Dax Tagesrückblick 22.01.2024

US-Rekordjagd hilft auch deutschen Aktien - Aurubis in den Schlagzeilen

onvista · Uhr
Quelle: Imagentle/SHutterstock.com

Die anhaltende Rekordjagd an den US-Börsen hat am Montag auch dem deutschen Aktienmarkt Auftrieb gegeben. Der zwischendurch etwas schwächelnde Dax baute am Nachmittag seine Gewinne wieder aus und schloss 0,8 Prozent höher mit 16.683 Punkten. Damit schaffte er es über die 21-Tage-Linie, die als wichtiger Indikator für den kurzfristigen Trend gilt.

Für den MDax der mittelgroßen Unternehmenswerte ging es letztlich um 1,24 Prozent auf 25.748 Punkte hoch. Auch in Europa stiegen die Kurse. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verabschiedete sich rund 0,7 Prozent fester aus dem Handel. Die nationalen Indizes in Paris und London verzeichneten ebenfalls Gewinne.

Im Blick steht diese Woche die am Donnerstag erwartete Leitzinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB). Eine Zinsänderung für die Eurozone wird dann zwar nicht erwartet. Angesichts der Zinssenkungen, die der Markt für den Jahresverlauf schon einpreist, dürften aber die Begleitaussagen der Notenbanker stark im Fokus stehen. Auch die Berichtssaison mit den Quartalsbilanzen einiger US-Tech-Giganten könnte im Wochenverlauf Impulse mit sich bringen.

Aurubis entlässt wohl drei Vorstände

Ein von Aurubis bestätigter Bericht über gravierende personelle Veränderungen in der Unternehmensführung hat die Aktien des Kupferkonzerns am Montag belastet. Zum Handelsschluss stand ein Minus von vier Prozent zu Buche. Damit war die Aktie der größte MDax-Verlierer und notiert auf dem tiefsten Stand seit Anfang September. Damals hatte das Unternehmen wegen umfangreicher Metalldiebstähle, die ihm einen dreistelligen Millionenschaden eingebrockt hatten, den Gewinnausblick für das Geschäftsjahr gestrichen. Die Diebstähle und Schäden sind nun auch der Grund für die personellen Konsequenzen.

Das Unternehmen teilte mit, dass Vertreter des Aufsichtsrats mit drei von vier Vorstandsmitgliedern über eine vorzeitige Beendigung ihrer Vorstandstätigkeit verhandelten. Demnach würden Unternehmenschef Roland Harings zum 30. September, Finanzvorstand Rainer Verhoeven zum 30. Juni und Produktionsvorstand Heiko Arnold zum 29. Februar 2024 aus dem Vorstand ausscheiden. Eine Entscheidung im Aufsichtsrat solle am Dienstag fallen. Davor hatte das "Manager Magazin" unter Berufung auf Unternehmenskreise entsprechend berichtet. Im Amt bleibt dessen Bericht zufolge nur das vor einem Jahr neu bestellte und für Recycling zuständige Vorstandsmitglied Inge Hofkens.

Hypoport die Nummer drei im SDax

Auf der Gewinnerseite stand am Montag die Aktie des Finanzdienstleisters Hypoport. Der rechnet nach dem Geschäftseinbruch bei Immobilienkrediten mit einer weiteren Erholung. Der jüngste Rückgang der Zinsen, etwas niedrigere Immobilienpreise und steigende Mieten dürften mehr Familien zum Kauf von Wohneigentum motivieren, sagte Vorstandschef Ronald Slabke am Montag bei der Vorlage von Eckdaten zum vierten Quartal.

Die Entwicklung werde sich 2024 voraussichtlich fortsetzen. Zuletzt vermittelte Hypoports Plattform Europace erstmals seit Beginn der Krise insgesamt eine größere Summe an Baudarlehen, Ratenkrediten und Bausparverträgen als im Vorjahreszeitraum. Für die gebeutelte Hypoport-Aktie ging es nach den Neuigkeiten aufwärts. Das Papier gewann knapp sieben Prozent und landete damit im SDax auf Platz drei hinter Deutz und Süss Microtec.

Zugleich machte Hypoport seine seit dem Jahreswechsel eingefahrenen Kursverluste mehr als wett. Von den Rekordkursen aus der Zeit der Corona-Krise ist die Aktie jedoch weit entfernt: Vor knapp drei Jahren im Februar 2021 hatten Anleger für das Papier bis zu 618 Euro bezahlt. Inzwischen liegt der Kurs wieder auf einem ähnlichen Niveau wie vor der Pandemie im Jahr 2019. (mit Material von dpa-AFX)

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