Börse am Morgen 31.10.2024

Dax im Minus – Airbus gefragt – Shell verdient mehr als erwartet – Aixtron nach Zahlen gefragt

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Dax
Quelle: Curioso/Shutterstock.com

Der Dax steckt in der Korrektur. Am Donnerstag weitete er zum Start in den Xetra-Handel seine jüngsten Verluste aus. Mit einem Minus von zuletzt 0,5 Prozent auf 19.180 Punkte nähert er sich der 19.000-Punkte-Marke.

Am Dienstag war der deutsche Leitindex mit einem Vorstoß auf das jüngste Rekordhoch bei rund 19.675 Punkten gescheitert. Auf Sicht des nun endenden Monats steht er inzwischen im Minus. Für das Gesamtjahr liegt er aber immer noch 14 Prozent vorne.

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Airbus: Gewinn steigt stärker als gedacht – Aktie an Dax-Spitze

Gestern Abend hat Airbus die Zahlen für das dritte Quartal des laufenden Jahres veröffentlicht. Der weltgrößte Flugzeughersteller Airbus steuert trotz eines überraschend guten Sommers auf einen turbulenten Jahresschluss zu. Das Ziel von 770 Flugzeug-Auslieferungen in diesem Jahr bleibe eine schwierige Aufgabe, sagte Vorstandschef Guillaume Faury am Mittwochabend in Toulouse. Faury hofft, dass Triebwerkshersteller und andere Zulieferer trotz Engpässen genügend Bauteile liefern.

Quartalszahlen Q3/24 Airbus im Überblick

Am Finanzmarkt kamen die Neuigkeiten gut an: Die Aktie stieg gestern nachbörslich, nachdem die Zahlen verkündet worden waren. So geht es im frühen Handel weiter: Nach gut einer Stunde liegt die Aktie mit über 3,3 Prozent im Plus bei 144,40 Euro. Von ihrem Rekordhoch von fast 173 Euro aus dem März ist sie aber noch weit entfernt.

Anfang Juni hatte Faury noch verkündet, wegen anhaltender Engpässe bei Zulieferern, in diesem Jahr 800 Passagierjets auszuliefern. Selbst die jetzt geplanten 770 Jets erweisen sich als Herausforderung. „Wir hoffen, dass wir am Ende des Jahres keine Segelflugzeuge bauen müssen“, sagte Faury mit Blick auf die Lieferprobleme der Triebwerkshersteller.

An Aufträgen mangelt es dem Konzern jedoch nicht: Ende September saß Airbus auf Bestellungen über fast 8750 Passagier- und Frachtjets. Bei den Mittelstreckenjets aus der A320neo-Familie ist der Hersteller bis Ende des Jahrzehnts ausgebucht. 

Weil die Kosten explodierten, hatte Faury im Juni auch sein Gewinnziel für den Gesamtkonzern zusammengestrichen: Der um Sonderposten bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (bereinigtes Ebit) soll statt der ursprünglich angepeilten 6,5 bis 7 Milliarden Euro seither nur noch 5,5 Milliarden Euro erreichen.

An den gekappten Zielen hält der Manager auch jetzt noch fest - auch wenn Airbus nach neun Monaten erst 497 Passagierjets an seine Kunden übergeben hat. Die Zahlen vom Oktober liegen bisher nicht vor. Doch für November und Dezember erwartet Faury bereits ähnliche Herausforderungen wie in den vergangenen Jahren. Da hatte das Unternehmen innerhalb eines Monats wiederholt mehr als 100 Flugzeuge ausgeliefert.

Shell schneidet besser ab als erwartet und kauft weitere Aktien zurück

Shell hat im dritten Quartal wegen niedrigerer Ölpreise einen leicht niedrigeren Gewinn verzeichnet. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn sei im Vergleich zum Vorjahr um drei Prozent auf rund sechs Milliarden Dollar gefallen.

Damit übertraf das Unternehmen die Erwartungen der Experten jedoch deutlich, die im Schnitt von 5,4 Milliarden Dollar ausgingen. Der Umsatz sank um sieben Prozent auf 71 Milliarden Dollar. Auch hier schnitt Shell besser ab als erwartet.

Zudem konnten die Schulden stärker gesenkt werden, als Analysten erwartet hatten. Dies gibt dem Konzern Spielraum, das Tempo bei den Aktienrückkäufen beibehalten zu können. Shell kündigte den Rückkauf von weiteren Anteilen für 3,5 Milliarden Dollar an. Einige Experten hatten damit gerechnet, dass Shell das Volumen etwas reduziert.

Die Shell-Aktie liegt im frühen Handel 0,9 Prozent im Plus bei 25,13 Pfund.

Aixtron gefragt - Konkreter Umsatzausblick für 2025 kommt gut an

Ein konkreter Umsatzausblick von Aixtron für das kommende Jahr hat die Anleger am Donnerstag ein Stück weit beruhigt. Der Aktienkurs stieg kurz nach dem Handelsstart um mehr als 6,5 Prozent auf fast 16 Euro. Damit nimmt der jüngste Bodenbildungsversuch im Bereich um 15 Euro Kontur an. Das Jahresminus verringerte sich damit auf knapp 60 Prozent. Allerdings hat die Aixtron-Aktie seit Jahresbeginn mit minus 60 Prozent immer noch die schlechteste Kursentwicklung im MDax.

Aktie aus dem MDax und TecDax
Aixtron blickt vorsichtig aufs kommende Jahr - Ziele für 2024 bestätigt · Uhr · dpa-AFX
Aixtron blickt vorsichtig aufs kommende Jahr - Ziele für 2024 bestätigt

Das Geschäftsumfeld für Aixtron bleibt schwierig, da Chipkonzerne auch wegen der Flaute des Automarktes zurückhaltender in neue Kapazitäten investieren. Generell ist im Aixtron-Aktienkurs aber bereits viel Gegenwind beim Wachstum eingepreist, nachdem die Hoffnungen auf einen anhaltenden Chip-Investitionsboom in den vergangenen Monaten mehrere Dämpfer erhalten hatten.

Trotz enttäuschender Auftragseingänge habe der Chipausrüster die Jahresziele bestätigt, schrieb Analyst Simon Coles von der Barclays-Bank in einer ersten Einschätzung. Zudem sei der Umsatzausblick für 2025 zumindest „viel vernünftiger“ als frühere Indikationen. Die Erlöse sieht Aixtron im kommenden Jahr bestenfalls auf 2024er-Niveau. Für die Markterwartungen an Aixtron sieht Coles damit leichte Korrekturrisiken.

Analyst Olivia Honychurch vom Investmenthaus Jefferies glaubt indes, dass Aixtron mit dem frühen Ausblick auf das kommende Jahr den Investoren etwas Unsicherheit nehmen dürfte - dies sei letztendlich positiv im aktuellen Umfeld.

Gastgewerbe mit geringeren Umsätzen im August

Umsatzrückgang für Deutschlands Gastwirte und Hoteliers ausgerechnet im Ferienmonat August: Die Betriebe erlösten in dem Monat sowohl bereinigt um Preiserhöhungen (real) als auch nominal weniger als im Juli des laufenden Jahres, wie das Statistische Bundesamt ermittelt hat. Real lagen die Umsätze demnach um 1,3 Prozent niedriger als im Vormonat, nominal betrug das Minus 0,9 Prozent.

Auch die längerfristige Perspektive ist kaum besser: Verglichen mit dem August 2023 sanken die Umsätze im Gastgewerbe real um 2,4 Prozent. Nominal ergab sich zumindest ein leichtes Plus von 1,0 Prozent.

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Wie der Standort Deutschland noch zu retten wäre

Das Umsatzniveau der Zeit vor der Corona-Pandemie hat die Branche bei Weitem noch nicht erreicht: Im August 2019 lag der Gastgewerbeumsatz real um 12,6 Prozent höher. Während der Pandemie hatte die Bundesregierung das Gastgewerbe zeitweise mit einem ermäßigten Mehrwertsteuersatz unterstützt. Seit dem 1. Januar 2024 gilt für Speisen in der Gastronomie wieder der reguläre Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent, das hat höhere Preise für die Kundschaft zur Folge.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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