Aktien geben leicht nach - Goldpreis kurz vor 3.000-Dollar-Marke

Nach Gewinnen am Vortag hat der Dax am Donnerstag den Handel ein halbes Prozent im Minus beendet. Zum Xetra-Schluss stand der Index bei 22.567 Punkten. Der MDax verlor etwas stärker und ging ein Dreiviertel-Prozent niedriger mit 28.470 Punkten aus dem Handel.
Vom noch jungen Rekordhoch bei 23.475 Punkten ist der Dax angesichts der Unruhe an den Märkten wegen der Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump inzwischen um knapp vier Prozent zurückgefallen.
"Der Wind am Aktienmarkt hat sich gedreht", kommentierte Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets. "Die Wall Street fällt bereits seit gut einem Monat, der Dax seit einer Woche." Die letzten US-Preisdaten zeigten zwar "den lang ersehnten Rutsch der Kerninflation, aber aus den falschen Gründen". Denn die Teuerung könnte zurückgehen, weil die Rezessionsgefahr zunehme - "dabei hatte die US-Notenbank genau das verhindern wollen", so der Experte weiter.
Goldpreis kurz vor runder Marke
Während die Aktienmärkten weiter schwach tendierten, hat der Goldpreis mit einem deutlichen Preissprung ein Rekordhoch erreicht und sich der runden Marke von 3.000 Dollar je Unze angenähert. Geopolitische Risiken und ein eskalierender Zollstreit sorgten für eine starke Nachfrage nach dem sicheren Anlagehafen Gold. Im Nachmittagshandel verteuerte sich eine Feinunze (etwa 31,1 Gramm) an der Börse in London um rund 39 Dollar auf ein Rekordhoch bei 2.979 Dollar.
Seit drei Handelstagen ging es mit dem Goldpreis nach oben, wobei der Höhenflug zuletzt deutlich Fahrt aufgenommen hat. Sichere Anlagehäfen sind an den Finanzmärkten stärker gefragt, nachdem es keine Fortschritte bei den Bemühungen um eine Waffenruhe im Ukraine-Krieg zu geben scheint.
Ein wesentlicher Treiber beim Goldpreis bleibt auch die Sorge vor den Folgen der aggressiven Zollpolitik der neuen US-Regierung. Seit dem Amtsantritt von Donald Trump im Januar hat das Edelmetall mehr als neun Prozent an Wert gewonnen. In dieser Zeit zählte die Zollpolitik von Trump zu den stärksten Preistreibern am Goldmarkt.
Daimler Truck zeitweise mit heftigem Minus
Einen extrem Kursausschlag zeigten am Donnerstag die Aktien von Daimler Truck. Die Anteilsscheine des LKW-Herstellers verbilligten sich am Morgen in der Spitze um rund 15 Prozent auf 34,84 Euro. Im Tagesverlauf erholte sich der Wert aber nach und nach, sodass die Aktie zum Handelsschluss auf Xetra mit 38,97 Euro nur noch knapp viereinhalb Prozent weniger kostete als beim Börsenschluss am Vortag. Daimler Truck zierte damit das Dax-Ende.
Hintergrund für den zwischenzeitlich heftigen Rücksetzer sind Pläne der neuen US-Regierung. Der vom US-Präsidenten Donald Trump eingesetzte neue Chef der US-Umweltbehörde EPA stellt zahlreiche Regelungen der Vorgängerregierungen auf den Prüfstand - darunter auch die Emissionsgrenzen für Lkw. Marktteilnehmer hatten darauf gesetzt, dass die schärferen Vorschriften für den Schadstoff-Ausstoß zu vorgezogenen Käufen neuer Lkw führen werden. Dieses Kaufargument steht nun auf der Kippe.
Intel-Aktie reagiert mit Kurssprung auf Chefwechsel
International rückte am Donnerstag die Aktie von Intel in den Fokus. Investoren feierten die Nachricht, dass Branchenveteran Lip-Bu Tan am 18. März die Führung des kriselnden Chip-Riesen übernehmen soll. Damit schnellten die Aktien in der Spitze um knapp 19 Prozent auf 24,53 US-Dollar nach oben. Dies war der höchste Stand seit Anfang März.
Zuletzt stand bei den Papieren von Intel noch ein Plus von fast 15 Prozent zu Buche. Damit hatten sie im technologielastigen Index Nasdaq 100 klar die Nase vorn. Dieser litt einmal mehr unter Konjunktursorgen und verlor 1,6 Prozent.
(mit Material von dpa-AFX)