamt seien gut 3,4 Millionen Aktien bei institutionellen Anlegern zum Preis von 30 Euro pro Stück platziert worden, teilte das Unternehmen mit. Für den Kurs ging es entsprechend bergab, das Minus belief sich zuletzt aber nur noch auf 5,8 Prozent bei einem Kurs von rund 33 Euro.

EUR/USD steigt Richtung 1,10er Marke 

Der Kurs des Euro ist am Donnerstag nach geldpolitischen Beschlüssen der Europäischen Zentralbank (EZB) deutlich gestiegen und knüpfte an die kräftigen Gewinne vom Vortag an. Am Nachmittag wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,0997 US-Dollar gehandelt. Damit ging es mit dem Kurs seit Mittwoch um etwa 2 Cent nach oben auf den höchsten Stand seit Ende November. Die EZB setzte den Referenzkurs auf 1,0919 (Mittwoch: 1,0787) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9158 (0,9270) Euro.

Am Nachmittag wurde den Anlegern am Devisenmarkt klar, dass die EZB den Leitzins noch längere Zeit auf dem erhöhten Niveau halten wird. Auf der letzten Zinssitzung in diesem Jahr hatte die Notenbank die Leitzinsen das zweite Mal in Folge nicht verändert. Zugleich wurde deutlich gemacht, dass der Kampf gegen die hohe Inflation noch nicht beendet sei. "Wir haben überhaupt nicht über Zinssenkungen gesprochen", sagte EZB-Präsidentin Christine Lagarde im Anschluss an die Zinssitzung des EZB-Rats. (mit Material von dpa-AFX)

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