Dax übersteigt erneut 23.000er-Marke - Ifo-Daten stützen
Der Dax hat am Dienstag nach einem wackligen Start ordentlich Fahrt aufgenommen. Bis zum Handelsschluss zog der deutsche Leitindex um 1,1 Prozent auf 23.104 Punkte an.
Der Dax eroberte damit die Marke von 23.000 Punkten zurück, dem Index fehlen so nur noch 1,6 Prozent zu seinem erst eine Woche alten Rekordhoch von 23.476 Punkten. Am Montag war ein erster Erholungsversuch noch gescheitert.
Der MDax mit den mittelgroßen Unternehmen schaffte am Dienstag ein Plus von 0,72 Prozent auf 28.963 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 1,02 Prozent bergauf.
Unterstützung erhielten die Kurse unter anderem von positiven Konjunktursignalen. So legte das vom Ifo-Institut erhobene Geschäftsklima im März wie erwartet zu. Vor allem die Erwartungen der Unternehmen verbesserten sich deutlich. Bundestag und Bundesrat hatten in der vergangenen Woche die Verfassung geändert, um milliardenschwere Investitionen zu ermöglichen. Dies dürfte den Indikator laut Ökonomen gestützt haben.
Überflieger Siemens Energy gibt nach
Am Dax-Ende rutschten Siemens Energy mit minus 1,5 Prozent aus der jüngsten Handelsspanne heraus. Bei Hochtief im MDax stand zuletzt noch ein knapper Verlust zu Buche. Als Kursbremse erwiesen sich Warnungen des chinesischen Amazon-Konkurrenten Alibaba, wonach der Ausbau von Rechenzentren für Künstliche Intelligenz (KI) deutlich die Nachfrage übertrifft. Der Energietechnikkonzern wird wegen des hohen Strombedarfs von Rechenzentren als KI-Wert gespielt - ebenso wie der Baukonzern, der solche Blöcke baut.
Einer der größten Verlierer im MDax war Jenoptik mit minus 1,6 Prozent. Der Technologiekonzern gab zusammen mit endgültigen Jahreszahlen vorsichtige Ziele für 2025 bekannt. Diese offenbarten eine große Unsicherheit bezüglich der Konjunktur und der Märkte, kommentierte Analyst Peter Rothenaicher von der Baader Bank. Zudem blieb die angekündigte Dividendenerhöhung hinter den Erwartungen zurück.
Bankenwerte bleiben auf Erholungskurs
Dagegen setzten die Aktien von Commerzbank und Deutsche Bank im freundlichen Branchenumfeld ihre Erholung fort. Mit Gewinnen von 1,0 und 2,0 Prozent zählten sie zu den besseren Dax-Werten; im bisherigen Jahresverlauf reihen sie sich ebenfalls weit vorn ein. Deutsche Bank erreichten erneut ein Hoch seit November 2015.
JPMorgan monierte zwar, die europäischen Bankentitel seien im Vergleich zur US-Konkurrenz inzwischen heiß gelaufen, und stufte sie ab. Allerdings sehen die Branchenexperten diese wegen der angekündigten staatlichen Milliarden-Investitionen in Deutschland und Europa weiter grundsätzlich positiv und hoben durchgehend die Kursziele an.
Euro gewinnt dank Ifo-Daten
Carl Zeiss Meditec trotzte nach Anfangsverlusten einer Abstufung durch die Bank HSBC: Mit plus 2,5 Prozent legten die Titel des Medizintechnikkonzerns zu. Seit Jahresbeginn haben sie schon um mehr als die Hälfte zugelegt.
Die Papiere von Fuchs SE zogen um 2,7 Prozent an und machten damit die Verluste seit Freitag teilweise wett. Die Bank of America rät nun zum Kauf. Für den Schmierstoffehersteller sei das deutsche Finanzpaket ein "Game-Changer", hieß es zur Begründung. Mit einem Umsatzanteil von mehr als 20 Prozent auf dem heimischen Markt sei das Unternehmen einer der Hauptprofiteure aus der Chemiebranche.
Der Kurs des Euro legte unterdessen zu, ebenfalls beflügelt vom Ifo-Geschäftsklima. Die Gemeinschaftswährung kostete 1,0818 US-Dollar. Am Morgen war der Kurs noch bis auf 1,0777 Dollar gefallen. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,0825 (Montag: 1,0824) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9237 (0,9238) Euro.
(mit Material von dpa-AFX)
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