Börse am Morgen 04.04.2024

Dax stabil – Warten auf US-Jobbericht – Apple plant Haushaltsroboter – Grenke steigert Neugeschäfte

onvista · Uhr
Quelle: viewimage/Shutterstock.com

Der Dax hat sich am Donnerstagmorgen kaum vom Fleck bewegt. Anleger warten ab, denn am Freitag steht der mit Spannung erwartete Arbeitsmarktbericht der US-Regierung für März auf der Agenda. Nach gut einer Stunde Handel liegt der Dax mit 0,05 Prozent im Plus bei 18.377 Punkten.

Am Dienstag nach Ostern war der Dax noch bis auf 18.567 Punkte und damit ein Rekordhoch geklettert, bevor im Sog einer schwächeren Wall Street Gewinnmitnahmen einsetzten. Am Mittwoch folgte eine leichte Erholung, da sich die Inflation in der Eurozone im März überraschend stark abgeschwächt hatte und damit den Hoffnungen auf eine erste Leitzinssenkung im Juni frischen Auftrieb gab.

In den USA indes, wo am Mittwoch mehrheitlich erneut starke Wirtschaftsdaten vorgelegt wurden, hatte Notenbank-Präsident Jerome Powell die abwartende Haltung der Fed ein weiteres Mal bekräftigt. Die US-Notenbank Fed werde auf klarere Anzeichen einer niedrigeren Inflation warten, bevor die Zinssätze gesenkt würden, hieß es.

„Am Markt wird seit drei Monaten inzwischen über die Diskrepanz zwischen den Zinssenkungserwartungen und der wirtschaftlichen Realität diskutiert“, sagte Stephen Innes, Managing Partner bei SPI Asset Management. Sollte der US-Jobbericht am Freitag die Erwartungen übertreffen, insbesondere wenn er mit starken durchschnittlichen Stundenlöhnen einhergeht, „könnte dies für Aktien zur Stunde der Wahrheit werden“, befürchtet er.

Apple denkt über Haushalts-Roboter nach

Apple erwägt offenbar den Einstieg ins Geschäft mit Roboter-Technik fürs Zuhause. Unter anderem hätten sich Apple-Ingenieure mit einem Roboter beschäftigt, der Menschen im Haushalt folgen könne, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Auch sei ein Tisch-Gerät mit beweglichem Display entwickelt worden, hieß es unter Berufung auf informierte Personen. Es sei allerdings offen, ob solche Produkte es am Ende zu Verbrauchern schaffen.

Apple hatte vor einigen Wochen sein Autoprojekt nach rund einem Jahrzehnt Entwicklung und Milliardenausgaben aufgegeben. Die Roboter-Entwicklung bei Apple habe innerhalb des Autoprojekts begonnen und könne von der dabei bereits geleisteten Arbeit profitieren, schrieb Bloomberg.

Bisher sind Roboter für den Haushalt ein Nischengeschäft. Amazon stellte 2021 seinen Roboter Astro vor, der durch Räume rollen, Sprachbefehle annehmen und Informationen auf einem Display anzeigen kann. Das über 1500 Dollar teure Gerät wird allerdings bisher nur in kleinen Stückzahlen in den USA angeboten. Amazon stellte jüngst eine Version vor, die zur Überwachung von Geschäftsräumen eingesetzt werden kann.

Auf den Bericht zu Apples angeblichen Plänen folgte ein kurzfristiger Kurssprung für die Aktie des Robotersauger-Pioniers iRobot - möglicherweise aufgrund von Hoffnungen, Apple könne das Unternehmen kaufen, um sich - in Anlehnung an iPhone, iPad und Co. - dessen Namen zu sichern. Amazon hatte jüngst Pläne zur Übernahme von iRobot nach Gegenwind von Wettbewerbshütern offiziell aufgegeben.

Grenke steigert Neugeschäft zum Jahresstart

Der Leasingspezialist Grenke ist mit mehr Geschäft ins Jahr gestartet. Im ersten Quartal wuchs das Leasingneugeschäft im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 9,8 Prozent auf 669,8 Millionen Euro, wie das im SDax gelistete Unternehmen am Donnerstag in Baden-Baden mitteilte. Zudem konnte Grenke die gestiegenen Zinsen an seine Kunden weitergeben. Die Deckungsbeitragsmarge (DB2-Marge) des Neugeschäfts legte dadurch von 16,7 auf 16,8 Prozent zu. Damit erreichte das Unternehmen etwa sein mittelfristiges Ziel von rund 17 Prozent.

Vorstandschef Sebastian Hirsch berichtete von einer stabilen Nachfrage. Mit Blick auf die jüngsten Zahlen sieht er das Unternehmen auf gutem Weg zu seinen Zielen für das laufende Geschäftsjahr. Grenke peilt für 2024 bisher ein Leasingneugeschäft von 3 bis 3,2 Milliarden Euro an. Der Konzerngewinn soll 95 bis 115 Millionen Euro erreichen.

Chiphersteller SK Hynix will erstes Chip-Werk in den USA bauen

Der südkoreanische Chiphersteller SK Hynix will sein erstes Chip-Werk in den USA aufbauen. Dafür seien Investitionen von 3,87 Milliarden US-Dollar geplant, teilte das Unternehmen in der Nacht zum Donnerstag mit. Im Bundesstaat Indiana soll eine Produktionsstätte sowie ein Forschungszentrum für Speicherchips mit hoher Bandbreite (HBM) entstehen, die für Produkte mit Künstlicher Intelligenz notwendig sind. In dem Werk sollen dabei die einzelnen Chips weiterverarbeitet werden. Dabei werden diese samt ihrer Anschlussstellen mit einem Trägermaterial ummantelt (Packaging), ein Schritt zwischen der Fertigung von Chips aus Wafern und deren Einbau in elektronische Geräte.

Die Massenfertigung soll in der zweiten Jahreshälfte 2028 beginnen. Dabei hat Hynix auch Zuschüsse im Rahmen des Chips and Science Act beantragt, mit dem die US-Regierung die Halbleiterindustrie in ihrem Land fördert. Die USA sind bestrebt, ihre Packaging-Kapazitäten auszubauen, die derzeit einen Engpass für die amerikanische Halbleiterindustrie darstellen. Die USA verfügen derzeit nur über drei Prozent der Packaging-Kapazität weltweit. Das bedeutet, dass die in dem Land hergestellten Chips für die Weiterverarbeitung häufig nach Asien transportiert werden müssen. Das Projekt von SK Hynix wäre daher ein erheblicher Schritt nach vorn.

SK Hynix hatte vor zwei Jahren angekündigt, in den USA expandieren und dafür rund 15 Milliarden Dollar in die Hand nehmen zu wollen. Die nun beschlossene Investition ist Unternehmensangaben zufolge ein Teil davon.

Die Südkoreaner sind mit Blick auf den KI-Boom einer der wichtigsten Hersteller und Entwickler sogenannter HBM-Chips, die in Zusammenarbeit mit den Prozessoren des US-Herstellers Nvidia laufen.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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