Börse am Morgen 06.11.2024

Plus 1,5 Prozent: Dax im Plus – Anleger nehmen Trumps Wahlsieg gelassen – Vonovias ehrgeizige Ziele

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Quelle: Curioso.Photography/Shutterstock.com

Mit Käufen haben Investoren am deutschen Aktienmarkt am Mittwoch auf den sich deutlich abzeichnenden Sieg Donald Trumps bei der US-Präsidentschaftswahl reagiert. Der Dax legte im frühen Xetra-Handel um 1,5 Prozent auf 19.544 Punkte deutlich zu. Vorbörslich waren zeitweise noch Verluste des Dax indiziert worden.

Der Republikaner Trump sicherte sich bei der Abstimmung in den USA laut Prognosen von Fernsehsendern den wichtigen Swing State Pennsylvania. Trump erklärte sich bereits zum Sieger der Wahl. Zuvor hatte er die Swing States North Carolina und Georgia für sich entschieden und sich damit einen entscheidenden Vorsprung vor seiner Kontrahentin Kamala Harris verschafft.

„Es war wohl wieder einmal die Wirtschaft, die den Ausgang der US-Präsidentschaftswahlen im Wesentlichen entschieden hat“, vermutet Robert Greil, Chefstratege beim Bankhaus Merck Finck. So hätten viele Amerikaner die stark gestiegenen Preise beklagt - auch wenn daran eher die Nachwirkungen der Covid-Pandemie Schuld gewesen seien als die Administration des noch amtierenden Präsidenten Joe Biden. Das habe jedoch „für viele Bürger an der Wahlurne offensichtlich keine große Rolle gespielt“, so Greil.

Analysen von DWS, Union Investment und Co.
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Was Profi-Investoren von der US-Wahl erwarten

Vonovia will 2028 operativ 30 Prozent mehr verdienen - Neubau vor Neustart

Deutschlands größter Wohnimmobilienkonzern Vonovia schaltet nach zwei Jahren der Bilanzschonung wieder auf Wachstum und will mehr investieren. „Unser Kerngeschäft läuft hervorragend, nahezu alle unsere Wohnungen sind vermietet“, sagte Unternehmenschef Rolf Buch bei Vorlage der Neunmonatszahlen am Mittwoch. Die wichtigsten Unternehmenszahlen entwickelten sich wie erwartet und das Unternehmen werde alle seine Ziele für das laufende Jahr am oberen Ende der Erwartungen erreichen. Für 2025 und die folgenden Jahre blicke der Vorstand zuversichtlich nach vorn.

So rücken die während der Stabilisierungsphase zurückgefahrenen Geschäfte, wie etwa die Projektentwicklung und zusätzliche Dienstleistungen rund um die Immobilie in den Fokus. Bis 2028 sollen diese Bereiche 20 bis 25 Prozent zum bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) beitragen, teilte der Dax-Konzern in Bochum mit.

In der Summe seien dies rund 500 bis 700 Millionen Euro. Insgesamt peilt Vonovia 2028 einen operativen Gewinn von 3,2 bis 3,5 Milliarden Euro an. Das wären etwa 30 Prozent mehr als die im laufenden Jahr angestrebten 2,55 bis 2,65 Milliarden Euro. Im kommenden Jahr soll das operative Ergebnis auf 2,7 bis 2,8 Milliarden Euro zulegen.

Um diese Ziele zu erreichen, will Vonovia mehr investieren. Dabei setzt der Immobilienkonzern verstärkt auf serielle Sanierung und seriellen Neubau. Im kommenden Jahr wollen die Bochumer 1,2 Milliarden Euro in energetische Sanierung, Neubau sowie den Ausbau von Photovoltaik und Wärmepumpen stecken. Bis 2028 sollen die Investitionen auf bis zu zwei Milliarden Euro pro Jahr verdoppelt werden.

Henkel vorsichtig optimistischer für Ergebnisse 2024

Der Konsumgüterkonzern Henkel wird für das laufende Jahr optimistischer: Nach dem bisherigen Jahresverlauf halte er es für sehr wahrscheinlich, dass die oberen Hälften der Gewinnzielspannen erreicht werden, sagte Konzernchef Carsten Knobel laut Mitteilung vom Mittwoch. Auf dem Zettel stehen eine um Sonderposten bereinigte Umsatzrendite vor Zinsen und Steuern (Ebit-Marge) von 13,5 bis 14,5 Prozent sowie ein Plus von 20 bis 30 Prozent beim bereinigten Ergebnis je Aktie (EPS).

Das Umsatzwachstum aus eigener Kraft - sprich ohne Zu- und Verkäufe von Unternehmensteilen sowie Wechselkursschwankungen - soll dagegen bei 2,5 bis 4,5 Prozent liegen. Im dritten Quartal kletterte der Konzernerlös um ein Prozent auf knapp 5,5 Milliarden Euro. Organisch lag der Zuwachs bei 3,3 Prozent und fiel damit etwas besser aus als von Analysten erwartet.

Deutschland: Deutlich mehr Aufträge in der Industrie

Lichtblick für die angeschlagene deutsche Industrie: Der Auftragseingang hat sich im September überraschend deutlich vom Dämpfer im Vormonat erholt. Die Zahl der Bestellungen stieg im Monatsvergleich um 4,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. Analysten hatten im Schnitt nur einen Zuwachs um 1,5 Prozent erwartet. Wenn die Großaufträge herausgerechnet werden, haben die Unternehmen 2,2 Prozent mehr Bestellungen erhalten.

Im Vormonat war der Auftragseingang noch deutlich gesunken. Allerdings revidierte das Bundesamt den Rückgang im August etwas nach oben, auf nur noch 5,4 Prozent. Zuvor war ein Einbruch um 5,8 Prozent gemeldet worden. Im Jahresvergleich fiel die Entwicklung im September ebenfalls besser als erwartet aus. In dieser Betrachtung meldete das Bundesamt einen Anstieg um 1,0 Prozent, nach einem Minus um revidiert 3,4 Prozent im Vormonat.

Unter anderem meldete das Bundesamt mehr Aufträge in der Automobilindustrie. Insgesamt stieg der Auftragseingang aus dem Inland um 3,6 Prozent und aus dem Ausland um 4,4 Prozent. Dabei legten die Auftragseingänge aus der Eurozone um 14,6 Prozent zu, während die Aufträge von außerhalb der Eurozone um 1,6 Prozent zurückgingen.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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